Marco Gruemmer

Die Rückkehr des Fischers

Tourismusleiter Raymond Kiesbye (lks.) und Fischer Peter Path an der Kurbel der Bootswinde.

Tourismusleiter Raymond Kiesbye (lks.) und Fischer Peter Path an der Kurbel der Bootswinde.

Bild: Tourismus-Service Kellenhusen

Kellenhusen. Der traditionsreiche Fischerort Kellenhusen lebt ein Stück seiner Geschichte: Fischer Peter Path hat nun wieder einen Liegeplatz für sein Boot direkt am Strand seines Heimatortes erhalten. Dazu gehört auch eine eigens für ihn angefertigte handbetriebene Bootswinde aus Holz.

Peter Path ist der einzige Fischer in Kellenhusen. Mit der Rückkehr seines Bootes erhält der traditionsreiche Ort seinen Fischer nun auch wieder ganz offiziell zurück. Bereits von 1987 bis 2018 lag sein Fischerboot am Kellenhusener Strand von Kellenhusen, bevor er den Liegeplatz aus verschiedenen Gründen aufgeben musste.

Ganz verschwunden war er jedoch nie: Seinen Verkaufsstand auf der Fischerwiese betrieb er weiterhin. Was fehlte, war ein Bootsliegeplatz, den er nun nach Klärung aller bürokratischer Hürden wieder vom Tourismus-Service Kellenhusen erhalten konnte.

Ein besonderes Highlight stellt die 300 Kilogramm schwere hölzerne Bootswinde dar. Sie ist ein handwerklich gefertigter Nachbau historischer Modelle, wie sie bereits vor weit über 100 Jahren verwendet wurden. Anders als elektrisch betriebene Systeme funktioniert sie durch reine Muskel- und Hebelkraft.

Es ist daher eine echte Kraftanstrengung, wenn Fischer Path sein Boot aus dem Wasser zieht, aber auch ein eindrucksvoller Anblick, der Zuschauer innehalten lässt und Badegäste zum Mitmachen animiert. Praktisch ist sie obendrein: Bei drohender Sturmflut kann die Winde flexibel versetzt werden – ein durchdachtes Stück lebendiger Fischereitradition.

„Ich freue mich sehr, wieder in meinem Heimatort einen Liegeplatz zu haben“, sagt Peter Path. „Mein besonderer Dank gilt Raymond Kiesbye vom Tourismus-Service. Ohne seine Hartnäckigkeit wäre das nicht möglich gewesen.“ Der wiederum sieht in dem Fischerboot am Strand eine willkommene Wiederbelebung alter Traditionen. „Zum für Kellenhusen imageprägenden Thema Fischerei haben wir auch noch etwas vor“, deutet Kiesbye vielsagend an. (red/mg)


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