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Reporter Timmendorf

Nach 43 Dienstjahren bei der Polizei: Thomas Geske ist jetzt Pensionär

Ratekau. Er ist in Ratekau bekannt, wie ein bunter Hund. Und so wie nahezu jeder ihn in seiner Polizeikluft kennt, kennt er nahezu jeden Ratekauer. In Polizeiuniform wird man Thomas Geske jetzt allerdings nicht mehr sehen. Zum 1. November wurde der 61-Jährige gebürtige Trappenkamper (Kreis Segeberg), der seit 1982 in der Gemeinde Ratekau ansässig ist, in den beruflichen Ruhestand verabschiedet.

Am 1. Oktober 1980 mit dem damals untersten Dienstgrad Polizeiwachtmeister hat er bei der Bereitschaftspolizei Eutin seine Ausbildung angefangen und nun abschließend als Polizeioberkommissar die berufliche Bühne verlassen. Nach der Ausbildung ist Thomas Geske in der Hundertschaft in Eutin geblieben, war dort Kraftfahrer, und durfte alle Führerscheinklassen machen, die als Kraftfahrer dazugehören. 1986 absolvierte der junge Polizeibeamte den Gruppenführer-Lehrgang, weil ihm in Aussicht gestellt wurde, Fahrlehrer zu werden – was sich aber zerschlug. Drei Jahre war er Gruppenführer in der Einsatzbereitschaft. 1989 ist der Wahl-Ratekauer nach Timmendorfer Strand zunächst zum Bäderdienst und dann Ende desselben Jahres auf eine freie Stelle in die Polizeistation nach Stockelsdorf gewechselt.

1998 gab es die erste berufliche „Berührung“ mit der Gemeinde Ratekau. Thomas Geske ging zur Polizeiwache Pansdorf. Seinerzeit gab es in Ratekau noch drei Wachen, die schließlich im Mai 2006 in Ratekau an der Bäderstraße zusammengelegt wurden. Zufällig sei er hier auch Reporter-Verteiler gewesen, schmunzelt er. „Unsere Tochter wollte sich ein bisschen was dazuverdienen. Dann kam die Jugendliebe und sie hatte keine Lust mehr. Also haben wir Eltern das weitergemacht, bis ein anderer Verteiler gefunden wurde.“

Seinen Hauptberuf würde er so, wie er heute ist, wohl nicht noch einmal ergreifen, bedauert er. „Das Bild des Polizeibeamten hat sich in der Gesellschaft mehr als negativ gewandelt. Der Respekt hat abgenommen. Wir sind die, die alles abbekommen, die für alles die Schuld bekommen. Das vermittelt der Bürger uns auch.“ Den einen oder anderen Kollegen in den verschiedenen Dienststellen werde er sicherlich vermissen“, sagt Thomas Geske. „Vor allem die, mit denen ich angefangen habe und die mir in ein, zwei Jahren in den Ruhestand folgen.“

Worauf er sich neben der freien Zeit mit seinen beiden Hunden besonders freue? „Am meisten darauf, nicht mehr diesen Druck zu haben, Du musst gleich los. Der Dienst wartet. Und wir sind heute nur zu zweit auf der Dienststelle‘.“ Gefragt, ob er damit personelle Unterbesetzung meint, gibt er sich diplomatisch: „Wir haben schon wenig Polizeibeamte, um allen – beziehungsweise allen Aufgaben – gerecht zu werden. Wenn der Dienststellenleiter, von Oben angeordnet, an der einen Stelle Personal abziehen muss, fehlen sie eben an anderer Stelle.“

Rückblickend auf seine 43 Berufsjahre sagt der Polizeioberkommissar, vom einfachen Parkrempler bis hin zum Verkehrsunfall mit tödlichem Ausgang habe er die ganze Bandbreite erlebt. Am schlimmsten seien Einsätze gewesen, die mit Kindern zu tun gehabt hätten. „Stichwort häusliche Gewalt, Gewalt in der Familie oder, wenn Kinder an schädigenden Ereignissen wie Feuer, Verkehrsunfall oder Fenstersturz beteiligt gewesen sind.“

Umzüge, Dorffeste, das Miteinander mit dem Bürger behalte er in guter Erinnerung. „Toll war es auch, wenn man Unterstützung brauchte, etwa von den Feuerwehren oder dem Bauhof. Was die alles ableisten, ist schon bemerkenswert“, lobt Thomas Geske.

Im Zuge der offiziellen Verabschiedung übergab ihm sein Vorgesetzter Detlef Frase im Beisein der Kollegin Nadine Bartsch die notwendigen Papiere nebst Urkunde für die Pensionierung: „Ich freue mich, dass Thomas in Rente geht. Ich finde das schlau und gut, zumal die Zukunft schon vorgeplant ist“, so der Revierleiter aus Bad Schwartau. Im Sommer nächsten Jahres heiratet Thomas Geske seine langjährige Lebensgefährtin, die Polizeibeamtin in Bad Schwartau ist und deren Pensionierung ebenfalls absehbar bevorsteht. Als Ehepaar wollen sie dann ihre freie Zeit gemeinsam genießen.

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