

Eutin (aj). „Zahnmedizinische Fachangestellte machen so viel mehr als nur abzusaugen!“ Dass Franziska Einfalt von ihrem Beruf begeistert ist, ist vom ersten Moment an klar. Und diese Freude macht sie zu einer Top-Besetzung für das Projekt „Schüler und Azubi“. Seit 26 Jahren bietet die Wilhelm-Wisser-Gemeinschaftsschule ihren Schüler*innen in Zusammenarbeit mit Unternehmen der Region die Möglichkeit, einen Blick in die Zukunft zu werfen. Zwischen zwei und vier Tagen verbringen sie in den Betrieben und sammeln Erfahrungen aus erster Hand. An ihrer Seite sind Auszubildende oder junge Mitarbeiter*innen, die genau wissen, was für den potenziellen Berufsnachwuchs interessant ist. Auch Fragen zu stellen, fällt vielen leichter, wenn man mit einer Person der eigenen Generation unterwegs ist. Erste Verbindungen werden im Rahmen der Auftaktveranstaltung geknüpft. Dafür trafen sich Schüler*innen und die Vertreter*innen der beteiligten Firmen in der vergangenen Woche in der Wisser-Schule. Moderiert wurde diese erste Begegnung von Benjamin Groß und Luisa Ziplinsky. Die Lehrkräfte betreuen das Projekt, sind Schaltstelle und Knotenpunkt und sorgen dafür, dass die Abläufe zeitgemäß gestaltet werden. Wichtig bei einem Grundkonzept, das sich seit 1998/99 bewährt. „Das Interesse der Schülerinnen und Schüler ist groß. In diesem Jahr hatten wir mehr Bewerbungen als Plätze“, berichtet Ziplinsky. Neun Unternehmen sind mit im Boot, darunter Dauerbrenner wie Kendrion aus Malente und relative Neulinge wie die Zahnerhaltung Malenke aus Eutin.
Hier werden Akram Doudaki und Mariia Pyshynska von Franziska Einfalt durch die Praxistage begleitet. Von den Vorbereitungen am frühen Morgen bis zu Behandlungen und dem Praxismanagement reicht die Bandbreite und Franziska Einfalt fand mit ihrem ungezwungenen Auftreten rasch guten Kontakt zu ihren Schützlingen. Die zeigten sich ihrerseits aufgeschlossen: „Das ist ein korrekter Job, bei dem man Menschen helfen kann“, meinte Akram und auch Mariia ist gespannt auf den Besuch in der Praxis. Eigentlich, so erzählt die Sportschützin, habe sie sich für die Landespolizei beworben. Die ist traditionell sehr beliebt. Aber die Zahnarztpraxis sei vollkommen in Ordnung, versicherte die Neuntklässlerin.
Natürlich werden nach Möglichkeit persönliche Interessen berücksichtigt, vor allem aber geht darum, grundsätzliche Erfahrungen zu sammeln. Anders formuliert: Wer bei „Timbertec“ das Projekt durchläuft, wird automatisch zum IT-Fan. Wie man aber im Team arbeitet, Tage strukturiert, das nehmen die Schülerinnen, die mit Nico Becker und Hüseyin Ertugrul unterwegs sein werden, mit. Die zwei sind im ersten Ausbildungsjahr. Beide wussten früh, wohin ihr Weg sie führen würde: „Das IT-Interesse war schon immer da!“
Für Tiziano Preißler war der Nachmittag nicht nur ein erstes Treffen mit Nika Mazepa, der er die Ausbildung in der Volksbank Eutin näherbringen wird, sondern eine Rückkehr an seine alte Schule.
An den Mittleren Schulabschluss hat er das Abitur am Beruflichen Gymnasium angeschlossen ist nun als Aus-zubildender. Bei der Volksbank Eutin. Es sind auch Geschichten wie diese, die den Schüler*innen zeigen, wie es nach der Schule weitergehen kann.
Auf jeden Fall beginnt für die Teilnehmenden das Jahr 2026 mit reichlich neuem Input: Bis zum Februar sollen die Praxistage über die Bühne gehen, im März werden dann die Klassen der Oberstufe entsprechende Präsen-tationen erleben. Beteiligt sind die Firmen Bremer, Cobobes, Kendrion, Malenke, Schröder, Timbertec sowie die Landespolizei und die Volksbank Eutin.
Wer sich für die Wilhelm-Wisser-Gemeinschaftsschule und ihre Angebote interessiert, ist herzlich eingeladen zum Info-Abend am 10. Februar um 18 Uhr in der WWS-Hauptstelle an der Elisabethstraße.




