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Kristina Kolbe

Großalarm im Jugendcamp: 43 Jugendliche und 2 Lehrkräfte erkrankt

***UPDATE***
 
Die Beschwerden der Betroffenen vor Ort haben sich stabilisiert, keiner der Betroffenen ist schwer erkrankt. Einige der betroffenen Kinder wurden bereits von ihren Eltern abgeholt. Der Fachdienst Gesundheit betreibt vor Ort weiterhin das Hygienemanagement und hat die Eltern entsprechend unterrichtet und eingewiesen. Zurzeit sind noch vier Personen von den Beschwerden betroffen, diese werden weiterhin vor Ort durch den Rettungsdienst betreut. Die Rückfahrt in ihre Heimat wird aktuell geplant und organisiert. Die weiteren genesenen Personen werden in Kürze mit Bussen abreisen können. Der Fachdienst Lebensmittelsicherheit und Tiergesundheit hat Proben genommen, diese werden im Labor ausgewertet. Ein Ergebnis über die Proben ist ab kommenden Montag zu erwarten. Die Ursachen der Beschwerden sind bis dahin weiter unbekannt.
 
 
Lensterstrand. Am vergangenen Mittwochabend löste eine besondere Notsituation einen Großeinsatz aus. 43 Jugendliche und zwei Betreuer litten unter schweren Magen-Darm Beschwerden.
 
Zunächst klagten nur 15 Jugendliche über Übelkeit und Erbrechen. Im Laufe des Abends zeigten jedoch immer mehr Symptome, bis schließlich 45 Jugendcamp-Bewohner betroffen waren. Die Schulklassen aus dem Großraum Hannover riefen schließlich Hilfe, sodass zahlreiche Sanitäter mit Schutzanzügen, Handschuhen und Mundschutz anrückten. Der Rettungsdienst war mit einem Großaufgebot vor Ort und hat eine mobile Zeltstadt aufgebaut, um die Patienten zu isolieren. Was der Auslöser für die Erkrankungswelle mit Erbrechen war, ist bisher nicht bekannt. Eine Probe wurde vor Ort umgehend dem Gesundheitsamt zugeführt. Der Rettungsdienst und die Feuerwehr waren mit mehr als 100 Einsatzkräften vor Ort.
 
„Auf dem Gelände vom Jugendcamp wurden die betroffenen Personen getrennt“, erklärte der leitende Notarzt Dr. Philip Sauter vom Kreis Ostholstein. Dafür haben die Sanitäter aus Eutin, Süsel, Göhl, Neustadt und sogar Lübeck ein mobiles Krankenhaus auf dem Gelände vom Jugendcamp Grömitz aufgebaut. Nur mit Schutzmaßnahmen darf das Gelände nun betreten werden. Wer ganz nah am Patienten arbeitet, der muss sich in einen blauen Ganzkörperschutzanzug begeben - mit Mundschutz und Maske. „Wir versuchen das hier abzuarbeiten, damit wir nicht unnötig die Kliniken im Kreis Ostholstein gefährden“, sagte Dr. Sauter am Einsatzabend. Die Jugendlichen sind im Alter von 12 bis 17 Jahren. Auch zwei Lehrkräfte klagen über Symptome. Die Erkrankten werden nun durch den Rettungsdienst in den beheizten Zelten versorgt. „Durch das Erbrechen verlieren die Patienten viel Flüssigkeit, deshalb führen wir natürlich hauptsächlich dies zu“, erklärt Dr. Philip Sauter.
 
Auch Bürgermeister Mark Burmeister machte sich am Mittwochabend ein Bild vor Ort: „Ich wurde aus einer Sitzung heraus alarmiert und bin sofort hierher geeilt“.
 
Kurz vor Mitternacht wurde den Einsatzkräften ein neuer Fall gemeldet. Im Weißenhäuser Strand klagten sechs Jugendliche über die gleichen Symptome wie die Patienten im Jugendcamp. „Diese beiden Schulklassen hatten Kontakt miteinander“, erklärte der leitende Notarzt. Die Lehrkräfte wurden angewiesen, die Schüler zu isolieren. „Sollte es dort noch mehr Fälle geben, dann werden wir weitere Kräfte alarmieren müssen“, erklärt Sauter. Das Gesundheitsamt reiste noch in der Nacht zum neuen Einsatzort und machte sich vor Ort ein Bild der Lage. Die genaue Ursache ist weiter unklar. (arj)


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