Campingplatz Seeblick setzt Zeichen gegen Rechts
Neustadt in Holstein. Das Zentrum für Betroffene rechter Angriffe (Zebra e.V.) hat am 2. August einen Vortrag zu rechter Gewalt und der Perspektive derer, die sie erleben an der Steilküste zwischen Neustadt und Pelzerhaken gehalten. Anlass für den Vortrag mit anschließender Diskussions- und Fragerunde in der Jurte mit Blick auf die Lübecker Bucht, war die Übergabe einer Spende von 2.673,90 Euro des Campingplatzes Seeblick an den Verein.
Mit dieser Summe, die mit Hilfe seiner Gäste aus der Saison 2022 aufgebracht wurde, möchte das Team Seeblick ein klares Zeichen gegen Diskriminierung und rechte Gewalt setzen. Anstatt sich bei Abreise das Pfand und Restguthaben ihrer Duschkarten auszahlen zu lassen, konnten die Gäste das Geld spenden. Der in Kiel ansässige Verein Zebra berät und unterstützt Betroffene, Angehörige sowie Zeuginnen und Zeugen nach rassistischen, antisemitischen und anderen rechtsmotivierten Angriffen in Schleswig-Holstein - kostenlos und anonym. „Rechte Angriffe wirken auf mehreren Ebenen. Einerseits ist es eine individuelle Erfahrung, die persönlich verletzt und ausgrenzt. Andererseits richten sich rechte Angriffe gegen zentrale demokratische Werte und greifen somit eine offene Gesellschaft an“, so Felix Fischer vom Verein. Es sei daher wichtig, dass adäquat mit den Bedürfnissen der Betroffenen umgegangen wird, um negative Folgen bei der Bewältigung der Angriffsfolgen und ein Vertrauensverlust in Polizei und Justiz zu vermeiden. Im Rahmen seines unabhängigen Monitorings registrierte der Verein im Jahr 2022 insgesamt 104 Fälle mit 146 Betroffenen - ein Anstieg von über 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Björn Eberling stellte daher bei seinem Vortrag zudem die große Bedeutung, die solch eine Spende für die Arbeit des Vereins trägt, heraus: „Zum einen hilft sie uns ganz materiell, Kosten abzudecken, die wir nicht mit Fördergeldern bezahlen können. Aber vor allem ist sie ein wichtiges Signal der Anerkennung für die Arbeit, die Zebra e.V. macht, und ein Eintreten gegen den gesellschaftlichen Rechtsruck und für eine offene Gesellschaft, das uns Mut gibt für die weitere Arbeit.“ (red)

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