Reporter Timmendorf

125 Jahre Freiwillige Feuerwehr Bad Schwartau-Rensefeld: Albig vollzieht letzte Amtshandlung bei großem Festakt

Bad Schwartau. Historisches erlebten die rund 150 geladenen Gäste, die sich am vergangenen Freitagabend in Bad Schwartau in der Krummlandhalle eingefunden hatten. Und das nicht nur, weil die Freiwillige Feuerwehr Bad Schwartau-Rensefeld anlässlich ihres 125-jährigen Bestehens zur großen Jubiläumsveranstaltung eingeladen hatte. Doch der Reihe nach. Neben Bad Schwartaus Bürgermeister Uwe Brinkmann und zahlreichen Stadtverordneten konnte Ortswehrführer Olaf Dreyer unter anderem auch zahlreiche Blauröcke aus benachbarten Wehren sowie Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig begrüßen. Nach der Begrüßung ging Dreyer auf die Geschichte der Wehren Bad Schwartau und Rensefeld ein, die „beide 1892 mit kleinen Mannschaften gegründet wurden“. Mit dem Verweis, dass sich die detaillierte Chronik in einer Festschrift nachlesen lasse, die jeder Gast mitnehmen könne, skizzierte er dabei die wichtigsten Eckpunkte wie etwa den Umzug 1962 in ein gemeinsames Gerätehaus oder die Fusion der beiden Wehren vor zwei Jahren. „30 Jungen und Mädchen gehören der Jugendfeuerwehr an und 80 der Einsatzabteilung“, nannte Dreyer auch aktuelle Zahlen. „Das hört sich zunächst einmal viel an. Insgesamt sind aber nur 0,5 Prozent der Bevölkerung in Bad Schwartau in der Feuerwehr. Ich hoffe, dass das irgendwann einmal mehr wird.“ Auf die Veränderungen in den letzten 125 Jahren vor allem in Sachen Ausstattung und Einsatzlagen ging anschließend sein Stellvertreter Benny Wendt ein. Nicht zuletzt durch die Rauchmelderpflicht sei die Zahl der Brandeinsätze in den letzten Jahren stark zurückgegangen. „Heute sind es vor allem Hilfeleistungen, mit denen wir es zu tun haben“, machte Wendt deutlich. Danach moderierte er einen von seiner Wehr in Eigenregie gedrehten Image-Film an, der realistische Einblicke ins Einsatzgeschehen gab und viel Beifall erntete. Die ersten Grußworte des Abends sprach als oberster Dienstherr der Freiwilligen Feuerwehr Bad Schwartau-Rensefeld der Verwaltungschef. Brinkmann stellte unter anderem die Frage: „Warum gibt es diese Wehr eigentlich schon so lange?“. Die Antwort lieferte er prompt selbst: „Qualität setzt sich eben langfristig durch“. Zu den Ehrenamtlern in ihrem Jubiläumsjahr sagte er zudem: „Sie haben meinen tiefsten Respekt und meine höchste Anerkennung. Ich bin stolz auf Sie!“. Anschließend folgte der Teil, der in die Geschichtsbücher eingehen sollte und den wohl auch Torsten Albig persönlich nie vergessen dürfte. Es war das letzte Mal, dass Albig offiziell als Landesvater an ein Rednerpult trat. Und das tat er mit einer guten Portion Humor und Selbstironie. „So schnell geht das. Kaum ist man abgewählt, da rückst Du in der Ordnung der Redner hinter den Bürgermeister“, scherzte er und hatte die Lacher auf seiner Seite. „Ich danke den vielen Tausend Frauen und Männern im Land, die Dienst in den Freiwilligen Feuerwehren tun“, so Albig. Er habe die Festveranstaltung in Bad Schwartau als gute Gelegenheit empfunden, sich von den Feuerwehren zu verabschieden, begründete er seinen Abstecher aus der Landeshauptstadt nach Bad Schwartau. „Ehrenamt ist eine Erfolgsgeschichte und kein Auslaufmodell“, gab der scheidende Ministerpräsident allen Anwesenden zum Schluss noch mit auf den Weg. Zu den weiteren Rednern zählten Ostholsteins stellvertretender Landrat Timo Gaartz, der die Grüße des Kreises überbrachte, für den Landesfeuerwehrverband trat Vize-Chef Michael Raddatz ans Rednerpult und die ­bes­ten Wünsche der 130 Freiwilligen Feuerwehren und 40 Jugendfeuerwehren im Kreis hatte Kreisbrandmeister Thorsten Plath im Gepäck. Axel Gieseler von der Bruhn-Stiftung und Henning Beck vom Bürgerverein Bad Schwartau sprachen ebenfalls kurze Grußworte und überreichten jeweils 500 Euro als Geldgeschenke zur Kameradschaftspflege an Olaf Dreyer. Um die letzte Rede des Abends bat Michael Conrad. Der aus dem Amt scheidende Gemeindewehrführer dankte allen, die ihn in seiner Amtszeit unterstützt hatten und wünschte den Bad Schwartauer Wehren, dass sie das jetzige hohe Niveau auch in Zukunft halten mögen. Abschließend nahm Rathauschef Brinkmann die Vereidigung seines Nachfolgers Lars Wellmann und des stellvertretenden Gemeindewehrführers Benny Wendt vor, die überdies auch gleich befördert wurden: der neue Gemeindewehrführer Wellmann vom Hauptbrandmeister*** zum 1. Hauptbrandmeister, sein Vize vom Hauptbrandmeister zum Hauptbrandmeister ***.


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