100 Jahre Ameos-Pflegeschule in Neustadt
Neustadt. „Ameos gehört heute nicht nur zur Spitzengruppe der großen Krankenhausträger in Deutschland, sondern mit der differenzierten Leistungsstruktur, der hohen Spezialisierung und der zugleich menschlichen und sozialen Ausrichtung der Angebote zu den erfolgreichen und innovativen Trägern medizinischer, pflegerischer und pädagogischer Leistungen. Basis für diese erfolgreiche Entwicklung ist die Summe von vielen individuellen Beiträgen von inzwischen weit über 18.000 Mitarbeitenden.“ So beschrieb Michael Dieckmann als Mitglied des Ameos Vorstandes das Unternehmen in Kurzform. Der Anlass seiner Worte war ein besonderer.
Am Freitag vergangener Woche feierte das Ameos Institut Nord das 100-jährige Bestehen der Pflegeschule am Standort Neustadt. Mit seiner langen Geschichte in der Pflegeausbildung nimmt das Ameos Institut Nord eine wichtige Rolle in der Gesellschaft ein.
Begonnen hat alles mit der Gründung einer Schwesternschaft 1923 an der Landesheil- und Pflegeanstalt Neustadt - zunächst nur für Frauen. Schon damals war der Bedarf an qualifizierten Pflegekräften hoch. Auch mit der Schulerweiterung und einer reformierten Ausbildung nach dem Neubeginn in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts ist es die zentrale Herausforderung bis heute geblieben, Nachwuchs für die Pflege auszubilden und zu binden.
Die Pflegeschule - seit fast 20 Jahren das Ameos Institut Nord - hat dazu einen maßgeblichen Beitrag geleistet. Michael Dieckmann betonte das Engagement von Ameos in der Ausbildung: „Pflege hat bei Ameos einen hohen Stellenwert. So haben wir nicht nur die Ausbildungskapazitäten deutlich erhöht, sondern auch die Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten verbessert. Ameos war der erste Gesundheitsdienstleister in Deutschland, der das Konzept des Akademischen Lehrkrankenhauses für Pflege eingeführt und in vielen Ausbildungskrankenhäusern in der Gruppe umgesetzt hat. Neustadt war von Anfang an dabei.“
Ameos ist ein stark wachsendes Unternehmen, jedes Jahr werden neue Krankenhäuser und Spezialeinrichtungen übernommen oder neue Einrichtungen aufgebaut. „Somit sind wir kontinuierlich auf der Suche nach den besten Mitarbeitenden, in der Pflege und in vielen weiteren Berufsgruppen. Wir haben in den zurückliegenden Jahren vielfältige Aktivitäten entwickelt, um jederzeit ausreichend Fachkräfte beschäftigen zu können. Unterschiedlichste Maßnahmen zur Fachkräftefindung und Fachkräftebindung gehören zum Repertoire der Führungskräfte in den Bereichen Personal, Ausbildung und Pflegemanagement. Ganz bewusst setzen wir auf Mitarbeitende unterschiedlicher Kulturen und unterschiedlicher Herkunft. Wir beschäftigen Mitarbeitende aus über 70 Nationen, weil dies unserer gesellschaftlichen Aufgabe entspricht und weil wir Patientinnen und Patienten unterschiedlichster Herkunft behandeln. Wir können unseren Patientinnen und Patienten so auch im Krankenhaus Heimat und Geborgenheit vermitteln. Darauf sind wir stolz“, erläuterte Michael Dieckmann, der ergänzend sagte: „Die Pflege muss sehr viel mehr als bisher dazu bereit sein, über den Pflegeberuf mit seinen vielen positiven Facetten und den interessanten Aufgaben zu sprechen. Die Pflegekräfte müssen den eigenen Beruf mehr wertschätzen. Es ist ein toller Beruf mit vielfältigen Möglichkeiten, man kann als Generalist oder als Spezialist tätig sein, immer ganz nah am Menschen, immer im Team mit Kolleginnen und Kollegen, zudem bietet der Pflegeberuf umfangreiche Karrieremöglichkeiten bis hin zum Studium mit Bachelor- und Masterabschluss und sogar Promotion.“
In Richtung der Politik fand Michael Dieckmann kritische Worte: „Vieles wäre und ist möglich, wenn die Politik uns, den Krankenhäusern, den Spielraum ermöglichen würde, im Sinne der Patientinnen und Patienten, der Mitarbeitenden und des Unternehmens Krankenhaus gute individuelle und standortbezogene Entscheidungen treffen zu können.“ Dieckmann weiter: „Aber die Politik schaut derzeit weg und bringt inzwischen hunderte von Krankenhäuser in eine bedrohliche wirtschaftliche Schieflage.“
Melanie Bach, Referatsleiterin im Ministerium für Justiz und Gesundheit, würdigte in ihrem Grußwort die Anstrengungen für die Ausbildung des Nachwuchses in der Pflege, dem sie viel Kraft und vor allem Freude dabei wünschte.
Ute Stahl, Leiterin des Ameos Instituts Nord betonte in ihrer Rede, dass die Ausbildung für Gesundheitsberufe immer wichtiger wird in unserer Gesellschaft. „Wir freuen uns, jungen Menschen beste Rahmenbedingungen zu bieten, um sie zu befähigen, andere Menschen zu pflegen und bei der Genesung zu unterstützen. Sie für diesen verantwortungsvollen, aber auch erfüllenden Beruf zu begeistern, gehört zu unseren vielfältigen Aufgaben.“
Gekommen war auch der Neustädter Bürgermeister Mirko Spiekermann, der nicht nur den Beitrag zur Sicherung der Nachwuchskräfte lobte, sondern auch auch das Engagement und die Hingabe, mit der neue Herausforderungen angegangen werden.
Heute ist das Ameos Institut Nord einer der größten privaten Bildungsträger für Sozial- und Gesundheitsberufe im norddeutschen Raum. An den drei Schulstandorten Neustadt, Eutin und Geestland werden insgesamt 490 Ausbildungsplätze in fünf verschiedenen Berufen, darunter auch Ergotherapeut, Physiotherapeut und Pflegehelfer, angeboten. Insgesamt absolvieren derzeit 1.000 junge Menschen in der Ameos Gruppe eine Berufsausbildung. (mg)

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