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Petra Remshardt

Bundestagsabgeordneter Ingo Gädechens zu Besuch bei den Stadtwerken Neustadt

Haushaltspolitiker Ingo Gädechens (MdB), Lars Arne Beilfuß (Technik Gas-Wasser-Wärme), Sebastian Schmidt (1. Stadtrat Stadt Neustadt), Otto Stoehr, (stellv. Vorsitzender des Stadtwerkeausschusses), Vera Litzka (Werkleitung Stadtwerke Neustadt), Michael Scherf (Leitung Technik Elektrizität und Glasfaser) (v. lks.).

Haushaltspolitiker Ingo Gädechens (MdB), Lars Arne Beilfuß (Technik Gas-Wasser-Wärme), Sebastian Schmidt (1. Stadtrat Stadt Neustadt), Otto Stoehr, (stellv. Vorsitzender des Stadtwerkeausschusses), Vera Litzka (Werkleitung Stadtwerke Neustadt), Michael Scherf (Leitung Technik Elektrizität und Glasfaser) (v. lks.).

Bild: Grell, Sabine

Neustadt in Holstein. Zwischen den Sitzungswochen in Berlin nutzte der örtliche CDU-Bundestagsabgeordnete Ingo Gädechens die Zeit und stattete den Stadtwerken Neustadt im neuen Verwaltungsgebäude in der Neukoppel einen Informationsbesuch ab. Hierbei verschaffte er sich einen umfänglichen Überblick über bereits angeschobene und zukünftige Projekte der SWNH. Werkleiterin Vera Litzka stellte Gädechens gemeinsam mit dem Ersten Stadtrat der Stadt Neustadt, Sebastian Schmidt, als erstes den Neubau der SWNH vor. Bei einem Rundgang durch die Räumlichkeiten erläuterte sie, dass der neue Gebäudekomplex ein hervorragendes Beispiel dafür sei, wie die Themen Verantwortung für Klima (Energie) und Ressourcen (Wertstoffkreislauf) im Rahmen einer nachhaltigen Bauweise umgesetzt worden sind. „Besonderes Augenmerk wurde bei dem Vorhaben auf den Einsatz von wiederverwendbaren Bauteilen und Recyclingbaustoffen sowie den Einsatz erneuerbarer Energien gelegt. Zum Einsatz kamen neben wiederverwendeten Bürotrennwänden, eine Eichenholzfassade aus Altholz, Recyclingbodenbeläge, der Einsatz eines Bestands-BHKWs und anderes mehr“, ergänzt Vera Litzka.
Der Neubau wurde von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (dbu) gefördert und schon mehrfach in den letzten zwei Jahren auf Landes- und Bundesebene ausgezeichnet (der reporter berichtete). Sichtlich beeindruckt von dem Rundgang zeigte sich Ingo Gädechens. Der Erste Stadtrat Sebastian Schmidt betonte, dass der markante Stadtwerkeneubau am Stadteingang zusammen mit dem Glasfaserausbau und den Projekten der innovativen Energieversorgung wichtige Meilensteine für ein zukunftsorientiertes und nachhaltiges Neustadt sind, die die Stadt für Bürger, Gewebetreibende und Touristen zum neuen „place to be“ an der Ostsee machen.
Nach dem Rundgang traf man sich im Sitzungssaal der Stadtwerke, um dem Abgeordneten eine Vorschau über neue, aber auch bereits laufender Projekte zu verschaffen. Einleitend berichtete der Leiter Technik Glasfaser, Michael Scherf, über den Glasfaserausbau in Neustadt, Pelzerhaken und Rettin. Er erklärte, dass bereits im Juli 2016 die Stadtverordneten grünes Licht für dieses Projekt gegeben haben. Um das gesamte Stadtgebiet mit Highspeed-Internet zu versorgen, haben sich die Stadtwerke Neustadt einen erfahrenen Kooperationspartner, die Vereinigte Stadtwerke Media GmbH (VS Media) aus Nusse, mit ins Boot geholt. Der Vertrag wurde Ende 2017 unterschrieben.
