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Reporter Eutin

Bunte Forderungen zum Weltkindertag

Mit ihren Forderungen waren die Kinder vor das Rathaus gezogen.

Mit ihren Forderungen waren die Kinder vor das Rathaus gezogen.

Eutin (aj). „Täglich ein warmes Essen für jedes Kind“, „Bildung und Teilhabe für alle“, „Aufwachsen ohne Gewalt“, „Zeit zum Spielen“ – das ist es, was sich Eutiner Kinder 2018 für sich und andere wünschen. Anlässlich des Weltkindertages waren 30 Mädchen und Jungen der Eutiner Kinderinsel und eine kleine Delegation aus der Malenter „Spielstube“ vor das Rathaus gezogen. In den Kitas des Deutschen Kinderschutzbundes (DKSB) sind Kinderrechte ein stets aktuelles Thema, für die kleine Demo waren die Forderungen der Jüngsten auf Tafeln formuliert und mit passenden Ausmalbildern illustriert worden. Mit Kreide brachten die Kita-Kinder Farbe ins Spiel und verliehen ihrem Anliegen Nachdruck: „Das ist für den Bürgermeister“, sagte Mette, während sie eine Schultüte ausmalte. Was sie mit ihrem Bild sagen wollte, erklärte sie ohne Umschweife: „Alle Kinder sollen eine schöne Schultüte bekommen. Aber das können sich nicht alle leisten und das finde ich nicht gut“, meinte die Vierjährige mit Nachdruck. Ein Problem, in dessen Lösung auch der Geschäftsführer des Kinderschutzbundes Ostholstein, Matthias Thomas, eine wesentliche gesellschaftliche Aufgabe sieht: „Der Geldbeutel der Eltern ist immer noch entscheidend“, beklagte er mit Blick auf Chancengerechtigkeit und Teilhabe. Nur für jedes siebente Kind, das Anspruch auf Unterstützung hat, würden die Möglichkeiten der Teilhabe ausgeschöpft: „Die Hürden sind zu hoch“, konstatierte er, der Verwaltungsaufwand schrecke ab. In seinen Forderungen fand sich vieles von dem wieder, wofür die Kinder mit ihren Tafeln eintraten. „Schule und Kita für alle“ beispielsweise: „Wir brauchen nicht irgendeine Betreuung, sondern differenzierte Angebote in Einrichtungen, die dafür entsprechend ausgestattet sind“, hieß das bei Thoms. Vielfalt zu fördern anstatt Menschen nach Herkunft zu sortieren war ein weiteres zentrales Stichwort. Grundsätzlich sah Thoms die Politik gefordert, gerade und vor allem finanziell: „In Kinder zu investieren, zahlt sich immer aus“, war er überzeugt. Bürgervorsteher Dieter Holst sah Eutin auf einem guten Weg und machte in der Verschiedenheit der Trägerschaften einen Vorteil aus: „Das ist eine positive Konkurrenz, über die man miteinander Stückchen für Stückchen vorankommt“, sagte der Politiker. Für die Kinder dürfte es gern ein wenig schneller gehen, denn sie wollen, dass jetzt gehandelt wird und nicht irgendwann.


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