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Reporter Eutin

Wohne lieber ungewöhnlich!

Es ist ein für Eutin neues Wohnkonzept: Menschen beziehen als gleichberechtigte Mieter ein Haus mit mehreren separaten Wohneinheiten, teilen Gemeinschaftsräume und bringen miteinander Projekte auf den Weg, die über die eigenen vier Wände hinaus wirken sollen. Das haben Katja Helmbrecht, Daniel Hettwich, Kirsten Ullrich, Sven Borgert, Barbara Braasch und Christian Bielke im „Kleinen Hotel“ vor, das zum Jahresende schließt. Mitbewohner*innen sind willkommen. Ein Infoabend ist für Freitag, den 15. Juni, in der VHS geplant

Es ist ein für Eutin neues Wohnkonzept: Menschen beziehen als gleichberechtigte Mieter ein Haus mit mehreren separaten Wohneinheiten, teilen Gemeinschaftsräume und bringen miteinander Projekte auf den Weg, die über die eigenen vier Wände hinaus wirken sollen. Das haben Katja Helmbrecht, Daniel Hettwich, Kirsten Ullrich, Sven Borgert, Barbara Braasch und Christian Bielke im „Kleinen Hotel“ vor, das zum Jahresende schließt. Mitbewohner*innen sind willkommen. Ein Infoabend ist für Freitag, den 15. Juni, in der VHS geplant

Eutin (aj). Der Flyer, der über das Wohnprojekt „Analog 6.8“ informiert, leuchtet in den Regenbogenfarben. So bunt, harmonisch und tolerant, wie man es mit diesem Symbol assoziiert, stellen sich die sechs Eutinerinnen und Eutiner, die das „Kleine Hotel“ in der Albert-Mahlstedt-Straße in der zweiten Jahreshälfte 2019 ein Wohnhaus umwandeln wollen, das künftige Zusammenleben dort vor. Das Hotel schließt zum Jahresende und die dann freiwerdenden Räumlichkeiten eignen sich bestens für die Verwirklichung der Idee eines gemeinsamen Wohnens. Konkret heißt das: Die Hotelzimmer und das rund 90 Quadratmeter große Hinterhaus werden in separate Wohneinheiten für 15 bis 20 Bewohner*innnen umgewandelt. Daneben wird es umfangreiche Gemeinschaftsräume geben: „Es ist nicht nur ein Wohnprojekt, sondern auch ein Sozialprojekt“, erklärt Christian Bielke. Er ist einer der Initiatoren und künftigen Bewohner, die sich mit der Gründung des Hausvereins für eine Wohnform weitab vom Einfamilienhaus mit Zaun und Hecke oder einer konventionellen Mietwohnung entschieden haben. Die Gruppe kennt sich unter anderem von der Faitradeinitiative und aus dem Friedenskreis. Bei regelmäßigen Treffen hat sich der Ansatz, Kompetenzen und Wünsche buchstäblich unter ein Dach zu bringen mehr und mehr konkretisiert. Finanziert wird das Vorhaben über eine in Gründung befindliche Haus GmbH, die aus dem Hausverein und dem Mietshäuser Syndikat besteht. In diesem Verbund, der unter dem Motto „Die Häuser denen, die drin wohnen!“ agiert, wurden bereits über 120 selbstorganisierte Hausprojekte realisiert. Die Mittel für den Erwerb des Hauses werden zu einem großen Teil über ein Bankdarlehen aufgebracht, das über die Mieteinnahmen abgezahlt wird. Für die Eigenkapitalanteile sind Direktkredite und Privatdarlehen vorgesehen: „So ist gesichert, dass jede und jeder Mieter werden kann, unabhängig von Einkommen oder Vermögen“, erklärt Bielke. Über Aufnahmen in das Haus entscheidet der Hausverein, ebenso wie über Projekte, die man als Gemeinschaft anpacken will. Geplant ist auch, das Café für die Öffentlichkeit zu öffnen. Wer sich für diese in Eutin neue Form des Wohnens interessiert, ist eingeladen zu einem Informationsabend am Freitag, dem 15. Juni um 18.30 Uhr in der Volkshochschule Eutin. Dort stellen die Akteure das Projekt vor, außerdem wird der Film „Das ist unser Haus“ gezeigt.


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