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Malenter Straßennamen sorgen für Verwirrung

Malente (aj). Wenn in einem Ort wie Malente eine Straße „Bast“ heißt und eine andere „Am Bast“ und wenn noch dazu zwischen beiden nur etwa zweihundert Meter liegen, sind Verwechslungen vorprogrammiert. Christian Grimm wohnt Am Bast und kann eine Reihe von Beispielen aufzählen. Die harmloseren handeln vom Pizzaservice oder vom Postboten, wenn es aber um den Rettungsdienst geht, kann die Irritation gefährlich werden: „Falsche Lieferungen sind nervig, aber nicht lebensbedrohlich, im Gegensatz zu dem Vorfall im Sommer 2023, der mich veranlasste, die hiesigen Behörden einzuschalten“, erzählt Grimm und führt aus: „Es kam zu einem Rettungseinsatz. Die Retter schlugen bei einer Nachbarin auf in Hausnummer Am Bast 1 und suchten die in Notsituation befindliche Person. Nach minutenlanger Diskussion und Rätselraten – es vergingen circa sieben Minuten – konnte die Zieladresse als Bast 1 ausgemacht werden.“

Bald nach Grimms Kontaktaufnahme stand das Problem auf der gemeindlichen Tagesordnung und am 21. September 2023 beschloss der Ausschuss für Bau-, Wege-, Umwelt- und Wirtschaftsförderungsangelegenheiten einstimmig die Änderung der Straße „Bast 1, 2, 3a und 3b“ in „Am Stadion 8, 17, 19a und 19b“, nachzulesen in der entsprechenden Niederschrift auf der Internetseite der Gemeinde. Auf dem Papier ist das Problem also schon gelöst. Umgesetzt allerdings wurde der gefasste Beschluss bislang nicht. Und so wurden auch die Irrläufer nicht weniger. Christian Grimm nahm Anfang Dezember 2024, also über ein Jahr später, Kontakt mit der zuständigen Sachbearbeiterin auf und fragte nach dem Stand der Dinge und dem Grund der Nicht-Umsetzung: „Wichtige andere Dinge wurden als Grund angeführt, aber möglichst baldige Umsetzung zugesagt“, berichtet er.

Als betroffener Anwohner hat Grimm den Verlauf der Kommunikation mit der Gemeinde gewissenhaft dokumentiert. Und natürlich behielt er das Straßenschild im Blick. Dort tat sich weiterhin nichts und so wandte sich Christian Grimm am 19. März 2025 erneut an die Verwaltung: „Es wurden wieder sehr wichtige andere Dinge vorgeschoben und wieder kurzfristige Umsetzung zugesagt“, schildert er. Als es wenig später nach seinen Beobachtungen erneut zu einer Irrfahrt des Rettungsdienstes gekommen sei, habe er am 27. März nochmals die betreffende Gemeindemitarbeiterin angerufen: „Ich berichtete ihr von dem Vorfall und erklärte ihr nochmals – wie in jeden der geführten Gespräche – dass sie und die Verantwortlichen im Bauamt sprichwörtlich mit dem Leben der Bewohner von ‚Am Bast‘ und ‚Bast‘ spielen. Die Antwort: Sie müsse das alles noch mit der Leiterin des Bauamtes besprechen. Außerdem gab sie zu bedenken, dass die Anwohner des ‚Bast‘ auch noch ein Äußerungsrecht hätten. Aber es solle nun auf jeden Fall losgehen“, fasst Christian Grimm das Gespräch zusammen.

Was von diesem Gespräch bis zum heutigen Zeitpunkt möglicherweise an Planungen stattgefunden hat, lässt sich nicht sagen, denn die Verwaltung ließ die zweimalige reporter-Nachfrage zur beschlossenen, aber nicht umgesetzten Umbenennung unbeantwortet.


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