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Gedenkstätte Ahrensbök mit neuer Leitung Kai Heinius will pädagogische Angebote für Schüler und Lehrkräfte verstärken

Kai Heinius ist der neue Leiter der Gedenkstätte Ahrensbök, die sich direkt an der Bundesstraße B 432 in Richtung Scharbeutz befindet.

Kai Heinius ist der neue Leiter der Gedenkstätte Ahrensbök, die sich direkt an der Bundesstraße B 432 in Richtung Scharbeutz befindet.

Bild: V. Graap

Ahrensbök (vg). Die Gedenkstätte Ahrensbök hat einen neuen Leiter: Kai Heinius aus Hamburg will seinen beruflichen Schwerpunkt auf die historisch-politische Bildungsarbeit und die Erinnerungskultur legen. „Gerade in den herausfordernden Zeiten, in denen wir Leben, halte ich dies für wichtig. Und das lässt sich hier in Ahrensbök bestmöglich machen“, sagt der 33-jährige Lehrer für Geschichte und Politik, der nun auf den bisherigen Gedenkstättenleiter Sebastian Sakautzki, der nach drei Jahren in Ahrensbök aus privaten Gründen zurück nach Hessen wechselt, folgt.
An der Gedenkstätte beeindruckt ihn, dass sie in Trägerschaft eines Vereins steht und damit „eine Initiative aus der Gesellschaft heraus ist, für die ganz viel ehrenamtliches Engagement stattfindet“. Und mit den vier hauptamtlichen Kräften sei man auf dem Weg der Professionalisierung. „Alle Mitstreiter verbindet die Leidenschaft für diesen Ort und diese Aufgabe“, betont Heinius.
Kai Heinius will die Gedenkstätte vor allem als außerschulischen Lernort weiterentwickeln. Im Vordergrund stehen dabei Angebote für Schüler und Schülerinnen, Jugendliche, Lehrer und Lehrerinnen. „Sowohl hier vor Ort in der Gedenkstätte als auch in den Schulen selbst wollen wir hochwertige pädagogisch-didaktische Bildungsmaterialien einsetzen und die Kooperation mit den Lehranstalten verstärken“, so Heinius. Aber auch Fortbildungen für Lehrkräfte sollen angeboten werden. Diesem Ansinnen kommt entgegen, dass der Schleswig-Holsteinische Landtag kürzlich ein Antisemitismus-Programm verabschiedet hat. Danach sollen alle Schüler und Schülerinnen des Landes mindestens einmal eine Gedenkstätte besuchen. Dafür biete sich vor allem Ahrensbök an, weil hier das einzige in Schleswig-Holstein erhaltene KZ-Gebäude stehe, meint Heinius.
Ebenso werden Demokratieförderung und Aufklärung über Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus dabei im Mittelpunkt stehen. Mit diesen Vorhaben verfolgt auch der Vorsitzende des Trägervereins, Daniel Hettwich, ein wichtiges Ziel: „Wir wollen die Sichtbarkeit der Gedenkstätte in der Öffentlichkeit erhöhen, und dafür ist Kai Heinius der richtige neue Leiter.“ Im vergangenen Jahr haben insgesamt 72 Gruppen die pädagogischen Angebote der Gedenkstätte wahrgenommen.
Die Gedenkstätte Ahrensbök, Flachsröste 16, bietet mehrere Dauerausstellungen zur Geschichte des frühen Konzentrationslagers und der NS-Diktatur in der Provinz. Zudem gibt es regelmäßig Veranstaltungen und Sonntagsgespräche über Rechtsradikalismus und Antifaschismus. Weitere Infos gibt es online auf www.gedenkstaetteahrensboek.de.

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