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Marlies Henke

„Anzeigenblätter stärken den gesellschaftlichen Zusammenhalt“ – BVDA will Verbreitung lokaler Informationen sichern

Jeden Mittwoch und jeden Samstag kommt der reporter als kostenloses Printmedium in die Briefkästen unserer Region.

Jeden Mittwoch und jeden Samstag kommt der reporter als kostenloses Printmedium in die Briefkästen unserer Region.

Neustadt/Berlin. der reporter hat sich für Handwerk, Handel und Gewerbe in puncto Werbung zu einer festen Größe in der Region entwickelt. Auch private Inserenten wissen die hohe Verbreitung zu schätzen. Mit einer Gesamtauflage von 225.000 Exemplaren in ganz Ostholstein, Plön und Mecklenburg erreicht kein anderes Printmedium in der Region so viele Haushalte: nämlich fast alle.
 
Doch nicht nur in Sachen Werbung und Verbraucherinformationen spielt der reporter eine zentrale Rolle. Zwei Mal die Woche veröffentlicht die Printausgabe des Familienwochenblattes redaktionelle Inhalte aus dem unmittelbaren Lebensumfeld seiner Leser. Mit Meldungen aus Sportvereinen, Berichten zu wichtigen Ereignissen, Reportagen über engagierte Menschen aus der Nachbarschaft oder Nachrichten aus Politik und Verwaltung zeichnet der reporter Woche für Woche ein aktuelles Bild der Region. Daneben kommen jede Menge Veranstaltungshinweise direkt in Haus. Kleinanzeigen, über die ein neues Heim gefunden werden kann oder der entlaufende Kater, runden diese bunte und kostenfreie Mischung ab. Vor allem ist es die Nähe zum Leser und die lokale Vernetzung, die den reporter neben vielen anderen Anzeigenblättern in Deutschland so besonders macht.
 
Der Bundesverband Deutscher Anzeigenblätter (BVDA) möchte diese Art der kostenlosen Grundversorgung mit lokalen Informationen sichern. BVDA-Geschäftsführer Dr. Jörg Eggers hat die Rolle der Anzeigenblätter für die politische Meinungsbildung und den gesellschaftlichen Zusammenhalt beleuchtet. Unter den aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in der Printmedienbranche würden vor allem steigende Kosten die flächendeckende Zustellung gefährden. Daher setzt sich der BVDA für eine staatliche Infrastrukturförderung ein, damit die Leser auch in Zukunft ihre kostenlosen Anzeigenblätter erhalten. Ein Interview.
 
der reporter: Was zeichnet die Wochenblätter in Deutschland aus?
Dr. Jörg Eggers: Sie bieten regelmäßig und verlässlich kostenlose redaktionelle und werbliche Informationen – das bedeutet: Berichte über Vereine, Projekte und Freiwilligeninitiativen, über lokale Politik und Wirtschaft, Einkaufstipps und Ratgeberinformationen. Sie sorgen so für Transparenz im direkten Lebensumfeld der Menschen, verleihen den ehrenamtlich Tätigen ein Gesicht. Anzeigenblätter tragen damit zum gesellschaftlichen Zusammenhalt bei. Mit einer nahezu flächendeckenden Zustellung sorgen sie für eine quasi kostenlose Grundversorgung mit Informationen aus dem Nahbereich.
 
Warum fordert der BVDA eine Infrastrukturförderung für die Zustelllogistik?
Dr. Jörg Eggers: Anzeigenblätter finanzieren sich ausschließlich durch Werbung. Der Werbemarkt stagniert in den letzten Jahren, gleichzeitig führen die verschiedenen, besonders digitalen Werbemöglichkeiten zu einem verschärften Wettbewerbsdruck. Hinzu kommen immense Kostensteigerungen in der Zustellung. Dies alleine würde noch keine staatliche Hilfe rechtfertigen, dafür sind andere Gründe schlagkräftig: Wer Pressefreiheit und -vielfalt sichern möchte stärken möchte, wer den lokalen Einzelhandel gegenüber den internationalen Internetgiganten, wer kontinuierlich Berichterstattung über das Ehrenamt wichtig findet, der muss unser Anliegen teilen: Anzeigenblätter als Informationslieferanten und Marktplatz im Lokalen zu unterstützen.
 
Warum sollen ausgerechnet Anzeigenblätter vom Staat unterstützt werden? Und wäre dies nicht eine Abhängigkeit der freien Presse?
 
Dr. Jörg Eggers: Vorweg: Eine Förderung, die alleine auf die Infrastruktur des Zustellnetzes ausgelegt ist, nimmt keinen Einfluss auf redaktionelle Inhalte. Sie trägt vor allem dazu bei, dass redaktionelle Inhalte die Menschen flächendeckend erreichen. Dies ist im Zeitalter von Fake-News von unschätzbarem Wert, denn professioneller Journalismus ist eine wesentliche Grundlage für eine Meinungsbildung auf der Basis von Fakten. Speziell Anzeigenblätter begleiten die zahlreichen Ehrenamtlichen redaktionell und wertschätzen so deren Engagement. Als lokale journalistische Plattform zeigen sie auf, wo und wie die Lebensbedingungen im Nahbereich durch freiwilliges Engagement verbessert werden können. Als Berichterstatter und Wegweiser leisten Wochenblätter in diesem Kontext einen wichtigen Beitrag für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Diese Voraussetzungen zu erhalten ist das Anliegen einer Infrastrukturförderung. Die staatliche Unterstützung wäre somit ein wichtiger Beitrag, um unser demokratisches Gemeinwesen zu stärken. (he/red)
 
Der Bundesverband Deutscher Anzeigenblätter (BVDA) ist die Spitzenorganisation der deutschen Anzeigenblattverlage. Ihm gehören 207 Verlage mit 884 Titeln und einer Wochenauflage von 63,6 Mio. Exemplaren an. Anzeigenblätter werden bundesweit von mehr als 50 Millionen Menschen über 14 Jahren gelesen. (red)


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