„Wir müssen das einfach probieren“
Süsel (cb). Die Diakonie Ostholstein hat den ehemaligen Kindergarten St. Laurentius im Pastor-Dr.-Fuchs-Weg 2 in Süsel gekauft, um dort eine Tagespflege für insgesamt 15 Gäste einzurichten. Weil jedoch dafür nicht die gesamte Gebäudefläche benötigt wird, stehen etwa 160 Quadratmeter zur Vermietung an, für die eine Unterstützergruppe von 96 Dorfbewohnerinnen, die sich für das Wohl des Ortes engagieren, Interesse angemeldet haben. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, zu ergründen, wie groß das Interesse der Dorfbewohnerschaft ist, die angebotenen Räumlichkeiten für einen Dorftreff zu nutzen.
„Die finanzielle Lage Süsels und die personelle Ausstattung der Verwaltung geben es leider nicht her, dass die Gemeinde als Mieter die Kosten und die Organisation eines Treffpunktes für die Bürgerinnen und Bürger übernimmt. Daher ist die Politik sehr an der Gründung eines Trägervereins interessiert, denn ganz raushalten will sich die Gemeinde ja auch nicht“, bekundete der Gemeindevertreter Thomas Mertin das politische Interesse an dem Projekt. Auch Süsels Dorfvorsteherin Brigitte Sandkamp stieß in dasselbe Horn und appellierte an die Süseler Bevölkerung, sich für die Sache zu engagieren.
„Die zentrale Frage ist, wie groß das ernsthafte Interesse und Engagement der Dorfgemeinschaft für einen Tagestreff ist“, erklärte Süsels erste stellvertretende Bürgermeisterin Swantje Meininghaus als Sprecherin der Unterstützergruppe auf der Informationsveranstaltung am vergangenen Wochenende und legte die Kosten für eine etwaige Anmietung dar: „Die Kaltmiete würde bei 12 Euro pro Quadratmeter liegen. Mit allen Nebenkosten sind das zwischen 25.000 bis 30.000 Euro pro Jahr, die erwirtschaftet werden müssten. Die Diakonie wird das gesamte Gebäude zuvor noch für rund 1,2 Millionen Euro sanieren und damit auch energetisch auf den neuesten Stand bringen. Außerdem stellt die Aktivregion Fördermittel zur Schaffung von Dorfmittelpunkten und für sogenannte Dorfkümmerer zur Verfügung, was genau zu unserem Konzept passen würde“.
Ideen für die Bewirtschaftung eines Tagestreffs gibt es bereits. Außerdem könnten die Räumlichkeiten gegen ein Entgelt auch von der Volkshochschule, den Fraktionen des Gemeinderates oder dem Seniorenparlament mit genutzt werden. Auch eine Eutiner Physiotherapeutin hat ihr Interesse an einer Kooperation bekundet.
Aus der zahlreichen Teilnehmerschaft kamen aber auch kritische Nachfragen zu den Kosten und der Nachhaltigkeit des Konzeptes. „Was soll werden, wenn sich später die Nachfolgegeneration nicht mehr für den Dorftreff interessiert?“ war eine Frage. „Das war damals, als die Offene Ganztagsschule gegründet wurde, auch ein großes Bedenken. Heute funktioniert die OGS sehr gut“, stellte Meininghaus fest.
Im Großen und Ganzen gab es jedoch von den Anwesenden viel Zustimmung. „Die Idee ist großartig. Wir müssen das einfach probieren“, freute sich Brigitte Barmwater, Geschäftsführerin des Theatervereins Süsel, bereits auf die Umsetzung des Vorhabens. „Eine Vereinsgründung zeigt, wer dann als Mitglied ernsthaft hinter der Sache steht. Denn ‚ich will es haben, aber mich nicht beteiligen‘, geht nicht“, war die einhellige Meinung.
Um die Unterstützergruppe weiter wachsen zu lassen, wurde für potenzielle Mitglieder eine Liste ausgelegt. Da diese aber nicht von Haus zu Haus in Süsel gereicht werden kann, wird es eine Briefkastenaktion geben, mit der Zustimmungskarten verteilt werden. „Auf den Karten soll nicht nur die Zustimmung zur Mitgliedschaft im Verein bekundet, sondern auch beschrieben werden, mit welchen Möglichkeiten man sich einbringen möchte. Und wenn dann eine breite Zustimmung erkennbar ist, können wir den angestrebten Trägerverein ins Leben rufen “, beschrieb Swantje Meininghaus den Sinn der Aktion.
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