

Ratekau. Fast auf den Tag genau 27 Jahre und drei Monate war das „Kiek in“ in Ratekau beliebte Anlaufstelle für alle, die sich in geselliger Runde ein frisch gezapftes Bier vom Fass, einen Schoppen Wein oder einfach nur ein kühles Mineralwasser zur Erfrischung schmecken ließen und dabei ein wenig klönen wollten.
Inhaberin Gisela „Gila“ Waack und ihre Tochter Anja Waack-Heuer, die das gemütliche Eck an der Hauptstraße von Beginn an betrieben haben, sind mit ihrer Kultkneipe weit über die Grenzen der Ortschaft hinaus bekannt. Zu den Begründern des „Kiek in“ zählte auch Gilas Ehemann Paul, der mittlerweile verstorben ist.
Vor einigen Jahren kamen erste Gerüchte auf, dass der Gebäudekomplex möglicherweise verkauft und abgerissen wird und mit ihm auch das „Kiek in“. „Das war die letzten fünf Jahre der Fall. Somit bekamen wir ab da auch immer nur Einjahres-Verträge. Wir haben natürlich jedesmal gehofft, dass der Besitzer keinen Käufer findet“, erzählen die beiden. Als dann aber die Gemeinde Ratekau als Käufer einstieg und die Pläne zur Ortskernumgestaltung bekannt wurden, stand fest, dass auch das „Kiek in“ weichen muss.
„Immer wieder wurden wir von unseren Gästen gefragt, wie es denn nun weitergeht mit uns“, erzählt Anja Waack-Heuer. Das aber wussten sie selbst nicht einmal. Alternative Räumlichkeiten boten sich zunächst keine. Bis Mitte November letzten Jahres – rund sechs Wochen, bevor der letzte Tropfen „Kühles Blondes“ an der Hauptstraße gezapft werden sollte.
Mit Norbert Steinhagen wurden sich die beiden Ratekauerinnen einig. Dem „Marktstuben“-Inhaber gehört rechts neben seinem Restaurant am Wilhelm-Rehpenn-Platz das Eckhaus, in dem die Post viele Jahre ihren Sitz hatte und das zuletzt monatelang leer stand. Ideal, um die Geschichte der Kultkneipe weiterzuschreiben, waren sich beide Seiten einig und brachten alles unter Dach und Fach. „Bei unserem letzten Sparclubessen Ende November haben wir dann bekanntgegeben, dass wir eine neue Bleibe gefunden haben. Die Überraschung war uns gelungen, die Freude war riesengroß.“
Und so laufen in der ehemaligen Ratekauer Postfiliale seit einigen Wochen die Arbeiten auf Hochtouren, damit es dort „genauso gemütlich wird wie drüben“, freut sich Anja Waack-Heuer.
Der Tresen ist bereits eingebaut, Wände müssen noch gestrichen, ebenso der Bodenbelag auf Vordermann gebracht werden und viele Restarbeiten mehr. Bis kommenden Montag, 30. April, muss alles fertig sein. Dann soll das neue „Kiek in“ auf einer Fläche von 90 Quadratmetern mit rund 40 Sitzplätzen offiziell mit einer Feier in den Mai hinein ab 18 Uhr eröffnet werden.
Geöffnet ist ab täglich ab 11 Uhr bis in die Abendstunden. Mittwochs allerdings gönnen sich auch die fleißigen Gastronominnen einmal eine Auszeit. Dann ist schon um 13 Uhr Schluss.
Neben dem gewohnt umfangreichen Getränkeangebot sorgen ein Dartgerät, Spielautomaten und ein Kickertisch für Unterhaltung. Durch das größere Platzangebot darf zu späterer Stunde gerne auch das Tanzbein zu Liedern aus der Musikbox geschwungen werden. Auch der beliebte Sparclub wird nach der Neueröffnung in den nächsten Wochen seinen Betrieb wieder aufnehmen. „Außerdem bieten wir natürlich ebenso besondere Aktionen an, wie Knobelabende oder Preisskat. Und natürlich können bei uns im Juni und Juli alle Spiele der Fußball-WM live am großen Flachbildschirm mitverfolgt werden“, sind die beiden zuversichtlich, dass es auch an neuer Stelle erfolgreich weitergeht.
„Wir freuen uns sehr darauf, dass wir am Montag um 18 Uhr endlich wieder unsere Gäste begrüßen können.“
Telefonischer Kontakt zum „Kiek in“, Poststraße 2, 23626 Ratekau, unter 04504/7146415.