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Reporter Eutin

Lernen unter einem Dach

Pönitz (aj). Ein direkter Vergleich zwischen den Schulstandorten Eutin und Pönitz ist nicht möglich. Zu verschieden sind Standortfaktoren und Schulentwicklung: Eutin als Mittelzentrum mit zwei Gymnasien, einer Gemeinschaftsschule sowie einer Grundschule mit drei Außenstellen und einem Standort der Beruflichen Schule des Kreises Ostholstein unterschiedet sich maßgeblich von Pönitz, wo es an der Grund- und Gemeinschaftsschule ab 2020 auch eine Oberstufe geben wird. Für die Beantwortung der Frage: „Funktioniert das: Grund- und Gemeinschaftsschule an einem Standort?“, die sich vermutlich viele Eutinerinnen und Eutiner im Zusammenhang mit dem Bürgerentscheid am kommenden Sonntag, dem 26. Mai stellen, kann der Blick eine Bahnstation weiter dennoch sinnvoll sein: Hier lernen rund 680 Schülerinnen und Schüler in der Grund- und Gemeinschaftsschule von der ersten bis zur zehnten Klasse unter einem Dach: „Grundsätzlich wichtig ist, dass die Voraussetzungen stimmen: Wir haben die Fläche und mit Bahnhof und Busbahnhof die Verkehrsanbindung“, erklärt Peter Schultalbers.
Auf einem Rundgang zeigt der Schulleiter den Hof für die Fünft- bis ZehntklässlerInnen und ein weiteres Außengelände für die Stufen 1 bis 6: „Die Fünft- und SechstklässerInnen nutzen im Rahmen der aktiven Pause auch den Sportplatz“, erläutert der Pädagoge. Er führt durch den Bereich der Offenen Ganztagsschule, gewährt Einblick in das geschäftige Treiben der hauseigenen Schulküche, wo täglich zwischen 200 und 250 frischgekochte Mahlzeiten für die Mittagspause in der von allen genutzten Mensa zubereitet werden. Es ist nicht der einzige Bereich, in dem die Synergieeffekte offensichtlich sind: „Grund- und Gemeinschaftsschulklassen arbeiten in der Streitschlichtung zusammen, es gibt gemeinsame Sportfeste und Ausflüge“, zählt Schultalbers auf. Wichtig sei es, so betont er, „den jeweiligen Bedürfnissen der Grund- und Gemeinschaftsschule angemessen Rechnung zu tragen“. Gleichzeitig eröffne das Miteinander der Schulformen auch für die Lehrtätigkeit neue Felder: „Ich selbst unterrichte zum Beispiel als Gemeinschaftsschullehrer jetzt auch in der zweiten und dritten Klasse Sport – mit großer Freude“, berichtet der Rektor. Dafür, dass sich der Schulstart für die Jüngsten möglichst angstfrei und unbeschwert gestaltet, gibt es einmal monatlich für alle Vorschulkinder einen Schulbesuchstag: „Die Kinder sind mit der Schule vertraut, wenn sie eingeschult werden. Sie kennen die Räume und die Gesichter hier im Haus“, sagt Schultalbers dazu. Im Zuge der Erweiterung um die Oberstufe wird nicht nur die Schülerzahl um etwa 50 steigen, es werden auch bauliche Maßnahmen notwendig: „Das Potential ist hier gegeben“, sagt der Schulleiter, der in Eutin zu Hause ist, von 1992 bis 2003 an der Wilhelm-Wisser-Schule als Vertrauenslehrer und Konrektor gearbeitet hat und zeitweilig Mitglied im Eutiner Schulausschuss war, ehe er in Pönitz die Verantwortung übernahm. Zum Bürgerentscheid über Schulcampus oder Entwicklung an getrennten Standorten will er sich verständlicherweise nicht äußern. Die Antwort, wie er als Schulleiter mit der Gemeinde Scharbeutz zusammenarbeitet, bleibt er indes nicht schuldig: „Die Zusammenarbeit ist hervorragend. Ich werde bei Entscheidungsfindungen in alle Bereiche eingebunden. Es gibt auch mal Meinungsverschiedenheiten, aber man begegnet mir stets mit Respekt und Wertschätzung.“


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