Reporter Eutin

Zum Teilen ist keiner zu klein

Eutin (ed). Lönna, Helene, Greta, Wieland und Maxim glitzern bis zu den Haarspitzen – dafür sind ihre Schmetterlinge auch einfach großartig geworden. Mit Kristallsternchen, viel, viel Glitzerstaub, einem Lollikopf und Pfeifenkopffühlern sind sie eine tolle Ergänzung für den großen Verkaufstisch im Eingangsbereich ihrer KiTa Spatzennest. Hier liegen schon wunderschön gestaltete Bilder mit Schmetterlingssprüchen, bunte Schmetterlingstaschen und glitzernde Schmetterlingswindlichter. Glich daneben wartet ein großer Flohmarkttisch mit Spielzeug, Büchern und Kuscheltieren auf Käufer. Wie in jedem Jahr hat sich die KiTa für die Zeit vor dem Martinsfest etwas ganz Besonderes ausgedacht, um den Lütten das Tolle am Teilen nahezubringen. „Wir versuchen, jedes Jahr in der Martinszeit etwas Gutes zu tun“, so Katharina Uhl, Erzieherin in der Marienkäfergruppe. So hat das Spatzennest schon Lebensmittel für die Tafel gesammelt und hingebracht und im vergangenen Jahr mit Flüchtlingskindern gebastelt. „In diesem Jahr haben wir uns die Kinder auf Schmetterlingsflügeln ausgesucht, die wir gern unterstützen wollen.“ Und damit ist unmittelbar auch das Thema Tod und Sterben verbunden – „das ist noch viel zu oft ein Tabuthema“, findet Katharina Uhl, „und wird von den Kindern ferngehalten.“ Dabei gehört beides zum Leben dazu – deswegen lesen die Erzieherinnen mit ihren Lütten großartig gestaltete Bilderbücher zu dem Thema. Stella Lemke vom Verein Kinder auf Schmetterlingsflügeln wird mit den Kindern das Thema kindgerecht und spielerisch erarbeiten und auch ein Elternabend zum Thema findet statt. „Die Kinder gehen damit ganz offen um und sind sehr interessiert daran. Aber natürlich rücken Tod und Sterben nicht in den Vordergrund“, so Katharina Uhl, „im Mittelpunkt stehen immer noch das Teilen und Gutes tun.“ Denn das Motto im Spatzennest für die Martinszeit lautet: Jeder kann sein wie Sankt Martin, zum Teilen ist keiner zu klein. Umso schöner ist es, dass die Kinder hier beide Themen miteinander verknüpfen können – „sie finden es super, etwas herzustellen, das dann verkauft wird und anderen Gutes tut“, lacht die Erzieherin, „ihnen macht das einen Riesenspaß. Meistens müssen dann Mama oder Papa kaufen, was sie gebastelt haben.“ Und weil auch die Basteleien für den Verkaufstisch an den Verein „Kinder auf Schmetterlingsflügeln“ erinnern sollen, hat sich jede Gruppe auf die unterschiedlichste Weise mit Schmetterlingen beschäftigt: Die Frösche haben die Jutebeutel bemalt, die Küken haben Schmetterlingskekse gebacken, die Spatzen haben die Schmetterlingsbilder mit den schönen Sprüchen gestaltet, die Bären haben die Windlichter gezaubert. Und die Marienkäfer bastelt wundervolle Glitzer-Schmetterlinge, die, vielleicht mit einer Schnur befestigt, durchs ganze Haus flattern können. Ganz abgesehen davon, dass die pink- und lilafarbenen Schmetterlinge Farbe in die dunkle Jahreszeit bringen. Und der Lolli-Kopf schmeckt auch noch, wenn die Schmetterlinge dann von der Weihnachtsdeko abgelöst werden. „Jeder ist bei uns herzlich willkommen, auf dem Flohmarkt- und auf dem Verkaufstisch zu stöbern“, so KiTa-Leiterin Daniela Bock, hier kann bereits nach kleinen Weihnachtsgeschenken Ausschau gehalten und allerlei Schönes für einen guten Zweck erworben werden. Ein rotes Sparschwein steht für Extra-Spenden für die Kinder auf Schmetterlingsflügeln bereit. Und wer mag, liest sich vielleicht auch noch die Martinsgeschichte vor, die die KiTa in ihrem Eingangsbereich aufgestellt hat. Geteilt wird im Spatzennest sogar die Zeit, denn geteilte Zeit ist am schönsten. Deshalb haben die Kinder in diesem Jahr ihre Eltern zum Laternebasteln eingeladen, ganz gemütlich am Nachmittag – darauf freuen sich schon alle. Der Erlös aus der Caféteria kommt in den Topf für die Kinder auf Schmetterlingsflügel. Und natürlich gehen dann alle auch zusammen zum großen Martins-Umzug. Vorher aber führen die Marienkäfer noch ein ganz besonderes Martinsstück auf: Lisa und das Martinslicht. Es erzählt von einem kleinen Mädchen, das eine wudnerschöne Laterne bastelt – und ihr Licht dann mit einem Kind teilt, das keine Laterne hat. Das passt genau, denn das wissen hier schon die Kleinsten: Teilen kann jeder.


Weitere Nachrichten aus Eutin am Mittwoch

UNTERNEHMEN DER REGION

Meistgelesen