

Ratekau. Es war kurz nach 1 Uhr, als die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Ratekau in der Nacht zum vergangenen Donnerstag aus dem Schlaf gerissen und zu einem Feuer in einem Mehrfamilienhaus in die Breslauer Straße gerufen wurden. Beim Eintreffen der ersten Kräfte am Einsatzort, schlugen bereits Flammen aus dem Dachstuhl des Gebäudes. Ratekaus Ortswehrführer Markus Thiel als Einsatzleiter forderte umgehend Verstärkung bei der Leitstelle an. Daraufhin wurden die Wehren aus Sereetz, Offendorf und Techau sowie später auch noch aus Pansdorf zur Einsatzstelle nachalarmiert. Zudem wurden die Wehren aus Bad Schwartau und Scharbeutz mit ihren Drehleitern beziehungsweise mit einem Teleskopmastfahrzeug zur Einsatzstelle gerufen. In der Zwischenzeit evakuierten die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Ratekau 24 Personen aus dem betroffenen und dem angrenzendem Gebäude. Die Flammen wurden mit der Drehleiter und dem Teleskopmast von zwei Seiten bekämpft. Dazu musste das Dach teilweise entfernt werden, um an den Brandort zu gelangen. Im Innenangriff befanden sich mehrere Atemschutztrupps, die das Feuer von dort aus bekämpften. Nachdem sichergestellt war, dass der Brand nicht auf ihr Haus übergegriffen hatte, konnten die Bewohner des Nachbareingangs rund zwei Stunden später wieder in ihre Wohnungen zurückkehren. Warum das Feuer ausbrach, war zum Zeitpunkt des Einsatzes noch unklar. Die Kriminalpolizei beschlagnahmte die Wohnung, in der die Brandursache vermutet wurde. Insgesamt waren 139 Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren sowie elf Kräfte vom Rettungsdienst im Einsatz. Ebenfalls vor Ort waren Ostholsteins Kreiswehrführer Torsten Plath und Ratekaus stellvertretender Gemeindewehrführer Thomas Harnack. Auch Ratekaus Bürgermeister Thomas Keller kam herbeigeeilt, um sich ein Bild vom Einsatzgeschehen zu machen. Angesichts des enormen personellen Ausmaßes dieses Einsatzes zählt am Ende die positive Bilanz, dass es weder unter den Bewohnern der betroffenenen Gebäude noch unter den freiwilligen Helfern Schwerverletzte gab. Eine Feuerwehrfrau zog sich allerdings leichtere Verletzungen zu. Wie groß die Hilfsbereitschaft sein kann, wenn Menschen in Not sind zeigte sich auch dieses Mal wieder: Eine Nachbarfamilie nahm spontan die evakuierten Personen auf, und kochte Kaffee und stellte Getränke für die für die Einsatzkräfte bereit.