Reporter Timmendorf

Die neue Scharbeutzer Seebrücke wurde feierlich eröffnet

Scharbeutz. „Die alte Seebrücke ist Vergangenheit. Sie hat Jahrzehnte hier gestanden und hat nicht nur Wind und Wasser getrotzt. Sie hat sehr viel erlebt. Viele sind über die alte Seebrücke gegangen und sie könnte Geheimnisse ausplaudern, von großartigen und traurigen Momenten, von Sonnenauf- und Untergängen, vom Abschalten, Entspannen, Genießen und vielen Weiterem berichten. Doch aus Altersgründen mussten wir uns von ihr trennen. Aber jetzt ist sie da, ihre Nachfolgerin, unsere neue Seebrücke, größer, höher, länger, einfach besser soll sie sein,“ sagte Bürgervorsteherin Anja Bendfeldt zu Beginn ihrer Rede, anlässlich der Eröffnung der neuen 310 Meter langen Seebrücke in Scharbeutz am vergangenen Donnerstag, dem 1. Mai.
„Lange geplant, diskutiert, umgeplant und immer wieder auf der Tagesordnung von Verwaltung und Ausschüssen. Sie beschäftigt uns in der Gemeindevertretung schon so lange. Ohne die Gelder vom Land Schleswig-Holstein hätten wir so ein Projekt wie hier in Scharbeutz nicht verwirklichen können,“ so Bendfeldt. Immerhin hat der Neubau knapp 19 Millionen Euro gekostet, wovon 90 Prozent der Kosten gefördert wurde.
Die Bürgervorsteherin dankte auch allen, die an der Planung und der Umsetzung dieses architektonischen Meisterwerkes beteiligt waren und richtete einen Dank an alle Scharbeutzer, die die Bauarbeiten, den Lärm und Schmutz ertragen haben. Besonders begrüßte sie die Staatssekretärin vom Ministerium Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus, Julia Carstens, sowie den Landtagsabgeordneten Dr. Bernd Buchholz, ehemaliger Wirtschaftsminister.
Zu den geladenen Gästen aus Tourismus, Politik und Wirtschaft gehörten unter anderem der ehemalige Bundestagsabgeordnete Ingo Gädechens (CDU) und sein Nachfolger Sebastian Schmidt, die Bundestags­abgeordnete Bettina Hagedorn (SPD), die Landtagsabgeordneten Wiebke Zweig (CDU) und Sandra Redmann (SPD), der Kreispräsident des Kreises Pinneberg, Helmuth Ahrens, Ostholsteins Landrat Timo Gaarz und sein Vorgänger Reinhard Sager, Alt-Bürgermeister Ulrich Rüder, die Geschäftsführerin der Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein, Bettina Bunge, die Geschäftsführerin des Ostsee-Holstein-Tourismus, Katja Lauritzen, den Geschäftsführer der Timmendorfer Strand Niendorf Tourismus GmbH, Joachim Nitz, Mario Guerreiro von der Patenschaftsgemeinde Lagoa (Portugal), die Bürgermeister der Nachbargemeinden, Sven Partheil-Böhnke (Timmendorfer Strand), Mirko Spieckermann (Neustadt), Thomas Keller (Ratekau), Heiko Godow (Malente), Michael Robien (Lensahn) und Sebastian Rieke (Grömitz) sowie Vertreter der Baufirmen, zahlreiche Gemeindevertreter und Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung und der Tourismus Agentur Lübecker Bucht.
TALB-Vorstand André Rosinski, der durch die Eröffnungszeremonie führte, sagte: „Zwischen der Ideenphase und der heutigen Feier sind sieben Jahre vergangen. 2017 hat die Gemeinde mit dem Realiserungswettbewerb gestartet. Zwei Jahre wurde gebaut.  Und diese vergangenen Jahre waren ja wirklich außergewöhnlich turbulent und ohne die umfassende Unterstützung des Landes würden wir heute nicht feiern.“ Und so leitete er zur nächsten Rednerin über.
