Reporter Eutin
„Den Kontakt zur Natur wiederbeleben!“
Eutin (aj). Er kann gar nicht sagen, wann genau es begonnen hat mit dem Engagement für den Naturschutz: „Es steckt mir wohl in den Genen“, meint Dr. Werner Sach. Schon immer hat er eine Verbindung zu Pflanzen und Tieren verspürt und gelebt. Die Jagd spielt dabei eine wichtige Rolle, mit 16 Jahren legt er die Prüfung für den Jagdschein ab, schon Großvater und Vater waren Waidmänner und er setzt die Reihe fort. Bis heute ist diese Begegnung mit der Natur für ihn unverzichtbar. Sein eigenes Naturerleben verknüpft sich schon bald mit dem Anliegen zu schützen, was bedroht ist: „Denn darum geht es ja bei der Jagd, das muss vermittelt werden“, davon ist der Eutiner überzeugt. Einen differenzierten Blick weiterzugeben, das Bewusstsein für die Natur zu schärfen, wird ein wichtiger Teil seines Lebens. Das leitet ihn beruflich als Tierarzt und nach Praxisschluss in verschiedenen ehrenamtlichen Funktionen. Wobei „Funktion“ es nicht recht trifft, denn Sach ist niemand, der sich ins gemachte Vorstandsnest setzt, sondern einer, der Neues aufbaut und Ideen umsetzt. Auf seine Initiative geht der Bau des Eutiner Tierheims zurück. Seit 1998 finden hier Haus- und auch Wildtiere eine sichere Aufnahme, werden versorgt und vermittelt.
„Wir haben lange nach einem geeigneten Grundstück gesucht“, erzählt er. Der Eutiner Tierschutzverein hatte nach seiner Gründung 1986 zunächst in der Riemannstraße eine Katzennothilfe betrieben. Als das Gebäude abgerissen wurde, musste ein neuer Ort her. In den Diekstauen überwucherten dort, wo heute der Natur- und Tierschutz seine feste Adresse hat, Brombeeren die Fläche. Ungezählte Stunden an Eigenleistung stecken in der Anlage. Anfang der 1990er wächst zudem aus der Überlegung, den lokalen Umweltschutz zu vernetzen, die Arbeitsgemeinschaft für Natur- und Umweltschutz, kurz AGNU, in der sich die örtlichen Umweltschutzorganisationen zusammenfinden. Ein erster Schritt, aber Sach ist das nicht genug: „Zum einen waren das Interesse und die Mitarbeit gering“, erinnert er sich und fährt fort: „Zum anderen war man nur begrenzt handlungsfähig, konnte keine Verträge schließen, Fördermittel beantragen oder Spenden annehmen.“ Zu wenig Effizienz für Sach, den Pragmatiker, der wirklich etwas erreichen will. Seine Konsequenz: Am 7. Oktober 2004 wird der Verein Erlebnis Natur e.V. (Erna) gegründet. Ziel ist es, der Bildung für nachhaltige Entwicklung einen festen Rahmen, eine verlässliche Adresse zu geben. Schleswig-Holstein ist hier in einer Vorreiterrolle und Sach erkennt und nutzt diese Chance.
Er absolviert Qualifizierungsmaßnahmen, nimmt allein im Gründungsjahr an über 30 Versammlungen zur Förderung der Jugendarbeit teil. Erna soll als Aktionspartner für Umweltschutzorganisationen anerkannt werden, außerschulischer Bildungspartner sein, so steht es auf der Vorhabenliste. Und dann gibt es den Traum vom Aufbau eines Naturerlebnisraumes. Ein Haus für die Arbeit Kinder und Jugendlichen will Sach errichten. Der Weg dorthin ist steinig und von Rückschlägen gepflastert: „Es brauchte viel Durchsetzungsvermögen und Ausdauer“, so formuliert Sach es heute diplomatisch. Aber Aufgeben ist nicht seine Art und er steht vor der Politik ein für sein Ziel. Es hagelt Einwände, Sach hält das aus: „Bedenken kann man haben, aber sie sollten einen nicht beherrschen“, lautet sein Kommentar heute unter dem Dach des Erna-Erlebnishauses, das 2019 eingeweiht wurde.
Hier ist reichlich Platz für Kurse und Nistkastenbau, hier kochen Grundschulklassen Kartoffeln und Material und Werkzeug sind sicher verstaut, damit umgesetzt werden kann, wofür Erna gegründet worden ist: „Wir entfernen uns immer weiter von der Natur, der Kontakt geht zurück. Erna ist angetreten, den Kontakt wieder zu beleben“, so bringt es Dr. Werner Sach auf den Punkt. Zum Gelände gehören deshalb ein weitläufiger Obstgarten, ein Kescherteich und viel Platz für Bewegung. Es ist das Zuhause der Erna-Eulen, der Kindergruppe, die sich regelmäßig trifft. Dazu kommen die Veranstaltungen für Schulen und Kitas und mit dem Bildungsspaß der Sparkassenstiftung. Und viele Eutiner Kinder verbinden spannende Erlebnisse mit den Erna-Ferienpassaktionen. Für 2023 stehen 90 solcher Termine zu Buche.
