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Anzeige: 150 Jahre alte Gin-Ladung am Strand entdeckt!

Der Gin KEL 1872 ist in Aroma und Geschmack nahezu einzigartig.

Der Gin KEL 1872 ist in Aroma und Geschmack nahezu einzigartig.

Kellenhusen. Die Sturmflut von 1872 hinterlässt ihre Spuren bis in die heutige Zeit. Eine Urlaubergruppe entdeckte dieser Tage am Strand von Kellenhusen die Ladung einer englischen Brigg, die vor 150 Jahre vor der Küste im Orkan versank. Die Fracht bestand aus zahlreichen Kisten Gin aus Madagaskar, bestimmt für Lübeck. Jetzt wurde die Ladung, die auf Höhe der Seebrücke zufällig gefunden wurde, geborgen. Einzelne Flaschen aus dem Fund sind ab sofort in der Kellenhusener Tourist-Information in der Waldstraße 1 erhältlich.

 

„Ein später Glückfall, so tragisch das Ereignis vor 150 Jahren auch war“, meint Touristikleiter Raymond Kiesbye zu dem einmaligen Strandgut. Und einen passenden Namen samt Slogan hat er für den Gin auch gleich parat: „KEL 1872 - für die Ruhe nach dem Sturm.“ KEL ist das Kennzeichen der hiesigen Fischerboote.

Der Gin kann seine Herkunft von der Gewürzinsel Madagaskar im Indischen Ozean keinesfalls verleugnen. Für die fruchtigen Geschmacksnoten sorgen Botanicals wie Yuzu, Banane, Grapefruit und Maracuja. An Gewürzen sind Koriander und Muskateller Salbei dabei sowie Kakao und natürlich Wacholder. Daher und aufgrund der Umstände seines Auftauchens ist der Gin KEL 1872 in Aroma und Geschmack nahezu einzigartig.

Das tragische an der wiedergefundenen Gin-Ladung ist natürlich, dass die Brigg HMS Southern Cross mit Heimathafen London in der Sturmflut vom 12. auf den 13. November 1872 mit Mann und Maus vor Kellenhusen unterging. Nur der Rudergänger klammerte sich bis zum Schluss an ein zerschmettertes Beiboot. Er wurde durch die Fluten schließlich bis nach Cismar gespült, wo er sich auf einen Dachboden rettete. Sein „Gefährte“ war ein Bulle, den es ebenfalls durch die tosende See dorthin verschlagen hatte.

 

Kein Zufall ist es übrigens, dass sich die Spirituosen-Ladung ausgerechnet an Bord eines englisches Frachtseglers befand. Die Briten nutzten chininhaltiges Tonic Water als Profilaxe gegen Malaria für ihre in Indien stationierten Truppen. Der seinerzeit sehr bittere Geschmack wurde den Soldaten durch die Beigabe von Gin erträglicher gemacht. Die nun in Kellenhusen gefundene Ladung war allerdings für einen Lübecker Spirituosenhändler gedacht.

Der Gin „KEL 1872“ ist nun in der Kellenhusener Tourist-Information für 34,90 Euro erhältlich oder - als Gin-Tonic - in ausgewählten hiesigen Gastronomiebetrieben. (red)


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