Staatssekretärin Julia Carstens hob den touristischen Wert des Projekts hervor: „Wir wollen nachhaltigen Tourismus durch qualitativ hochwertige Angebote – und genau ein solches eröffnen wir hier heute.“ Diese Seebrücke sei Teil der Identität des Ortes und der gesamten Lübecker Bucht. „Es ist schon etwas ganz Besonderes, dass wir in Schleswig-Holstein drei moderne Seebrücken in Folge haben. Stillstand bedeutet Rückschritt – deshalb müssen wir uns stetig weiterentwickeln“, erklärte sie. Nicht umsonst habe Schleswig-Holstein das Bundesland Bayern inzwischen als beliebtestes Reiseland abgelöst. „Wir haben den Dreiklang jetzt wieder beieinander“, sagte sie – denn mit der Scharbeutzer Seebrücke ist nun auch die dritte neue Seebrücke neben denen in Haffkrug und Timmendorfer Strand fertiggestellt. Zumindest fast – eine Plattform am Brückenkopf fehlt noch. Sie soll den Besuchenden künftig die Möglichkeit geben, direkt über dem Wasser zu verweilen.
Kreispräsidentin Petra Kirner überbrachte die herzlichsten Grüße und Glückwünsche des Kreis Ostholstein und den Abgeordneten des Kreistages. „Danke für diese mutige und zukunftsweisende Entscheidung,“ sagte sie in Richtung Gemeindevertretung. „Wahrlich keine leichte Entscheidung, wenn wir uns das Kostenvolumen anschauen.“ Es sei immer leicht, Entscheidungen zu kritisieren, im positiven wie im negativen, aber keine Gemeindevertretung  macht sich so eine Entscheidung leicht, sagte sie weiter. „Wir als Kreis Ostholstein freuen uns riesig über dieses großartige Geschenk. Jede Seebrücke in unserem Kreis ist ein Geschenk, egal wie teuer, wie lang, welche Form, sie sind individuell wie die Menschen, die sie betreten. Jede Brücke hat ihren eigenen Charakter und ihren eigenen Charme.“
Für Bürgermeisterin Bettina Schäfer war die Eröffnung nach einer langen und mitunter herausfordernden Bauzeit ein ganz besonderer Moment, zumal sie den gesamten Prozess mitbegleitet hat. „Nun ist Scharbeutz endlich wieder komplett – komplett mit unserer Seebrücke,“ freute sich Schäfer. „Die Verbindung zu Scharbeutz und seiner Seebrücke lässt sich am besten als eine enge, herzliche und liebevolle Beziehung beschreiben, die das Herzstück des Ortes widerspiegelt. Die Seebrücke ist nicht nur ein architektonisches Highlight, sondern auch ein Symbol für die Gastfreundschaft, die Lebensfreude und die maritime Atmosphäre, die Scharbeutz ausmachen. Sie lädt alle Besucher ein, die Schönheit der Ostsee zu erleben, den Blick aufs Meer zu genießen und sich mit der Gemeinschaft zu verbinden. Vor allem aber wünsche ich mir, dass auch die Seebrücke Scharbeutz ein Ort wird, an dem Erinnerungen geschaffen werden.“
Nachdem Pastor Johannes Höpfner aus Niendorf/Ostsee die Seebrücke und die Menschen, die sie besuchen, gesegnet hatte, zählten Neptun und seine Nixen aus Haffkrug den Countdown zur Eröffnung herunter. Über Stunden riss der Besucherstrom zur neuen Brücke nicht ab:  Tausende Neugierige wollten unter den Ersten sein, die sie betreten.
Und auch wenn der Brückenkopf noch nicht ganz fertiggestellt ist, überwiegt bei den meisten Besuchern die Freude über die neue Seebrücke, die nun endlich eröffnet wurde. (rk)

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