

Offendorf. Was für ein Tag für die Freiwillige Feuerwehr Offendorf. Am vergangenen Samstag stellten sich die Kräfte der Einsatzabteilung der Leistungsbewertungsstufe „Roter Hahn Sonderstufe“ – im Sprachgebrauch oftmals auch als „Stufe 5 plus“ bezeichnet. Mit Erfolg. Und mit einem Ergebnis, das besser nicht geht. Gegen 17 Uhr verkündete der Vorsitzende der Bewertungskommission des Landesfeuerwehrverbandes, Jan-Erik Jessen vom Kreisfeuerverband Nordfriesland das tadelose Resultat „sehr gut“. „So, wie alles abgelaufen ist, haben wir schon gewusst, dass wir die Prüfung mit einem ordentlichen Ergebnis bestanden haben. Dass am Ende aber sogar ein ,sehr gut’ rauskommen würde, macht uns besonders stolz – zumal wir damit auch das ,gut’ unserer letzten Leistungsbewertung Stufe 5 vor drei Jahren noch einmal toppen“, freut sich Offendorfs Ortswehrführer Christian Ziemann über das herausragende Resultat. Dabei sah es anfangs gar nicht danach aus, als würde alles glatt laufen – was allerdings nicht an den Offendorfer Feuerwehrleuten lag. Aufgrund interner Abstimmungsprobleme fand sich die Brwertungskommission verspätet in Offendorf ein, so dass die Abnahme erst gegen 10 Uhr und nicht wie geplant um 9 Uhr begann. Dann allerdings ging alles Schlag auf Schlag: Antreten, Uniformcheck, Ordnungsdienst und alle weiteren Formalitäten standen am Anfang der Bewertung, ehe es zum ersten richtigen Einsatzszenario hinauf auf den Hemmelsdorfer See ging. Zwei Segler waren hier mit ihrem Boot gekentert. Beide konnten erfolgreich mithilfe des Mehrzweckboots der Freiwilligen Feuerwehr gerettet werden. Auch ein umfangreiches Übungsszenario eines Feuers mit Menschenleben in Gefahr, eine Selbstrettungsübung sowie eine Personenrettung aus einer Kfz-Grube meisterten die Offendorfer Einsatzkräfte mit Bravour. Zwischen dem Roten Hahn und den fünf Sternen, die bislang das örtliche Feuerwehrhaus zierten, leuchtet seit vergangenem Samstag nun ein sechster Stern mit einem Lorbeerkranz drum herum, der das erfolgreiche Erreichen der Sonderstufe symbolisiert. In Ostholstein ist die Wehr um Christian Ziemann die erste überhaupt, die diese Stufe erreicht hat. Und auch landesweit hat das Seltenheitswert. Lediglich die Freiwillige Feuerwehr Holzbunge im Kreis Rendsburg-Eckernförde hat sich bislang noch der Höchststufe gestellt. Ein besonderes Geschenk für die erbrachte Leistung hatten die Mitglieder der Ehrenabteilung für ihre aktiven Kameraden parat. Im Vorfeld der Prüfung waren sie bei Freunden und Förderern der Feuerwehr von Haus zu Haus gezogen und hatten um einen Obolus gebeten. Die Übergabe erfolgte bei bester Stimmung am späten Samstagabend. „Das war eine sehr schöne Überraschung. Wir werden uns davon etwas anschaffen, das uns feuerwehrtechnisch noch fehlt. Was das sein wird, darüber entscheiden wir in den nächsten Wochen gemeinsam“, so Ziemann. Das ist allerdings auch das einzige Vorhaben, dass er und seine Truppe in nächster Zeit ganz fest im Visier haben. „Weitere Pläne gibt es erst einmal nicht. Jeder einzelne von uns war in den letzten Wochen durch die Leistungsbewertung feuerwehrdienstlich enorm eingespannt. Denn schließlich muss bei dieser Prüfung jeder alles können. Man weiß vorab nicht, wen die Kommission für welche Aufgabe auswählt. Entsprechend waren Dienstabsagen daher so gut wie unmöglich. Und daher haben wir es uns jetzt auch verdient, dass Erreichte einfach einmal nur zu genießen“, so Offendorfs Ortswehrführer, der natürlich unterstreicht „unheimlich stolz“ auf seine Truppe zu sein.