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Reporter Eutin

Von Sonnentänzern und Regenmachern

Malente (ed). Ferien können langweilig sein – es sei denn, man verbringt sie als Steinzeitforscher, Indianer oder Naturentdecker. In der OGS der Schule an den Auewiesen konnten Malenter Kinder gleich alles sein, denn sorgt das Team aus Sozialpädagogen der Malenter Schulen im Auftrag des Kinderschutzbundes Ostholstein immer die halben Ferien lang dafür, dass sich berufstätige Eltern in dieser Zeit keine Sorgen um die Betreuung ihrer Kinder machen müssen. Und vor allem, dass Kinder so richtig Spaß haben in den Ferien. Dazu gehören das gemeinsame Frühstück und Mittagessen, ein tolles Team, das mit Gabi Dummer, Lutz König und Maren Krikau lustig, liebevoll und erfahren besetzt war. Und ein buntes, spannendes und abwechslungsreiches Programm.
„Die erste Woche war unsere grüne Woche“, sagt Maren Krikau, „ da haben wir Butter selbst gemacht und Knäckebrot dazu gebacken, wir haben einen Imker besucht und durften sogar Honig mitnehmen. Wir haben eine Rallye durch die Natur der WunderWeltWasser gemacht. Und im Freibad waren wir natürlich.“ Leider seien für die erste Woche nur drei Kinder angemeldet gewesen, bedauert Maren Krikau, „das war sehr wenig, aber Spaß gebracht hat es natürlich trotzdem.“
In der zweiten Woche dann waren die Steinzeitforscher an der Reihe – mit immerhin schon fünf angemeldeten Entdeckern, die eine Woche lang Dinosaurier erforschten, Fossilien untersuchtenSandkerzen und Steinmännchen bastelten und natürlich ins Eiszeitmuseum nach Lütjenburg fuhren. „Das hat mir am besten gefallen“, strahlt Bennett, „da waren echte Dinosaurier, ein riesiger Hirsch und ein Mammut, das war toll.“
Von den Dinos aus ging es zurück in die Zukunft zu den Indianern – die dritte und letzte Woche stand komplett im Zeichen des aufregenden Indianerlebens. Und dazu braucht man eine ganze Menge wichtiger Gegenstände: Lennart sitzt im Schneidersitz und schmaucht gemütlich eine lange Pfeife. „Das ist eine Friedenspfeife“, erklärt Fenja, „damit man, wenn man Streit hatte, sich hinsetzen und sie zusammen rauchen und sich wieder vertragen kann.“ Dazu reicht ein Stöckchen, ein Korken und ein bisschen Schnur, fertig. Auf dem Kopf trägt jeder der Nachwuchsindianer einen federgeschmückten Kopfschmuck, auf den jeder echte Indianer neidisch wäre. „Selbstgemacht“, sagt Eirik, „war ganz einfach. Und an der Seite steht unser Indianername.“ Klar braucht auch jeder Indianer einen Indianernamen – aus Fenja wurde Sturmblume, „weils ein cooler Name ist“, aus Jasmin Stiller Fuchs, weil sie sich so gut anschleichen kann, aus Jala „Schneller Blitz“, weil sie beim Wettrennen jeden abhängt, und aus Nia „Großer Adler“, weil sie Adler so gerne mag.
Und weil jeder echte Indianer auch einen Medizinbeutel braucht, für seine Schätze, für Heilkräuter und alles, was man nicht verlieren will, wurden natürlich auch die gebastelt. „Und Regenmacher“, erklärt Jasmin, „auch Chipsdosen und Erbsen – falls es mal zu lange zu warm ist.“ „Oder man eine Rassel braucht“, ergänzt Merle. Die passt prima zu den Indianertrommeln, die aus Tontöpfen und Backpapier entstanden sind und die jeder ordentliche Indianer braucht. Mit den Trommeln kann man sich zwar schon ganz gut unterhalten, aber echte Indianersprache ist doch cooler. Also hat Jasmin sich eines der Bücher über Indianer geschnappt, die die BetreuerInnen ausgelegt hatten, ein paar der Handzeichen gelernt und sogar ihren Freunden beigebracht.
Natürlich sind Indianer auch ziemlich sportlich, müssen sie ja sein, reiten, anschleichen, jagen und so – „wir haben eine Indianerolympiade gemacht, bei der die Schwarzfuß- gegen die Plattfußindianer angetreten sind“, schmunzelt Gabi Dummer, „und die Plattfüße haben gewonnen.“ „Und wir waren Bogenschießen“, erzählt Lukas – bei der TSV Dörfergemeinschaft, deren Bogenschützen den Kindern mit viel Geduld und Spaß das Schießen mit Pfeil und Bogen nahe brachten. „Das war echt toll.“
Ein Ausflug auf den Bungsberg machte das Abenteuer komplett – das Programm „Prima Klima“ bringt Kindern Natur- und Umweltschutz nahe, zeigt, was sie selbst dafür tun können, und wie wichtig unsere Bäume dafür sind. „Wir durften Bäume pflanzen“, erzählt Bennett, „jeder einen, eine Buche.“ Dann gabs über dem Feuer gekoste Nudeln mit Tomatensoße, die im Regen genüsslich verspeist wurden. Schließlich kennt ein Indianer kein schlechtes Wetter.
Am allerletzten Ferientag dann durften die Nachwuchsindianer auf Schatzsuche gehen – Edelsteine und Silber gab es zu finden, „am besten zehn Stück, denn damit kann man ein Eis kaufen“, verrät Gabi Dummer. Und der tolle Nebeneffekt der gemeinsam erlebten Abenteuer: „Es haben nicht alle zehn Steinchen gefunden, das haben die Indianer unter sich geregelt und einfach so geteilt, dass jeder zehn hat.“ Also gab es für wirklich jeden ein Abschluss-Eis – und auch wenn die Schule jetzt wieder losgegangen ist: Die nächsten Ferien kommen bestimmt, und damit auch die nächste Ferienbetreuung in der OGS.


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