Berlin. In einer gemeinsamen Videokonferenz von Bundeskanzlerin Merkel mit den Ministerpräsidenten hat man sich heute (Mittwoch) auf den Fahrplan für zahlreiche Lockerungen der Corona-Auflagen verständigt. Demnach sollen die Bundesländer eigenständig über den Ausstieg aus den Maßnahmen entscheiden - müssen aber gleichzeitig auch auf deren negative Folgen reagieren. Das bedeutet, dass die Lockerungen jederzeit wieder zurückgefahren werden können, und zwar dann, wenn es in den Landkreisen oder kreisfreien Städten innerhalb von sieben Tagen mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner gibt (Infektions-Obergrenze).
 
 
Kontaktbeschränkungen werden bis zum 5. Juni verlängert. Neu ist allerdings, dass sich in der Öffentlichkeit auch Angehörige von zwei Haushalten treffen dürfen. Der Abstand von 1,50 Meter muss dabei eingehalten werden.
 
Weitere Beschlüsse:
 
Besuchsregelung für Alten- und Pflegeheime sowie Behinderteneinrichtungen: Wiederkehrende Besuche durch eine feste Person sollen ermöglicht werden.
 
Alle Geschäfte dürfen wieder öffnen - unter strengen Auflagen (Abstandsregel, Maskenpflicht, Kundenbegrenzung).
 
Ab der zweiten Maihälfte sollen Geisterspiele in der Bundesliga erlaubt sein.
 
Der Trainingsbetrieb im Breitensport darf nur bei Sportarten unter freiem Himmel stattfinden - unter Einhaltung von Abstandsregelungen.
 
Für Theater, Opern und Kinos sollen die Kultusminister der Länder Konzepte erarbeiten - auch über die Hotel- und Gastronomieöffnungen sollen die Bundesländer entscheiden.
 
Und: Die Notbetreuung von Kindern soll ausgeweitet werden.
 
Weiter gab die Kanzlerin bekannt, dass zwar die allererste Phase der Pandemie überstanden sei, man aber dennoch am Anfang bei der Bekämpfung und Eindämmung des Corona-Virus stehe. "Wir haben noch eine lange Auseinandersetzung mit dem Virus vor uns", so Merkel. Das Ziel, die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen, sei erreicht worden.
 
Ministerpräsident Daniel Günther begrüßte das eigenverantwortliche Vorgehen der Länder und rechtfertigte weitere Öffnungen. Weitere Maßnahmen sollen morgen (Donnerstag) im Parlament in Kiel präzisiert werden. (ab)