Reporter Eutin

Hochkonjunktur bei den Stadtgärtnern

Eutin. Überhängende Zweige, abgestorbene Äste, üppiger Bewuchs im Lichtkegel von Straßenlaternen: Die Landschaftsgärtner des Eutiner Bauhofs sind derzeit vor allem mit Kettensäge und Kran unterwegs, um insbesondere sicherheitsrelevante Bereiche frei zu schneiden und Strauchwerk planvoll auszulichten. Vor allem an den Schulen. Denn dank der Ferienzeiten entfällt das sonst übliche Gewusel des Schulalltags, das derlei Arbeiten unmöglich macht. "Es geht bei diesen Arbeiten insbesondere um die Minderung der Unfallgefahr", erklärten Rüdiger Boehm und Peter Hillmann, die vergangene Woche auf dem Gelände der Gustav Peters Schule Bäume und Sträucher bearbeiteten. Gerade am Gehweg im Bereich der Haltestelle sei einwandfreie Sicht wichtig und auch die Straßenbeleuchtung dürfe nicht durch die Gehölze beeinträchtigt werden, verdeutlicht Peter Hillmann. So stellten mitunter ältere Bäume, die wegzubrechen drohen, und totes Holz eine Gefahr für Passanten dar. An anderer Stelle seien Pflegeschnitte erforderlich, etwa um den Bewuchs im Zaum und in Form zu halten. Zwecks Eigenschutz mit der nötigen Sicherheitsbekleidung, wie es beim Umgang mit Kettensäge und Co. vorgeschrieben ist: Sägeschutzstiefel, -hose, -jacke und -handschuhe sowie Helm mit Visier, um die Augen vor umher fliegenden Spänen zu schützen. "Notfalls haben wir auch das Recht, die Straße einmal kurzfristig zu sperren, wenn ein Baum gefällt werden muss", erklärt Rüdiger Boehm. Doch in den Ferien ist an der Blauen Lehmkuhle kaum Betrieb und so gehen die Arbeiten zügig voran. Das ist auch gut, denn schon in Kürze werde die Entsorgung des Herbstlaubs das Tagespensum bestimmen. "In ein paar Tagen geht's rund", blicken die Gärtner voraus. Bereits jetzt seien einige Kollegen damit beauftragt, Bereiche mit viel Publikumsverkehr vom Falllaub zu befreien, um entstehender Glätte durch festgetretene Blätter vorzubeugen. "Das ist vor allem an Treppenanlagen wichtig", betont Hillmann. Die Entsorgung des jetzt in großen Mengen anfallenden Materials führe mit Umweg über den Bauhof zurück in die Grünanlagen der Stadt. Insbesondere bei Neupflanzungen werde der reife Kompost von den Stadtgärtnern viel verwendet. Das Laub wie auch der zerkleinerte Gehölzschnitt werden am Bauhof am Meinsdorfer Weg zunächst kompostiert. Wahre Berge fallen dort jedes Jahr an. Die Kompostreife braucht seine Zeit. "Ein Jahr bleibt alles liegen, wobei sich bestimmte Prozesse abspielen, dann wird der Kompost umgesetzt und ruht ein weiteres Jahr", erläutert Boehm. Erst im dritten Jahr finde er Verwendung auf den Beeten, die so mit wichtigen Nährstoffen angereichert werden. Eigentlich haben die Stadtgärtner auch Schloss- und Seepark in Pflege. Doch wegen der Umgestaltungen für die Landesgartenschau dürfe hier momentan nur das Laub entfernt werden, erzählen die Gärtner. Und das mit viel Vorsicht, da die Wege einen neuen Belag erhalten haben, der noch nicht belastbar ist. "Mit schweren Fahrzeugen können wir da noch nicht arbeiten." So müsse das anfallende Falllaub hier erst von Hand zusammengeharkt und aufgeladen werden. Das werde in diesem Jahr deutlich mehr Zeit als bisher in Anspruch nehmen, vermuten die Gärtner.


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