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Reporter Timmendorf

Eklat bei der Jahreshauptversammlung der Gemeindewehr: Kein deutliches Ergebnis - Björn Jessen nimmt Wahl zum stellvertretenden Gemeindewehrführer nicht an

Timmendorfer Strand. Die Zeichen standen ganz gut, als die anwesenden 92 stimmberechtigten Mitglieder (von insgesamt 140 aktiven Kameraden) im Rahmen der Jahreshauptversammlung der Gemeindefeuerwehr Timmendorfer Strand am vergangenen Freitag im Maritim Clubhotel die neue Satzung der Gemeindefeuerwehr einstimmig verabschiedeten.

Das Konzept, die Gemeindewehrführung mit einer Dreierspitze neu aufzustellen, ist allerdings gescheitert. Bei der Wahl zum ersten stellvertretenden Gemeindewehrführer votierten nur 52 der 92 Wahlberechtigten für Björn Jessen, der noch bis zum 31. März kommissarisch als stellvertretender Gemeindewehrführer im Amt ist. Aufgrund des nicht eindeutigen Ergebnisses nahm Jessen die Wahl aber nicht an. Der Rückhalt der Kameraden sei ihm nicht groß genug. „Dann bleibe ich lieber ,nur’ Timmendorfer Ortswehrführer, dieser Job füllt mich auch so schon aus und in Zukunft kann und werde ich mich wieder mehr um meine eigene Wehr kümmern,“ so Björn Jessen.

Durch die vorherige Satzungsänderung wurde am Abend der Versammlung das Amt des zweiten Stellvertreters neu geschaffen. Zur Wahl stand der 49-jährige Stefan Schoenfeld von der Freiwilligen Feuerwehr Niendorf/Ostsee. Der vierfache Vater wurde schließlich mit 58 Ja-Stimmen gewählt und übernimmt jetzt den Posten des 1. Stellvertreters.

Gemeindewehrführer Thomas Scharbau zeigte sich sichtlich enttäuscht über das Ergebnis, zumal er seinen bisherigen Stellvertreter Björn Jessen für die gute Zusammenarbeit in den letzten Jahren wahrlich lobte und seinen Dank aussprach. „Die Nein-Sager wissen wohl gar nicht, was sie angerichtet haben“, so Scharbau. „Meiner Meinung nach haben einige Grundlegendes wohl nicht verstanden.“ Denn Jessen sollte mit seiner langjährigen Erfahrung als Timmendorfer Ortswehrführer und bisheriger kommissarischer Gemeindewehrführer helfen, den neuen Stellvertreter Schoenfeld in dessen Aufgabenbereich einzuarbeiten. „Ich habe fest damit gerechnet, dass bei Jessens hervorragenden Leistungen für unsere ganze Wehr ein ganz anderes Ergebnis herauskommt,“ so Gemeindewehrführer Scharbau.

Auch Schoenfeld zeigte sich überrascht: „Mit dem Ergebnis habe ich nicht gerechnet und ich hätte mich auf eine Zusammenarbeit mit Björn und Thomas gefreut.“ Der Hauptfeuerwehrmann muss in nächster Zeit noch einige erforderlichen Lehrgänge besuchen.

Kreiswehrführer Thorsten Plath, zugleich Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Timmendorfer Strand, zeigte sich auch enttäuscht von der Wahl: „Nicht, weil Björn Jessen die Wahl nicht angenommen hat, ich bin über die Uneinigkeit bei der Wahl des stellvertretenden Wehrführers enttäuscht.“

Die nächste, anstehende Wahl verlief schließlich ohne Probleme: Mirco Babin wurde einstimmig zum Jugendfeuerwehrwart gewählt.

In seinem Jahresbericht ließ er zu Beginn seiner Rede alle aufstehen, die mal von der Jugendfeuerwehr in die Einsatzabteilung eingetreten sind und das waren einige. Die Jugendfeuerwehr ist nach wie vor ein Garant für die Nachwuchsförderung. Aktuell sind dort 19 Jugendliche, davon drei Mädchen, Mitglieder. Erst vor Kurzem sind zwei Jugendliche in die aktive Wehr übergetreten.

2019 rückten die vier Ortswehren zu 284 Einsätzen aus, zuzüglich 76 Einsätze als nachbarschaftliche Löschhilfe, das sind insgesamt 360 Einsätze und somit 68 Einsätze mehr als im Jahr zuvor. 27 Brände wurden im vergangenen Jahr gelöscht, darunter zwei Großbrände. Leider gab es auch 20 Einsätze mehr durch Brandmeldeanlagen, so rückten die Feuerwehren zu 74 (Fehl-)Alarmierungen aus.

Bei den Ehrungen wurden Kreiswehrführer Torsten Plath (FFW Timmendorfer Strand) und Hauptfeuerwehrmann Rainer Frank (FFW Groß Timmendorf) für 40 Jahre aktiven Dienst mit dem Brandschutzehrenzeichen in Gold am Bande geehrt, das Brandschutzehrenzeichen in Silber am Bande erhielt Dirk Scharbau (FFW Timmendorfer Strand) für 25 Jahre. Verliehen wurden die Orden erstmals von Mitgliedern der Jugendfeuerwehr.

Über Gratifikationen aus dem Motivationstopf freuten sich Thorsten Plath und Rainer Frank (40 Jahre), Jost Weiher (30 Jahre), Nicole Kunz (20 Jahre) sowie Olaf Beythien, Jens Hoffmann und Marcel Begier (jeweils 10 Jahre).

Im Rahmen der Versammlung wurde die neue Webseite der Gemeindewehr vorgestellt, die Ende März online gestellt werden soll und es wurden zwei Drohnen übergeben. Ein großes Modell inklusive Wärmebildkamera hat die Gemeindewehr erhalten, eine kleinere Drohne ging als Motivation an die Jugendfeuerwehr. Vorgestellt wurde auch eine mobile Brandmeldeanlage, die für Übungszwecke von der Firma Elektro Strümpell gebaut wurde. Außerdem konnte Björn Jessen eine Wärmebildkamera an die Freiwillige Feuerwehr Groß Timmendorf übergeben.

„Nach einem Gespräch mit Tourismuschef Joachim Nitz haben wir außerdem für alle Konzerte der TSNT GmbH zehn Freikarten für alle Wehren zur Verfügung gestellt bekommen, zusätzlich zum Motivationstopf der Gemeinde,“ verkündeten dann noch Frank Miersen und Björn Jessen zum Ende der Versammlung.


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