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Malenter Schulverein in Nöten

Bad Malente-Gremsmühlen (aj). 1 Euro – das ist der Monatsbeitrag für eine Mitgliedschaft im Schulverein der Malenter Grundschule. „Ich kann mir kaum vorstellen, dass es nicht mehr Eltern gibt, die das aufbringen können“, meint Nadine Schulz unumwunden. Ihr Sohn Matti lernt in der 1b und mit seiner Einschulung ist sie dem Verein beigetreten. Der Grund liegt auf der Hand: „Die Gemeinde hat kaum finanzielle Mittel für die Schule, deshalb ist unser Engagement wichtiger denn je“, erklärt Natascha Gottschalk. Schon ihr älterer Sohn hat die Grundschule besucht, Tochter Jule geht in die Klasse 1a. Als eine Vorsitzende gebraucht wurde, stand sie zur Verfügung und übernahm Verantwortung. Damit gehört sie zum relativ kleinen aktiven Kern der 50 Mitglieder: „Wenn man bedenkt, dass wir 303 Schülerinnen und Schüler haben, ist 50 keine große Zahl“, befindet Nadine Schulz. Das Ziel ist klar: Weitere Eltern sollen motoviert werden, sich über eine Mitgliedschaft und wenn möglich auch aktiv in die Arbeit einzubringen, die den Kindern ganz direkt zugutekommt. Beispiele dafür gibt es viele. „Wir bezuschussen das Zirkusprojekt und die Aufführungen der Tourneeoper, haben das Weihnachtsfest ausgerichtet und nehmen an Veranstaltungen wie dem Nikolausmarkt teil“, zählt Natascha Gottschalk auf. Auch für die Ausstattung der Schule sind die Beiträge des Vereins unverzichtbar. So hat man die Kosten für den Aufbau der hölzernen Hütten auf dem Schulhof übernommen, Tischkameras für die Klassenräume angeschafft und für eine Beschilderung im Schulgebäude gesorgt. Um Veranstaltungen auszurichten, die Geld in die Vereinskasse spülen würden, fehlt es zumeist an „Personal“. Aber wo immer es geht, repräsentieren die Aktiven den Schulverein: „Wir waren zum Beispiel beim Nikolausmarkt in Neukirchen“, berichtet Petra Eichner. Die zweite Vorsitzende, deren Sohn Frederik in der 2d die Schulbank drückt, hat das Beitrittsformular ausgefüllt, als 2020 Frederiks großer Bruder eingeschult wurde: „Das war für mich selbstverständlich!“ Auch Mirca Bünning bringt sich ein, hat zum Beispiel das Vereins-Logo komplett überarbeitet: „Das Boot steht für Gemeinschaft und es schafft eine direkte Brücke zur Schule, die ja auch ein Boot als Zeichen hat“, legt sie dar. Zwei Kinder verbinden sie mit der Schule, das dritte ist noch im Kindergarten. Keine Zweifel, es ist eine nette Runde, die hier dringend nach Verstärkung sucht.

Denn so lang wie die Liste der erfolgreich umgesetzten Maßnahmen ist die Aufzählung der Mängel, die unbedingt behoben werden müssten. Da ist zum Beispiel die hölzerne Umrandung des Bolzplatzes auf dem Schulhof: „Da gucken schon die Bretter raus“, zeigt Jule. Frederik und Matti spielen gern hier, aber dass man sich beim Fußball oder Blinde Kuh-Spiel verletzen kann, liegt auf der Hand. Eine Erneuerung oder zumindest eine Reparatur wäre vonnöten, Kunstrasen oder eine andere Alternative zum harten Boden würde das Spielen sicherer machen und manches Pflaster einsparen. Nadine Schulz hat deswegen eine Reihe von E-Mails an lokale Firmen geschickt, mit der Bitte um Hilfe. Bislang gab es keine positive Rückmeldung. Bereits gesperrt ist der grüne bewachsene Pavillon auf dem Schulhof, in dem die Kinder einen Rückzugsort und Schatten fanden: „Da hängen Stangen von der Decke, deshalb darf man nicht mehr hinein“, sagt Jule. Sonnenschutz ist auch das Stichwort für den Spielplatz mit der XXL-Sandkiste. Während des nachmittäglichen Gesprächs mit dem reporter können Jule, Frederik und Matti hier im Schatten des Schulgebäudes unbeschwert spielen und toben. Vormittags aber liegt die Fläche in der Sonne. Grundsätzlich heizt sich der Hof im Sommer sehr auf: „Es wird heiß wie in einem Kessel“, schildert Mirca Bünning. Die Eltern haben durchaus Verständnis für die Lage der Gemeinde: „Es steht ja auch der Schulneubau im Raum, aber es gibt auch Lösungen, die man mitnehmen kann“, merkt Mirca Bünning an. Ein Sonnensegel wäre eine sinnvolle Anschaffung.

Das Thema Schulhof beschäftigt auch die Kinder. An der Schule vertritt das Schülerparlament ihre Interessen: „Sie wünschen sich eine Schaukel oder eine Wippe, einen weichen Untergrund und dass der Sand auf dem Spielplatz bleibt“, berichtet Natascha Gottschalk. Aufgeben kommt für sie und ihre Mitstreiterinnen nicht infrage. Im Gegenteil – sie setzen darauf, dass der Verein wieder mehr Eltern gewinnt und wächst und auch außerhalb Unterstützung findet: „Es geht doch um unsere Kinder“, sagen sie nachdrücklich.
Wer den Schulverein unterstützen möchte oder weitere Informationen erhalten will, kann per E-Mail an schulverein@grundschule-malente.de Kontakt aufnehmen. Spenden sind möglich auf das Vereins-Konto IBAN DE20 2135 2240 0134 1307 15 BIC NOLADE21 HOL. Natürlich sind auch Sachspenden oder tätiger Einsatz willkommen.
 


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