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Plastik und Einweg? – Lieber Refill!

Eutin (aj). Unterwegs kommt der Durst, die Trinkflasche ist leer und so führt der Weg in den nächstgelegenen Laden, wo man schnell und unkompliziert eine Einwegflasche erstehen kann – eine Situation, die sicher nicht wenige Menschen kennen. Hier setzt Refill an – eine Privat-Initiative, die mit einem simplen und effektiven Konzept einen Beitrag zur Reduzierung von Plastikmüll leistet: „Läden mit dem Refill-Aufkleber am Fenster oder der Tür füllen kostenfrei Leitungswasser in mitgebrachte Trinkgefäße“, erklärt Anja Jacobsen. Sie ist Mitglied der Gruppe „planE“, einer Initiative für ein zukunftsfähiges Leben in Eutin, die die Kampagne in Eutin angestoßen hat. Zwölf Läden sind bereits dabei. An deren Türen prangt gut sichtbar das wasserblaue Logo, ein Tropfen, und weist den Weg zur nachhaltigen Alternative zur einmalig genutzten Plastikflasche. Neben dem Gedanken, Plastikmüll im Alltag zu vermeiden, spielt auch eine Rolle, den Stellenwert von Wasser ins Bewusstsein zu bringen: „Es geht uns auch darum, das Grundrecht auf freien Zugang zum Wasser in den Fokus zu rücken“, führt Hans-Peter Klausberger aus. Auch in seinem KulturCafé werden künftig auf Nachfrage die Flaschen gefüllt. Klausberger gehört zudem der „planE“ an. Ein Dutzend Eutinerinnen und Eutiner denken und handeln unter diesem Namen dafür, die Stadt so zu verändern, dass sie zukunftsfähig wird und bleibt. Hervorgegangen ist „planE“ aus der Fairtrade-Initiative: „Als wir uns thematisch breiter aufgestellt haben, wollten wir das auch im Namen deutlich machen und haben uns deswegen in planE - Initiative für ein zukunftsfähiges Eutin umbenannt“, sagt Barbara Braasch zu den Hintergründen der (Weiter-)Entwicklung. Fairtrade bleibt einer der Arbeitsbereiche, Müllvermeidung, Mobilität und Radverkehr, Wohnen und grundsätzlich ein offenes, tolerantes Miteinander sind weitere Aktionsfelder. „Dafür arbeiten wir gut vernetzt mit anderen Gruppen zusammen“, erläutert Anja Jacobsen. So gebe es fruchtbare Verbindungen beispielsweise zur Fahradinitiative, zu den Fridays for future und zum Friedenskreis. Ins Rathaus indes ist der Draht derzeit weniger gut: „Es ist aktuell schwergängig zwischen der Stadt und uns“, schildern die Ehrenamtlichen die momentane Lage. Es liefen aber Gespräche. Im September steht die Re-Zertifizierung von Eutin als Fairtrade-Stadt an. Ein Titel, der für „planE“ zwingend mit Inhalten verknüpft sein muss. Effektives Handeln steht für die engagierten Frauen und Männer im Mittelpunkt: „Alle können etwas tun!“, davon sind sie überzeugt. Deshalb haben sie auch die Refill-Kampagne in den Fluss gebracht. Die teilnehmenden Geschäfte und Einrichtungen signalisieren nicht nur über den Aufkleber ihre Bereitschaft zum Auffüllen, sondern sollen auch auf einer digitalen Karte zu finden sein. In Eutin sind bislang das Cox, das KulturCafé, die Stadtbäckerei, das Ökohaus, die Fahrradläden in der Lübecker Straße und Am Rosengarten, das Weingeist, das Stadtcafé, das tohuus, Piconaja men, die Eutiner Festspiele (Opernscheune) und die Praxis Rose-Zeuner Refill-Anlaufpunkte. PlanE freut sich auf zahlreiche Nachahmer. Unternehmen, die Interesse an einem Refill-Aufkleber haben und sich damit aktiv für das Auffüll-Angebot von Trinkwasserflaschen aussprechen wollen, wenden sich bitte über planE.eutin@posteo.de an die Eutiner Akteure.


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