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Reporter Eutin

Mit Fackeln am Dieksee wandern?…

Malente (sh). Freitagabend in Malente. Die Sonne ist vor rund 30 Minuten untergegangen und taucht den Himmel über dem Dieksee in sagenhafte Farben. Wir lauschen den Worten von Harald Düsterhoff und wandern mit brennenden Fackeln in den Händen am Ufer entlang – auf diese Weise lernt man Malente von einer ganz besonderen Seite kennen. Im Rahmen der Aktion „Winterschöne Ostsee“ entstand in der Tourist-Information Malente die Idee einer Fackelwanderung am Ufer des Dieksees. Die Tour beträgt insgesamt rund zwei Kilometer und dauert rund anderthalb Stunden.

Geführt wird die Wanderung von Harald Düsterhoff. Der Berliner kam 1985 nach Malente und hat, wie er selbst sagt, „ein Faible für Geschichte“. Als zweiter Vorsitzender des Heimat- und Verschönerungsvereins Malente-Gremsmühlen e.V. liegt ihm seine Stadt – und ihre Geschichte – sehr am Herzen. Zuweilen hält Harald Düsterhoff auch Vorträge über seine Wahlheimat im Kursaal oder in der Thomsen-Karte am Markt in Malente. Los geht die Fackelwanderung an der Tourist-Information Malente in der Bahnhofstraße 3. „Mit der Eisenbahnstrecke Lübeck – Kiel erlebte Malente seine Blütezeit“, beginnt Harald Düsterhoff die Tour. „Zahlreiche Touristen, davon viele aus Hamburg, besuchten Malente und machten hier Urlaub.“

Im Laufe der Wanderung entlang des Ufers erfährt man jede Menge Wissenswertes. Zum Beispiel, dass auf der Diekseepromenade ursprünglich Autos fuhren – mit dem zunehmenden Verkehrsaufkommen wurde die Straße dann aber hinter die Gebäude verlegt.

Eine kleine Pause gibt es zum Beispiel beim sogenannten Voss-Stein, auf dem die Schönheit dieser Landschaft von Johann-Heinrich Voss (1762-1802) in Gedichtform verewigt wurde. Und in der Tat: Auch in der Dunkelheit, im Schein der Fackeln, ist diese Schönheit gut zu erkennen.

In der Ferne hört man zahlreiche Wasservögel auf dem Dieksee schnattern. Eine beeindruckende Atmosphäre. Langsam nähern wir uns dem Holm – und es geht einige Meter in den düsteren Wald hinein, was dank der Fackeln kein Problem ist. Ein Zwischenziel der Wanderung sind die naturbelassenen Kneippbäder, die in den Sommermonaten jedem freizugänglich sind. Übrigens: Hier wurde eine Szene für den dritten Immenhof-Film gedreht. Zurück geht es entlang der sogenannten Spiegelteiche, die im Sommer besonders klares Wasser vorweisen, sodass man sich in ihnen spiegeln kann. Und auch an der Gremsmühle, wo einst Korn gemahlen wurde, kommen wir vorbei ...

Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude: Die abendlichen Fackelwanderungen gehören zum Winterprogramm und werden im nächsten Winter wieder angeboten. Also bitte vormerken – es lohnt sich!

Wer zwischenzeitlich etwas über Malente erfahren möchte, findet bestimmt das Passende im bunten Programm der Hauptsaison von Mai bis Oktober. Anne Scheef, stellvertretende Geschäftsführung der Tourist-Information Malente, erläutert, welche geführten Veranstaltungen beispielsweise in den Sommermonaten angeboten werden: „Wildparkführungen, Wanderungen durch die Malenter Au, Führung zum Thema Kneip, Ortsführungen mit Dorfgeschichte(n) sowie Kurparkführungen.“ Und geführte Nordic Walking-Gruppen gibt es sogar ganzjährig.

Das Angebot richtet sich übrigens nicht nur an Touristen – auch Einheimische werden von den Veranstaltungen begeistert sein. Mit Sicherheit lernt man dabei etwas Neues über seine Heimat.


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