So soll es weitergehen, auch wenn sich Dr. Werner Sach auf der Jahreshauptversammlung am 31. März nicht erneut zur Wahl stellte. So ganz im Ehrenamtsruhestand ist er dennoch nicht. Seine Nachfolgerin Katja Heide muss eingearbeitet werden und dann sind da ja noch die vielen Ideen, die ihm im Kopf herumschwirren. Theoretisch hätte er mehr Zeit – für seine Frau, die seine zeit- und kraftraubenden Aktivitäten all die Jahre „wohlwollend geduldet“ hat, und für ein bisschen Ruhe: „Aber Loslassen will gelernt sein“, bemerkt er augenzwinkernd. Ja, er sei stolz auf das Erreichte und allen dankbar, die an seiner Seite standen. Am wichtigsten aber ist es ihm, wenn heute junge Erwachsene sich gern an die großen und kleinen Natur-Abenteuer erinnern, die sie mit Erna erlebt haben: „Das bleibt haften“, davon ist er überzeugt.
„Wir haben lange nach einem geeigneten Grundstück gesucht“, erzählt er. Der Eutiner Tierschutzverein hatte nach seiner Gründung 1986 zunächst in der Riemannstraße eine Katzennothilfe betrieben. Als das Gebäude abgerissen wurde, musste ein neuer Ort her. In den Diekstauen überwucherten dort, wo heute der Natur- und Tierschutz seine feste Adresse hat, Brombeeren die Fläche. Ungezählte Stunden an Eigenleistung stecken in der Anlage. Anfang der 1990er wächst zudem aus der Überlegung, den lokalen Umweltschutz zu vernetzen, die Arbeitsgemeinschaft für Natur- und Umweltschutz, kurz AGNU, in der sich die örtlichen Umweltschutzorganisationen zusammenfinden. Ein erster Schritt, aber Sach ist das nicht genug: „Zum einen waren das Interesse und die Mitarbeit gering“, erinnert er sich und fährt fort: „Zum anderen war man nur begrenzt handlungsfähig, konnte keine Verträge schließen, Fördermittel beantragen oder Spenden annehmen.“ Zu wenig Effizienz für Sach, den Pragmatiker, der wirklich etwas erreichen will. Seine Konsequenz: Am 7. Oktober 2004 wird der Verein Erlebnis Natur e.V. (Erna) gegründet. Ziel ist es, der Bildung für nachhaltige Entwicklung einen festen Rahmen, eine verlässliche Adresse zu geben. Schleswig-Holstein ist hier in einer Vorreiterrolle und Sach erkennt und nutzt diese Chance.
Er absolviert Qualifizierungsmaßnahmen, nimmt allein im Gründungsjahr an über 30 Versammlungen zur Förderung der Jugendarbeit teil. Erna soll als Aktionspartner für Umweltschutzorganisationen anerkannt werden, außerschulischer Bildungspartner sein, so steht es auf der Vorhabenliste. Und dann gibt es den Traum vom Aufbau eines Naturerlebnisraumes. Ein Haus für die Arbeit Kinder und Jugendlichen will Sach errichten. Der Weg dorthin ist steinig und von Rückschlägen gepflastert: „Es brauchte viel Durchsetzungsvermögen und Ausdauer“, so formuliert Sach es heute diplomatisch. Aber Aufgeben ist nicht seine Art und er steht vor der Politik ein für sein Ziel. Es hagelt Einwände, Sach hält das aus: „Bedenken kann man haben, aber sie sollten einen nicht beherrschen“, lautet sein Kommentar heute unter dem Dach des Erna-Erlebnishauses, das 2019 eingeweiht wurde.
Hier ist reichlich Platz für Kurse und Nistkastenbau, hier kochen Grundschulklassen Kartoffeln und Material und Werkzeug sind sicher verstaut, damit umgesetzt werden kann, wofür Erna gegründet worden ist: „Wir entfernen uns immer weiter von der Natur, der Kontakt geht zurück. Erna ist angetreten, den Kontakt wieder zu beleben“, so bringt es Dr. Werner Sach auf den Punkt. Zum Gelände gehören deshalb ein weitläufiger Obstgarten, ein Kescherteich und viel Platz für Bewegung. Es ist das Zuhause der Erna-Eulen, der Kindergruppe, die sich regelmäßig trifft. Dazu kommen die Veranstaltungen für Schulen und Kitas und mit dem Bildungsspaß der Sparkassenstiftung. Und viele Eutiner Kinder verbinden spannende Erlebnisse mit den Erna-Ferienpassaktionen. Für 2023 stehen 90 solcher Termine zu Buche.
So soll es weitergehen, auch wenn sich Dr. Werner Sach auf der Jahreshauptversammlung am 31. März nicht erneut zur Wahl stellte. So ganz im Ehrenamtsruhestand ist er dennoch nicht. Seine Nachfolgerin Katja Heide muss eingearbeitet werden und dann sind da ja noch die vielen Ideen, die ihm im Kopf herumschwirren. Theoretisch hätte er mehr Zeit – für seine Frau, die seine zeit- und kraftraubenden Aktivitäten all die Jahre „wohlwollend geduldet“ hat, und für ein bisschen Ruhe: „Aber Loslassen will gelernt sein“, bemerkt er augenzwinkernd. Ja, er sei stolz auf das Erreichte und allen dankbar, die an seiner Seite standen. Am wichtigsten aber ist es ihm, wenn heute junge Erwachsene sich gern an die großen und kleinen Natur-Abenteuer erinnern, die sie mit Erna erlebt haben: „Das bleibt haften“, davon ist er überzeugt.
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