Erst vor wenigen Wochen wurden Förderbescheide in Höhe von 3,22 Mio. Euro an die Stadt Neustadt übergeben, die im Wesentlichen aus dem Digitalpakt des Bundes stammen. Deshalb ist es zu begrüßen, wenn das Küstengymnasium nach den Herbstferien ebenfalls vom schnellen Internet profitieren kann. Somit sind dann alle fünf Schulen an Glasfaser angeschlossen. Wie wichtig ein guter Glasfaseranschluss ist, zeigt sich gerade in Corona-Zeiten. Die Schüler mussten über einen längeren Zeitraum mittels „Homeschooling“ unterrichtet werden. Aber auch Mitarbeiter vieler Firmen sind beim „Homeoffice“ auf ein leistungsstarkes Internet angewiesen. In diesem Zusammenhang berichtete der Leiter Technik Elektrizität und Glasfaser, Michael Scherf, über neu abgeschlossene Tiefbauverträge, die trotz des derzeitigen Baubooms, weiterhin im erträglichen Kostenrahmen liegen.
Ein überaus innovatives Projekt in Planung stellte der Leiter Technik Gas Wasser Wärme, Lars Arne Beilfuß, vor. Das neue Nahwärmenetz „Hafenquartier“ soll mit einer Meerwasser-Wärmepumpe betrieben werden. Ausgangslage ist, dass die Hafenwestseite zu einem städtebaulich qualitativ hochwertigen und durchmischten Hafenquartier für Gewerbe-, Wohn, -Kultur- und Tourismusangeboten entwickelt werden soll. Im Hafenquartier soll eine klimafreundliche Wärmeversorgung mit hohem Innovationsgrad und Vorbildcharakter entstehen. Dafür ist ein Wärmenetz mit neuestem technischen Standard und einem Anteil an erneuerbaren Energien von circa 40 Prozent geplant. Kernbestandteil ist die Wärmeerzeugung durch eine Meerwasser-Wärmepumpe. Diese bietet sich aufgrund der direkten Lage am Neustädter Hafen und des geringen Platzbedarfs in innerstädtischer Lage an. Unterstützt wird die Pumpe durch Solarthermie Anlagen auf Dachflächen. Dies wäre dann die erste Meerwasserpumpe in einem Wärmenetz in Deutschland.
Nach dem Klimaschutzplan 2050 der Bundesregierung ist für den Sektor Gebäude bis zum Jahr 2030 eine Reduktion der CO2- Emission von 66 bis 67 Prozent geplant. Mit einem Anteil von circa 40 Prozent erneuerbare Energien und einer Minderung der CO2-Emission von 44 Prozent im Vergleich zu einem Erdgas-Brennwertkessel trägt dieses Modellprojekt erheblich zu den Klimaschutzzielen der Bundesregierung bei. Nach derzeitigen Planungen würde das Wärmenetzes zur Heizperiode 2023/2024 in den regulären Dauerbetrieb gehen. Eine Erweiterung des Wärmenetzes sowie des Wärmeabsatzes über den Wärmebedarf hinaus ist Ziel der Stadtwerke Neustadt.
„Vor wenigen Monaten haben wir einen Förderantrag an das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) gestellt. Wenn dieser Antrag wie beantragt, bewilligt würde, bekäme das Projekt bei einer Gesamtinvestitionssumme von knapp 2,0 Mio. Euro eine Förderquote von 70 Prozent“, erläuterte Werkleiterin Litzka. An dieser Stelle zeigte sich der Bundestagsabgeordnete Ingo Gädechens besonders gefordert, denn in seiner Funktion als einziger Haushälter aller Fraktionen aus Schleswig-Holstein - insbesondere aber als zuständiger Berichterstatter für den Bereich Umwelt- und Naturschutz - versprach er seine uneingeschränkte Unterstützung für dieses Leuchtturmprojekt. (red)


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