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Marco Gruemmer

Museumshof Lensahn: Erwerb noch im Oktober?

Hoffnungsvoll: Vereinsvorsitzender Werner Steffen, Kassenwart Sebastian Seidel und Museumsleiter Eckhard Schulte-Kersmecke (v. lks.).

Hoffnungsvoll: Vereinsvorsitzender Werner Steffen, Kassenwart Sebastian Seidel und Museumsleiter Eckhard Schulte-Kersmecke (v. lks.).

Bild: Marco Grümmer

Lensahn. Historische Landwirtschaft, eine Vielzahl von altertümlichen Exponaten, Handwerkskunst, eine Schmiede, ein 2,4 Kilometer langer Naturlehrpfad sowie eine Gast- und Backstube. Der Museumshof in Lensahn ist nicht nur ein Ort zum Mitmachen und Anfassen, sondern steht auch vor einer zukunftsweisenden Veränderung.

 

Der Förderverein “Landwirtschaftsmuseum Prienfeldhof Lensahn” mit seinem emsigen Vorstand und den rund 320 Mitgliedern arbeitet seit vier Jahren daran, das Hofgelände mit einer Größe von gut fünf Hektar zu erwerben (der reporter berichtete). Nun scheint dieser bedeutsame Schritt in die Endphase zu gehen. „Unser Kassenwart macht richtig Druck“, sagte Museumsleiter Eckhard Schulte-Kersmecke mit einem Lächeln, als die Verantwortlichen zum aktuellen Stand am Mittwoch vergangener Woche Auskunft gaben.

 

Der Prienfeldhof ist in Besitz der Erbengemeinschaft Hamann/Ott und bis 2029 an den Verein verpachtet. Dieser würde das Grundstück sowie zwei Gebäude gerne vor Ende des Pachtvertrages erwerben, um anschließend weitere Konzepte umzusetzen und Optimierungen vorzunehmen. „Als Eigentümer hätten wir da ganz klar eine einfachere Handhabe“, erklärte Eckhard Schulte-Kersmecke. Der Kaufpreis inklusive Grundsteuer und Notarkosten liegt bei insgesamt 740.000 Euro. Schon 2020 erhielt der Verein einen Zuwendungsbescheid über 379.000 Euro von der Landwirtschaftlichen Rentenbank aus einem Fördertopf für landwirtschaftliche Projekte. Der Restbetrag in Höhe von 361.000 Euro soll in Form eines Darlehens beziehungsweise durch den Einsatz von Eigenkapital gedeckt werden. „Wir haben natürlich auch die Förderung durch Bundesmittel geprüft, haben aber eine Absage erhalten, da Eigentumserwerb nicht gefördert wird“, erläuterte Kassenwart Sebastian Seidel, der es sich zum Ziel gesetzt hat, den Kaufvertrag noch im Oktober zu unterschreiben.

 

In den vergangenen zwei Jahren hat der Museumsverein rund 200.000 Euro in Infrastrukturmaßnahmen investiert. So konnten unter anderem die Hoffläche gepflastert, eine neue Heizungsanlage installiert und die sanitären Anlagen erneuert werden. „Für weitere Investitionen ist es wichtig, Eigentümer zu sein“, wie Eckhard Schulte-Kersmecke nochmals betonte.

 

Insgesamt befindet sich der Museumshof auf einem guten Weg. Während es in den Anfangsjahren seit 1997 jährlich neue Rekorde mit bis zu 50.000 Besuchern gab, waren die Zahlen in den zurückliegenden Jahren eher rückläufig. Dieser Trend ist jetzt gestoppt. „Lagen wir vor 10 Jahren noch bei rund 23.000 Besuchern, werden wir in der noch laufenden Saison die Zahl von 30.000 knacken“, kündigte der Museumsleiter an. Dabei profitierte der Museumshof von den günstigen Wetterbedingungen bei Festen und Aktivitäten. Auch wird das Gelände zusehends als außerschulischer Lernort genutzt. Allein 30 Schulklassen waren es in 2022, die das Angebot in Anspruch nahmen.

 

Spendenaufruf

Um eine stabile und dauerhaft positive Finanzlage des Vereins auch in Zukunft zu gewährleisten, wird nun versucht, die Kapazität des Eigenanteils zu erhöhen. In einem Schreiben wurden Mitglieder und Freunde des Vereins um Unterstützung gebeten. Die Spendenaktion läuft bis zum 29. September, dem Tag der Jahreshauptversammlung. Natürlich ist auch jeder anderer potenzielle Spender aufgerufen, dem Verein den Kauf des Hofes mit einer Finanzspritze zu ermöglichen. Nähere Auskünfte erteilt Museumsleiter Eckhard Schulte-Kersmecke unter Tel. 04363/91122. (mg)


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