

Grömitz. Wie steht es um die örtlichen Gastronomie- und Vermietungsbetriebe im Ostseebad Grömitz? Wie lief die Saison? Und wohin steuert der Tourismus? Diese Fragen bestimmten die Jahreshauptversammlung des Dehoga-Ortsvereins Grömitz, die am Dienstag vergangener Woche in der Santé Weinlounge stattfand. Insgesamt zählt der Ortsverein 37 Mitglieder, darunter 20 Gastronomie- und 17 Vermietungsbetriebe.
Vorsitzende Hanna Langbehn zog ein gemischtes Fazit: „Es war kein leichtes, aber auch kein verlorenes Jahr.“ Während bundesweit die Gästezahlen um rund vier Prozent zurückgegangen seien, habe Grömitz 2024 ein Plus von über drei Prozent verzeichnet. Und auch 2025 sei bislang vielversprechend. Die Entwicklungen seien jedoch in den Betrieben unterschiedlich zu spüren: Ferienwohnungen mit Selbstversorgung würden stärker nachgefragt, während Hotels und Restaurants mehr um Gäste werben müssten.
Trotz Herausforderungen wie Personalmangel, gestiegener Energie- und Einkaufspreise bleibe die Stimmung positiv. „Wir machen das alle mit Leidenschaft. Es ist schön, die Gäste zu bewirten, ihnen Grömitz schmackhaft zu machen und sie glücklich zu sehen“, sagte Langbehn.
Mut machten zudem kreative Konzepte, neue Ideen in Sachen Marketing und Digitalisierung, die einzelne vorantreiben, sowie regionale Kooperationen, wie die Veranstaltung „Grömitz genießt“, die in diesem Jahr bereits nach 35 Minuten ausverkauft war. Auch Kassenwart Stephan Kohler hob „Grömitz genießt“ als großen Erfolgsfaktor hervor und zog dank stabiler Vereinskasse eine positive Bilanz.
Mit Blick auf die Zukunft zeigte sich Hanna Langbehn sowohl realistisch als auch zuversichtlich. So stimme die Tourismusentwicklung an der Nordseeküste, wo die Besucherzahlen seit 2022 um bis zu 13 Prozent zurückgingen, zwar nachdenklich. Für Grömitz sehe sie aber gute Chancen: „Ich bin mir sicher, dass wir es schaffen, mit richtig guten Konzepten dagegenzuhalten.“ Ein Hoffnungsschimmer sei für das nächste Jahr auch die Senkung der Mehrwertsteuer auf 7 Prozent. „Das wäre für alle Betriebe eine dringende notwendige Entlastung“, betonte sie.
Zum Abschluss bedankte sich Langbehn bei den Mitgliedern für ihr Engagement:.„Solange wir flexibel bleiben, können wir jedem Gast ein Lächeln servieren. Wir alle sorgen dafür, dass sich die Gäste in Grömitz wohlfühlen und wiederkommen möchten, weil hier echte Gastfreundschaft gelebt wird.“
Manfred Wohnrade, Betriebsleiter des Tourismus-Service Grömitz, bestätigte die stabile Entwicklung in Grömitz. Zwar gebe es etwas weniger Anreisen, dafür blieben die Gäste im Schnitt länger. Entscheidend seien aber nicht allein die Zahlen, betonte er: „Wir wollen in Qualität investieren und den Gästen einen schönen Urlaub bereiten.“ Wichtig bleibe, bei der Preisentwicklung das richtige Maß zu halten: „Die Preise im Bereich Übernachtung und Gastronomie sind berechtigt, aber sie dürfen nicht so hoch werden, dass der Gast sagt: ‚Da fahr ich nicht mehr hin.‘ Aber wenn die Qualität stimmt, akzeptiert der Gast auch den Preis.“
Bürgermeister Sebastian Rieke informierte über die Einwohnerversammlung zu den Themen Zweckentfremdungssatzung und Ortsentwicklungskonzept / Verkehrskonzept am 14. November sowie über den Tourismusabend am 2. Dezember, bei dem Leistungsträger und Interessierte einen Einblick in Neuerungen, Projekte und Veranstaltungshighlights 2026 erhalten sollen.
Wahlen: Der stellvertretende Vorsitzende Olaf Dose-Miekley sowie Kassenprüfer Thomas Rocksien wurden wiedergewählt. (he)



