Die Zukunft braucht keinen Müll
Eutin (aj). Der Müsliriegel in der Brotdose, die Extra-Verpackung für den Minikäse, der Saftpack zur Erfrischung in der Pause – an einem Schulvormittag kann schnell so einiges an Plastikmüll zusammenkommen. Es sei denn, man denkt einfach mal neu. Genau das haben die Kinder und Lehrkräfte der Gustav-Peters-Schule getan: An allen Standorten, also an der Blauen Lehmkuhle, am Kleinen See, in Fissau sowie in der OGS gilt: „Wir wollen eine müllfreie Schule werden!“ Und wer jetzt denkt: „Aber geht das denn überhaupt?“ ist gut beraten, sich von den Schüler*innen erzählen zu lassen, wie gut die Müllvermeidung im Alltag funktioniert. Erste Voraussetzung ist ein fester Wille. Dann wird es praktisch: „Wir versuchen schon beim Einkaufen, wenig Plastik mitzunehmen“, erzählt Melissa aus der 3d am Kleinen See. Wenn doch mal eine Plastikverpackung im Ranzen landet, muss die wieder eingepackt und zu Hause entsorgt werden. „Hier in der Schule haben wir nämlich nur noch einen schwarzen Eimer für Restmüll wie Taschentücher oder Bananenschalen und einen blaue für Papier“, erklärt Luna. Ihren Müll bringen die Klassen selbst weg, so haben alle einen Blick dafür, was und wieviel anfällt. Und alle leisten ihren ganz persönlichen Beitrag dafür, dass immer weniger weggeworfen werden muss: „Man kann eine eigene Trinkflasche haben oder eine gekaufte öfter benutzen“, sagt Yra. Brote und Snacks kommen bei den meisten in die Brotdose und nicht in eine Tüte und sogar für den Joghurt im Becher gibt es eine Lösung: „Wir kaufen Pfandgläser und zum Mitnehmen habe ich eine Box“, sagt Emma. Für so viel Engagement braucht es nicht nur die Kinder, sondern auch die Eltern. Zum Schuljahresbeginn sind sie informiert worden und unterstützen nach Kräften. Ganz automatisch steht damit auch in so mancher Familie das Thema Müllvermeidung auf der Tagesordnung. Genau wie bei den Lehrkräften: „Wir schauen alle viel genauer hin, kaufen bewusster ein, packen bewusster unsere Schultasche“, so beschreibt es Barbara Kleinmann, Standortleiterin am Kleinen See und Klassenlehrerin der 3d. Ein bisschen Anstrengung kostet die Beschäftigung mit dem eigenen Müll schon, das haben Veränderungen so an sich. Aber die Kinder wissen genau, wofür sich die Mühe lohnt: „Für meine Kinder, für mich und für die Tiere“, bringt es Emma auf den Punkt. So hört es sich an, wenn eine Grundschule das Siegel „Zukunftsschule.SH – Heute etwas für morgen bewegen“ trägt.
Mit dem Projekt „Müllfreie Schule“ hat man eine weitere Etappe auf dem Weg als Zukunftsschule angepackt. Dafür gab es Rückenwind in Form einer Auszeichnung. „Es ist beeindruckend, wieviel Einsatz und guter Wille hier an allen drei Standorten zu erleben ist“, lobte Iris Bruhn, Kreisfachberaterin Bildung für Nachhaltige Entwicklung. Sie übergab eine Plakette und eine Urkunde – Anerkennung für die gesamte Schulgemeinschaft: „Die Gustav-Peters-Schule ist damit einer der ersten müllfreien Schulen im Kreis, die ich auszeichne“, freute sich Iris Bruhn.
Sie ging nicht ohne ein Dankeschön. Die 3d sang für sie den „Müll-Song“. Der steht (noch) in keinem Liederbuch, er ist nämlich selbstgeschrieben. Gemeinsam mit der Sängerin, Texterin und Kulturvermittlerin Uli von Welt haben die Kinder ihr Ziel in Verse und eine starke Melodie verpackt: „Überall Müll, der unsere Freiheit raubt, und deshalb werden wir jetzt laut. (…) Ich möchte keinen Dreck mehr finden, der Müll soll für immer verschwinden“, rockten sie und spielten auf ihren bunten Boomwhackers dazu.
Schwung, der ansteckt und zeigt, wie gut der Titel „Müllfreie Schule“ klingen kann.
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