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Ahrensbök packt selbst an

Ahrensbök (jr). Kleinere Straßenschäden müssen in Ahrensbök künftig nicht mehr warten, bis eine große Straßenbaufirma Zeit hat. Die Gemeinde hat sich einen eigenen Asphaltkocher angeschafft – und damit ein echtes Stück Unabhängigkeit gewonnen.

Dass sich diese Investition lohnt, zeigte sich bei einem Vor-Ort-Termin in der Nähe der Arnesbokenhalle. Dort wurde das neue Gerät demonstriert – die Vorführung dauerte etwas über 15 Minuten und machte eindrucksvoll deutlich, wie effizient und unkompliziert der kleine Helfer arbeitet. Schon beim Zuschauen wurde klar: Schlaglöcher, Risse oder Ausmagerungen lassen sich in Zukunft direkt auffüllen, ohne lange Wartezeiten. Das Material ist innerhalb von rund 30 bis 45 Minuten einsatzbereit und die ausgebesserte Stelle bereits nach drei bis fünf Minuten wieder befahrbar.

Peter Mowka, Leiter des Teams III – Planung, Bauservice, war bei der Vorstellung dabei und erklärte, warum dieses Gerät so wichtig ist: „Wir merken im Alltag immer wieder, dass wir als öffentliche Hand umdenken müssen. Die Fachkräfte in der freien Wirtschaft werden knapper, die Preise steigen – und für Kleinigkeiten kommen die Firmen oft gar nicht mehr. Sie sammeln Aufträge, bis sich der Einsatz lohnt. Mit dem Asphaltkocher können wir diese kleineren Schäden nun selbst beheben und den Bürgerinnen und Bürgern schneller helfen.“

Auch Bürgermeister Andreas Zimmermann und Fabian Jungenkrüger, Leiter des Betriebshofes (seit eineinhalb Jahren im Amt), waren vor Ort und zeigten sich begeistert. „Unsere eigenen Mitarbeiter können nun effizienter und wirtschaftlicher arbeiten. Die großen Baustellen überlassen wir weiterhin den Fachfirmen“, so Zimmermann.

Der neue Asphaltkocher – offiziell ein Aufbereitungskocher für Vergussmaterial des Typs AKG 010 E – ist auf einem Schwerlastanhänger montiert, fasst rund 100 Liter Material und erhitzt ein Bitumen-Mineralgemisch schonend auf 200 bis 220 °C. Ein elektrisch angetriebenes Rührwerk sorgt für gleichmäßige Durchmischung, das Material wird mit einem Stahlziehschuh verteilt und abschließend mit Splitt abgestreut, um die Griffigkeit zu verbessern.

Für Ahrensbök bedeutet das: schnellere Reparaturen, weil die Gemeinde nicht mehr auf externe Termine warten muss, einen Einsatz im gesamten Gemeindegebiet – etwa im Noerre-Alslev-Ring, der Triftstraße, der Klosterstraße, aber auch in Ortsteilen wie Grebenhagen, Barghorst oder Dakendorf und letztlich eine längere Lebensdauer der Straßen, weil kleine Schäden sofort behoben werden, bevor sie sich vergrößern.

Natürlich gibt es weiterhin größere Schäden, die nur mit umfassenden Sanierungen behoben werden können. Für diese Fälle hat die Gemeinde bereits geplant: Ab 2026 sollen jährlich rund eine Million Euro investiv in die Erneuerung ganzer Straßenabschnitte fließen – ein klares politisches Bekenntnis.

Der neue Asphaltkocher ist kein riesiges Gerät – aber er bringt große Vorteile für Ahrensbök: weniger Wartezeit, mehr Sicherheit und ein Plus an Eigenleistung. Oder wie Bürgermeister Andreas Zimmermann es bei der Vorstellung sagte: „Das ist eine sinnvolle Maßnahme im Sinne unserer Bürgerinnen und Bürger.“


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