Kristina Kolbe

Lösungen für die Feuerwehr gefunden: Millionenhügel bleibt unbebaut, Feuerwehr bleibt freiwillig

Sierksdorf. Viele Sierksdorferinnen und Sierksdorfer können aufatmen, denn auf der Sitzung der Gemeindevertretung am gestrigen Dienstag konnte nicht nur die Einführung einer Pflichtfeuerwehr abgewendet werden, auch die kontrovers diskutierte Bebauung auf dem Millionenhügel ist vom Tisch. Damit hat die Gemeinde gleich zwei große Themen bewältigt.

Pflichtfeuerwehr abgewendet

Zumindest erst einmal, denn mit 31 Mitgliedern sei die Feuerwehr immer noch nicht optimal aufgestellt, so wertet es zumindest der Kreis. Die Gemeindevertretenden hatten allerdings die Möglichkeit darüber abzustimmen, ob die aktuell gegebene Sollstärke mit 31 Aktiven (das entspricht 83,78 Prozent) dem Grunde nach ausreichend ist, um den Brandschutz in Sierksdorf sicherzustellen und somit die Einführung einer Pflichtfeuerwehr abzuwenden. In einem Schreiben vom Kreis heißt es: „Sollte die Sollstärke der Feuerwehr Sierksdorf nochmals um mehr als 1/3 unterschritten werden, sehe ich mich allerdings gezwungen eine sofortige Aberkennung der Freiwilligen Feuerwehr Sierksdorf mit allen Konsequenzen (siehe Jugend- und Kinderabteilung) in die Wege zu leiten.“

Die Gemeindevertretung erklärte deshalb, dass sie weiterhin eine Mitgliederzahl von 37 Aktiven erreichen möchten, um den Brandschutz in Sierksdorf auf jeden Fall ausreichend sicherzustellen. Hierfür wolle man auch in den folgenden Monaten und Jahren entsprechende Anstrengungen unternehmen und finanzielle Mittel zur Verfügung stellen. Die Suche nach Freiwilligen geht also weiter.

In einer Sitzungsunterbrechung hatte ein neues Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr die Möglichkeit, seine Perspektive zu erläutern. Peer-Hendrik Grenke Klimmstein erklärte, dass er seine gesellschaftliche Verpflichtung erkannt habe und er es mittlerweile als Glück empfinde, in der Feuerwehr sein zu dürfen. Auch merkte er an, dass die zehn neuen Mitglieder sicher bleiben werden und sie eine gute Truppe seien. Allerdings kritisierte er auch den Zustand der Kleidung und äußerte den Wunsch nach finanzieller Unterstützung seitens der Gemeinde. Seine Feuerwehrkleidung habe er zum Teil selbst gekauft. Bürgermeister Udo Gosch versicherte: „In zwei Jahren sind Sie nicht nur wie aus dem Ei gepellt, sondern sind auch top ausgerüstet.“

Neuer Standort für die Feuerwehr

Dazu gehört natürlich auch die Lösung der Standortfrage für den Neubau des Feuerwehrgerätehauses. Zuletzt sah die Gemeindevertretung keine andere Möglichkeit, als den sogenannten Millionenhügel zu bebauen, den die Einwohnenden unter anderem durch ein Bürgerbegehren mehrheitlich und vehement ablehnten (der reporter berichtete).

Nun konnten die Gemeindevertreter jedoch endlich eine Lösung vorantreiben, die auf größeren Zuspruch stieß. Nach einer Vor-Ort-Begehung mit der Forstbehörde stand fest: Das Feuerwehrgerätehaus darf auf dem Parkplatz neben dem Schulwald unter bestimmten Voraussetzungen errichtet werden. Der Neubau wird also nicht am Standort „Millionenhügel“ sondern an der Professor-Haas-Straße umgesetzt. Bereits im letzten Bauausschuss einigten sich die Mitglieder aus insgesamt sieben Vorschlägen auf eine Variante und beschlossen, den Neubau mit vier Stellplätzen für die Fahrzeuge der Feuerwehr umzusetzen. Kosten soll dieser knapp 2,6 Millionen Euro. Auch die Gemeindevertretung stimmte einstimmig für diese Variante. Die Aufstellungsbeschlüsse zur Änderung des Bebauungs- und Flächennutzungsplanes für das Gebiet an der Schmidt-Rottluff-Allee wurden aufgehoben. Somit ist die Bebauung des Millionenhügels endgültig Geschichte. (ko)


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