Ultra-Triathlon: Polnische Festspiele in Lensahn
Lensahn. „I am very, very happy“, sagte Alicja Pyszka-Bazan, dazu ein Herzsymbol und Tränen vor Glück. Die Polin hat beim Ultra-Triathlon in Lensahn nicht nur einen neuen Frauen-Weltrekord im Triple-Ultra-Triathlon aufgestellt, sondern auch die gesamte Männerkonkurrenz hinter sich gelassen. In einer Zeit von 36:13:55 Stunden unterbot sie den bisherigen Weltrekord der deutschen Mareile Hertel um mehr als eine Stunde und verwies den Schweizer Guillaume Briguet auf den Platz zwei.
War Polen bislang bekannt für malerische Ostseestrände, grüne Kiefernwälder sowie ein breites Freizeit- und Kulturangebot, setzt das Land nun auch in der Ultra-Triathlon-Szene neue Maßstäbe. Mit Robert Karas hält ebenfalls ein Pole den Männer-Weltrekord im Triple.
Von Beginn an nahm Alicja Pyszka-Bazan Kurs auf Bestleistung und setzte sich an die Spitze des Klassements. Das Schwimmbecken des Waldschwimmbades verließ die 31-Jährige nach 02:38:34 Stunden. Auch diese Zeit wurde in Lensahn noch nie erreicht. Die Führung gab sie im Verlauf des Wettkampfes nicht mehr aus der Hand und überquerte am Samstagabend um 19.24 Uhr (1924 ist das Gründungsjahr des Veranstalters TSV Lensahn) die Ziellinie.
Die polnischen Festspiele im Waldort Lensahn unterstrich Pawel Najmowicz, der den Sieg im Double-Ultra-Triathlon vor zwei Landsleuten feiern konnte.
Cheforganisator Wolfgang Kulow sprach im Interview mit dem reporter von einer aufregenden Veranstaltung. Für Orga-Team und Helfer sei die Zeit sehr strapaziös gewesen. Vom eigentlichen Wettkampf und der Leistung von Siegerin Alicja Pyszka-Bazan zeigte er sich hellauf begeistert. „Sie hat sich an der Grenze des Möglichen bewegt. Schon beim Schwimmen hat sie für einen Wow-Effekt gesorgt“, erklärte Wolfgang Kulow, der als i-Tüpfelchen den Kindertriahlon mit seiner entspannten Atmosphäre nannte. Hier wolle man den Kindern den Zugang zum Sport ermöglichen und einen Impuls setzen.
Vom Ultra-Triathlon-Fieber ließ sich auch Bürgervorsteher Klaus Winter anstecken. Er sagte abschließend in Richtung Athleten, Helfer, Sponsoren und Orga-Team: „Ihr habt uns vier wunderbare Tage beschert.“ (mg)
Die Ergebnisse im Überblick:
Triple-Ultra-Triahlon: Frauen: Alicja Pyszka-Bazan (Polen), 36:13:55 Stunden; 2. Anna Bednarczyk (Polen), 51:20:30 Stunden; 3. Jacky Camós Wiewel (Spanien), 55:09:18 Stunden.
Männer: 1. Guillaume Briguet (Schweiz), 37:37:55 Stunden; 2. Nicklas Christiansen (Dänemark), 46:10:10 Stunden; 3. Marcin Kusiak (Polen), 46:47:22 Stunden.
Double-Ultra-Triathlon: Männer: 1. Pawel Najmowicz (Polen), 19:45:52 Stunden; 2. Tomasz Brembor (Polen), 20:45:37 Stunden; 3. Dawid Adamusiak (Polen), 24:36:35 Stunden. Frauen: Agata Widynska (Polen), 27:02:59 Stunden; 2. Noreen Gloßmann (Deutschland), 28:27:45 Stunden, 3. Kristina Spate (Lettland), 31:55.20 Stunden.