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Marco Gruemmer

Museumshof: Trecker-Restaurierung mit vereinten Kräften

„Wir fühlen uns auf dem Museumshof sehr wohl“, sagen die Eheleute Rudolf (Mitte) und Barbara Böckenhauer, als sie mit Museumsleiter Eckhard Schulte-Kersmecke vor dem McCormick positionieren.

„Wir fühlen uns auf dem Museumshof sehr wohl“, sagen die Eheleute Rudolf (Mitte) und Barbara Böckenhauer, als sie mit Museumsleiter Eckhard Schulte-Kersmecke vor dem McCormick positionieren.

Lensahn. Museumsleiter Eckhard Schulte-Kersmecke brachte es auf den Punkt: „Er fristete bis dato ein Dasein als hässliches Entlein.“ Die Rede ist von einem alten Trecker auf dem Museumshof Lensahn, der jetzt, nach aufwendiger Restaurierung, zu einem echten Vorzeigemodell geworden ist.
 
Seit 2020 wurde schrittweise und je nach Verfügbarkeit der Ersatzteile an dem Projekt „Aufbereitung“ gearbeitet. „Mit vereinten Kräften“, wie Eckhard Schulte-Kersmecke betonte. Da ist zuallererst mal das Ehepaar Barbara und Rudolf Böckenhauer aus Neustadt zu nennen, dass mit einer großzügigen Spende von insgesamt 3.700 Euro die Realisierung erst möglich machte. Beide gehören nicht nur dem Verein “Landwirtschaftsmuseum Prienfeldhof Lensahn e. V.” an, sondern haben auch eine Vorliebe für alte Traktoren und sind begeisterte Besucher von Treckertreffen in der Region, um unter Gleichgesinnten den gemeinsamen Austausch zu suchen. „Wir mögen alte Technik, alte Geräte. Es darf gerne laut sein, muss knattern und rattern“, sagt Rudolf Böckenhauer mit einem Lächeln.
 Das Modell D-439 des Herstellers McCormick war auf dem Museumshof über Jahre nur ein Trecker von vielen, ein reines Besichtigungsobjekt in kläglichem Zustand. Bis er ins Blickfeld des Ehepaares Böckenhauer geriet. Durch deren finanzielle Unterstützung konnte die Restaurierung beginnen und die Mitarbeiter des Museumshofes machten sich ans Werk. Lenkung, Bremse, Motor - alles war defekt. Nicht mal mehr einen Sitz hatte das Fahrzeug. Doch mit der Zeit nahm das Projekt Fahrt auf. Kolben, Zylinder und Lenkung wurden ersetzt, eine neue Bereifung sowie diverse Kleinteile machten aus dem Gefährt einen echten Hingucker. „Heute ist der Trecker sogar der einzige des Museumshofes, der TÜV und eine Straßenzulassung hat“, freut sich Eckhard Schulte-Kersmecke. Damit kann der McCormick, Baujahr 1962, 36 PS und 20 km/h schnell, für Werbefahrten, Holztransporte oder Materialbeschaffungen genutzt werden und macht den Museumshof zusätzlich ein Stück weit handlungsfähiger. Wer den McCormick einmal live und in seiner roten Originalfarbe erleben möchte: der Museumshof öffnet seine Tore zum Saisonstart 2022 am Freitag, dem 1. April. (mg)


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