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750 Euro in einem bunten Elefanten

Sabine Kayser (li.) sagt Dank für die 750 Euro-Spende von Wolfgang Stolte, Gabriela Kastner-Riegert, Annegret Pistol und Christine Naujoks freuen sich mit.

Sabine Kayser (li.) sagt Dank für die 750 Euro-Spende von Wolfgang Stolte, Gabriela Kastner-Riegert, Annegret Pistol und Christine Naujoks freuen sich mit.

Eutin (aj). Es gibt keine Zufälle. Davon ist Sabine Kayser überzeugt. Die Spende, die die Trauerbegleiterin der Hospizinitiative jüngst entgegennehmen konnte, kam nicht in einem Umschlag oder via Überweisung direkt aufs Konto. Nein, Spender Wolfgang Stolte übergab die stattliche Summe von 750 Euro in einem bunten Sparelefanten und Sabine Kayser fühlte sich sofort an einen Text erinnert: „Der Elefant im Raum“ erzählt davon, wie es ist, wenn die Trauer um einen Menschen allgegenwärtig ist, unübersehbar wie ein Elefant, und dennoch nicht zur Sprache kommen darf. Es wird schlicht nicht darüber geredet. In den Gruppen der Hospizinitiative darf man dem Elefanten ins Auge sehen, über ihn sprechen, wütend sein, still werden. Nicht nur Kinder brauchen einen solchen geschützten Raum, aber sie besonders, denn in einem jungen Leben ist für den Tod kein Platz vorgesehen – eigentlich. Die Kindertrauergruppe setzt die Erfahrung: „Du bist nicht allein, anderen geht es wie dir“ gegen das Gefühl der Verlorenheit.

Als Wolfgang Stolte von dieser Arbeit las, wusste er gleich: „Das will ich unterstützen!“ Er kennt den Schmerz: Im Januar ist seine Frau nach vielen gemeinsamen Jahren verstorben. Und so fütterte er den bunten Elefanten mit Scheinen, die nun der Kindertrauergruppe zugutekommen werden. Neben Sabine Kayser gestalten Gabriela Kastner-Riegert, Maren Kell und Christine Naujoks das Miteinander. Sie sind an der Seite der Kinder, halten sie fest und halten ihre Trauer aus: „Kinder trauern anders“, wissen die Frauen. In Ergänzung zu den Gruppentreffs und zu möglichen Einzelterminen gibt es ein besonderes Angebot für Familien. Auf einem Trauerwochenende finden sie die Ruhe, sich gemeinsam dem Verlust zu stellen und auch wieder schöne Momente miteinander zu teilen. Bei der Spendenübergabe Ende Oktober liegt das Wochenende in Brodten an der Ostsee erst ein paar Tage zurück. Die Eindrücke sind noch frisch: „Wir waren mit sieben Kindern im Alter von fünf bis zwölf Jahren und ihren Familien dort“, berichtet Gabriela Kastner-Riegert und erzählt von Weinen und Lachen, von Erinnerungsgläsern und Schutzsteinen.
 
Wolfgang Stolte hört beeindruckt zu: „Deshalb geht meine Spende an diese Gruppe: Das sind Menschen, die sich einbringen für die Gemeinschaft, für andere, die es brauchen“, sagt er schließlich. Und er hat noch eine Überraschung in petto: In einer Dose hat er Kleingeld gesammelt: „Das ist für die Mitarbeiterinnen“, erklärt er. Wieviel es genau ist, weiß er nicht: „Unabhängig von der Summe freuen wir uns sehr, dass Sie mit dem Gedanken, uns als Hospizinitiative zu unterstützen, zusätzlich zu Ihrer großzügigen Spende auch noch Kleingeld angespart haben“, betonte Annegret Pistol, die stellvertretende Vorsitzende. „Da haben Sie etwas zu zählen“, meint Wolfgang Stolte. Er ist einer der Menschen, die gern geben: „Aber die Dose hätte ich gern wieder“, sagt er, „die gehörte meiner Frau.“ Es ist eine Herzdose.


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