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Bauernproteste haben begonnen – Kritik an Kürzungen der Regierung

Kiel/ Kreis Plön (mm). Lange Traktorschlangen wanden sich vorigen Montag, 8. Januar in die Innenstadt von Kiel. Angemeldet bei der Polizei waren Kundgebungen und Demonstrationen von 9 Uhr an. Schon vorher wurden Autofahrer auf die Geduldsprobe gestellt. An manchen Straßen ging es nur im Schneckentempo voran. Bereits um acht Uhr bildeten sich lange Schlangen in die Innenstadt. Unzählige Traktoren aus dem Umland rollten im Schritttempo Richtung Innenstadt. Ziel war der Exerzierplatz, der aus allen Nähten platze.

Hier machten die Bauern ihrem Unmut Luft. Dabei ging es längst um mehr als nur der Frust über eine schrittweise Erhöhung des Preises für Agrardiesel. Das machten Spruchbänder und Pappschilder deutlich, die auf fast allen Treckern zu sehen waren. Beispiel: „Ideologie macht nicht satt“, oder: „Wie lange sollen wir euch noch dabei zusehen, wie ihr Deutschland zerstört?“ Schon vor Beginn der Kundgebungen zeigten die Bauern Flagge und ließen mit Hupkonzerten Dampf ab. Stellenweise hörte es sich an, als ob überall Hochzeitskorsos durch die Landeshauptstadt fuhren. Auffällig auch, dass sich nicht nur Traktoren einreihten in die Protestkarawane, sondern auch Autos. Wie bei einem gewonnenen Fußballspiel schwenkten Menschen Deutschlandfahnen. Passanten reagierten sehr unterschiedlich.

Während einige zustimmend winkten, schüttelten andere den Kopf. Denn deutlich wurde: Bei diesen Protesten geht es um grundlegende Kritik an der Ampel-Regierung. Kürzungen der Subventionen im Rahmen der Haushaltskrise der Ampel-Regierung waren nur der Anlass. Nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichtes in Karlsruhe klaffte im Bundeshaushalt ein Loch in Höhe von 60 Milliarden Euro. Den Bauern stieß sauer auf, dass gerade bei der Landwirtschaft der Rotstift angesetzt werden sollte. Daher bliesen sie zum Aufstand.

Inzwischen hat die Ampel die Kürzungen zwar teilweise wieder rückgängig gemacht. Doch die Wut der Bauern bleibt. Der DBV hielt trotz des Rückziehers in Berlin an seinen Plänen fest. Die Probleme würden über die Subventionskürzungen hinaus gehen, erklärte der Bund Deutscher Milchviehhalter (BDM). Es gehe „längst um viel mehr als Agrardiesel und eine Kfz-Steuerbegünstigung“. Auch andere Branchen haben sich dem Protest angeschlossen.


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