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Marco Gruemmer

Glückliches Rentnerleben für ehemalige Legehennen

Plunkau. Mitte Mai bei Familie Einfeldt in Plunkau: in einem der Abteile des 2009 gebauten Hühnerstalls war das Umstallen der Legehennen an der Zeit. Nachdem Legehennen den 18. Lebensmonat erreicht haben, lässt die Legeleistung nach. „Wirtschaftlich ist ein Huhn dann nicht mehr darstellbar“, sagen Claus-Peter und Caspar Einfeldt. Die Hühner legen dann zwar immer noch Eier, aber für einen Betrieb nicht genug. „Es ist erstmals so, dass wir es tatsächlich geschafft haben, alle Legehennen weiter zu vermitteln“, erklärt Caspar Einfeldt, Juniorchef von Hof Einfeldt.
 
„Das zweite Mal haben wir drei Wochen, bevor die neuen Hühner gekommen sind, eine Kleinanzeige geschaltet. Letztes Mal haben ein Viertel der Hühner ein neues Zuhause gefunden, aber dieses Jahr sind es alle. Kein einziges Huhn ist über gewesen zu dem Wochenende, an dem die neuen Hühner eingezogen sind. Das liegt wohl auch an der Jahreszeit und der vielen Zeit, die viele Leute durch die Corona-Pandemie haben“, erklärt Caspar Einfeldt.
 
Sonst werden die Legehennen geschlachtet und als Suppenhühner auf der wöchentlichen Verkaufstour in Neustadt, Sierksdorf und Altenkrempe angeboten. Zu dieser Jahreszeit wurde allerdings die Erfahrung gemacht, dass diese vom Verbraucher nur wenig gekauft werden. Umso mehr freut es Familie Einfeldt, dass sie all ihren ehemaligen Legehennen ein neues Zuhause ermöglichen können, in dem sie bis an ihr Lebensende noch einige Eier legen und im grünen Laufen können.
 
Bei Familie Einfeldt leben die Hühner in Bodenhaltung, das heißt: Freilaufend im Stall. Bewusst hat sich Claus-Peter Einfeldt 2008 dafür entschieden, einen Stall für Hühner in Bodenhaltung zu bauen. Er sagt: „Wir sind einfach zu dicht an der Küste. Die Gefahr, dass Möwen, Schwäne oder Enten uns Krankheiten wie Vogelgrippe in unseren Hühnerbestand bringen ist mir zu hoch. Ich möchte meine Legehennen nicht mit Medikamenten behandeln müssen, um sie gesund zu halten oder wieder gesund zu machen, weil sie durch Kontakt mit vorher aufgezählten Vögeln krank geworden sind.“ Außer der gewöhnlichen Impfung und Entwurmung bekommen die Hühner von Familie Einfeldt normalerweise keine Medikamente.
 
Die letzten sechs Hühner sind in eine Kindertagesstätte nach Malente gezogen. Dort bringen sie jetzt den Kleinen den richtigen Umgang mit Tieren bei und zeigen, woher die Eier für die Pfannkuchen kommen. (red/mg)


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