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150 Jahre Freiwillige Feuerwehr Eutin

Anke Sommer,

Kundenberaterin

Wir gratulieren

zum 150-jährigen

Jubiläum!

Als verlässlicher Partner in

der Region sind wir immer

an Ihrer Seite.

Wir sind regional verwurzelt

und unterstützen unsere

Kunden vor Ort nach dem

genossenschaftlichen

Prinzip: fair, transparent

und vertrauensvoll.

Tel. 04521 / 806 -0

vbeutin.de

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E-Mail:

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Web:

www.stahl-guelzau.de

150 Jahre im Zeichen

des Schutzes und

der Hilfsbereitschaft

H rz c G üc w sc

z J l

Eutins Wehr hat einen echten Luxus,

wie ihn sonst nur Promis haben: Ei-

nen eigenen Koch. Der natürlich auch

Feuerwehrmann ist. Beides mit Leib

und Seele. Holger Reimer weiß, was

den KameradInnen schmeckt, und

kocht, was gebraucht wird – vom or-

dentlichen Katerfrühstück über klei-

ne Deftigkeiten für die Dienstabende

bis zu 450 Portionen Eintopf für den

Flohmarkt der Feuerwehr.

Bei Holger Reimer ist die Feuerwehr

Familiensache. Schon sein Vater war

Wehrführer im heimatlichen Wulfs-

dorf, klar, dass auch der Sohn in die

Feuerwehr eintrat – genau am 11.

Juni 1972. Als Feuerwehrmann hat

er eine Menge erlebt – allein bei der

Zusammenarbeit mit der Wulfsdorfer

Partnerfeuerwehr in Berlin, bei der er

zusammen mit seinen Kollegen mit

dem Sprungtuch an der Bernauer

Straße gestanden habe, wenn je-

mand aus dem Osten fliehen wollte.

Oder bei der großen Waldbrandbe-

kämpfung in Niedersachsen. Gelernt

hat er dann Koch, in der „Schwarz-

bunten“ an der Lübecker Lohmühle

– hat in verschiedenen Restaurants

und Unternehmen gekocht, am liebs-

ten Deftiges. Aber wo auch immer er

gekocht hat, der Feuerwehr ist er treu

geblieben. Und als er 2008 nach Eu-

tin zog, dauerte es kein halbes Jahr,

bis er Mitglied der Eutiner Feuerwehr

wurde. „Ohne Feuerwehr geht das

nicht“, sagt er,„wenn man so sehr da-

mit verwurzelt ist.“ Nebenbei war er

lange Zeit beim Roten Kreuz in Rate-

kau aktiv gewesen, hatte sich hier ins

Kochen in der Feldküche eingefuchst

– für ihn kein Problem, war doch eine

Station in seiner beruflichen Lauf-

bahn bei Bressler Menu, ein Caterer,

der für Airlines kocht und Partys be-

liefert, aber damals auch für KiTas

Essen zubereitet hat. „Die kleinste

Portion war ein Topf mit 200 Litern“,

erzählt Holger Reimers, „da wurde

die Suppe nicht gekellt sondern mit

Schläuchen gefüllt. Aber das war

Eutins Feuerwehr hat ihren eigenen Koch:

„Ich mach das, weil ich Lust dazu habe“

Holger Reimer kocht – vom Katerfrühstück übers Matjesbrötchen

bis zu 450 Portionen Eintopf

nicht meineWelt – Feldküche ja, aber

in dem Stil kochen, nein.“

Viele der Eutiner Feuerwehr-Kollegen

wie Heino Kreuzfeldt kennt er schon

ewig, aus Zeiten, in denen sie zu-

sammen mit dem Gefahrenzug Ost-

holstein unterwegs waren. Und als

Holger Reimer dann nach Eutin zog,

hier Mitglied bei der Feuerwehr wur-

de, dauerte es nicht lang, bis wieder

Flohmarkt war – bis dahin hatte die

Wehr den Auftrag für die Gulaschka-

none vergeben. Aber Holger Reimer

sagte: „Das machen wir selbst.“ Dank

seiner guten Kontakte zum Katastro-

phenschutz konnte die Wehr dann

eine eigene Feldküche günstig er-

werben und hat das Catering seitdem

in eigener Hand. Für andere kleine

Anlässe gibts die Küche im Feuwehr-

haus, die die Stadt zwischendurch

hatte aufrüsten lassen – sie nutzt

Holger Reimer für Kleinigkeiten, die

er für Dienst- oder Kameradschafts-

abende zubereitet.

Sind die Partnerfeuerwehren aus

Eltville oder Stadtbergen zu Gast,

freuen die sich schon lange vorher

auf das Matjesbrötchen, das es bei

der Ankunft gibt – den Brauch hat

Holger Reimer eingeführt. „So ein

kleiner Snack zum Ankommen ist

doch schön, dachte ich“, schmunzelt

er, „da kommt man ins Gespräch, das

ist immer ein guter Anfang.“ Und die

Kameraden der Partnerwehren wä-

ren ziemlich enttäuscht, bekämen sie

nicht als Erstes ein ordentliches Mat-

jesbrötchen mit Salat, Zwiebeln und

gutem Matjes drauf. „Wir waren mal

zu Gast in Eltville, da hatte ich Mat-

jes dabei und alle waren begeistert“,

erzählt Holger Reimer, „im Jahr dar-

auf hatte ich keinen dabei, da haben

alle lange Gesichter gemacht und

gesagt: Wir hatten uns schon so auf

den Matjes gefreut.“ Solche Frozze-

leien, mal ein Schnack hier, einer da,

der Kontakt zu den Menschen, das

sei das Schöne an dem„Job“ – wobei:

Ein Job ist es für Holger Reimer nicht,

eher eine Herzensangelegenheit:„Ich

mache das, weil ich Lust dazu habe,

und das ist das A und O – das ist wie

beim Kochen selbst.“ Fahren die Part-

nerwehren wieder nach Hause, gibts

zum Abschied schon traditionell

ein Riesen-Katerfrühstück mit Mat-

jes, Bismarckhering, Katenschinken,

Rühr- und Spiegeleiern, knusprigem

Speck, kleinen Würstchen und allem,

was dazu gehört. Hier holt er sich

– auch schon traditionell – Unter-

stützung von den Feuerkäfern, den

Damen, deren Männer früher in der

Wehr waren, und die sich Kulinari-

sches, aber auch das Entertainment

der Truppe auf die Fahnen geschrie-

ben haben. Auf die Damen könne

er sich zu 100 Prozent verlassen, „da

muss ich nichts sagen, die wissen,

was sie tun, und denken mit.“

In der Feldküche kocht er für den

Holger Reimer ist der Eutiner Feuerwehrkoch.