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Marlies Henke

Neustadt präsentiert Nachhaltigkeitsstrategie

Neustadt in Holstein. Als „Global Nachhaltige Kommune“ unterstützt die Stadt Neustadt die Umsetzung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung. In den letzten zwei Jahren wurde dazu eine Strategie entwickelt, die nun vorliegt. Was die Stadt vorhat, um sich langfristig entsprechend auszurichten, stellte Nachhaltigkeitsmanagerin Lina Koop in der vergangenen Woche vor.

Die Nachhaltigkeitsstrategie beinhaltet sieben Schwerpunktbereiche wie „Nachhaltige Verwaltung“, „Klima“, und „Soziale Gerechtigkeit“. Sie basiert auf einer ausführlichen Bestandsanalyse und wurde in enger Abstimmung mit der Verwaltung und der Selbstverwaltung entwickelt. Das Ergebnis sind 30 strategische Ziele und über 100 konkrete Maßnahmen.

„Wir alle hier vor Ort sind in der Verantwortung und in der Pflicht, die wichtigen Themen der Nachhaltigkeit und des Klimaschutzes mit voranzutreiben.“ betonte Bürgermeister Mirko Spieckermann. Lina Koop stellte die Vorbildfunktion der Stadt heraus: „Wir beginnen bei uns selbst und haben untersucht, welche Maßnahmen unser Verwaltungsapparat ergreifen kann.“

Die Strategie berücksichtigt die weltweite Verantwortung und Einflüsse auf verschiedenen Ebenen, selbst bei alltäglichen Entscheidungen wie der Beschaffung von Kaffee für das Rathaus. Auch die angestrebten Zeitrahmen und Zuständigkeiten sind in dem Dokument verankert sowie verantwortliche Ämter und Institutionen und die Finanzierung.

Lina Koop hob zudem hervor, dass die Strategie nicht in Stein gemeißelt ist und offen für weitere Ideen und Feedback der Bürgerinnen und Bürger. Zukünftige Dialogformate sind geplant, um die Strategie weiterzuentwickeln. Die Aufgabe der Nachhaltigkeitsmanagerin ist es nun, die Maßnahmen zu begleiten: „Die Nachhaltigkeitsstrategie zu haben ist schön und gut, aber wir sind erst am Anfang. Jetzt müssen wir sie umsetzen.“

Die Strategie steht als PDF auf der Website www.stadt-neustadt.de zum Download bereit. Hier gibt es einen Überblick

Im Themenfeld „Nachhaltige Verwaltung“ liegt der Fokus auf nachhaltiger Beschaffung sowie die nachhaltige Gestaltung des Kommunalhaushalts und den Erhalt und Ausbau fairer Arbeitsbedingungen.

Im Themenfeld „Gutes Arbeiten und Nachhaltiges Wirtschaften“ verfolgt die Stadt das Ziel, sich als nachhaltiger Wirtschaftsstandort zu etablieren. Dies beinhaltet den Dialog mit Unternehmen, die Förderung von Nachhaltigkeit und Klimaneutralität durch Initiativen wie die Wirtschaftslounge. Bei der Entwicklung als Gewerbestandort setzt die Stadt zudem auf Verdichtung innerhalb der bestehenden Siedlungsgebiete anstelle der Erschließung neuer Flächen.

Zum Themenfeld „Soziale Gerechtigkeit und zukunftsfähige Gesellschaft“ gehören die Bereitstellung von Kinderbetreuungsangeboten, die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum und die Berücksichtigung der Jugendlichen durch partizipative Prozesse. In diesem Bereich sind auch die Förderung der Inklusion, Unterstützung des Seniorenbeirats, Stärkung der Vereinslandschaft und des Ehrenamts verankert. Zusätzlich soll es um die langfristige Förderung der Digitalisierung an Schulen gehen.

Im Bereich „Mobilität“ plant die Stadt die Förderung der „Stadt der kurzen Wege“ durch die Schaffung von Mischgebieten. Beabsichtigt sind auch gebührenpflichtige Parkplätze in der Altstadt, um unnötigen Suchverkehr zu reduzieren. Ziele sind zudem die Förderung von Rad- und Fußverkehr, die Verbesserung des Radverkehrsnetzes sowie die Stärkung des öffentlichen Nahverkehrs (ÖPNV) in Zusammenarbeit mit dem Kreis.

Im Themenfeld „Klima und Energie“ ist das Hauptziel die Treibhausgasneutralität bis 2035, ein Ziel, das in der Nachhaltigkeitsstrategie verankert ist. Dazu stellte Klimaschutzmanager Niclas Bünning am Montag die geplanten Maßnahmen des Klimaschutzkonzepts vor.

Im Bereich „Nachhaltiger Tourismus“ arbeitet die Stadt eng mit der TALB zusammen. Ein Schwerpunkt ist es, bessere innerstädtische und buchtübergreifende Mobilitätslösungen für Menschen zu finden, die mit dem Zug in Neustadt ankommen. Zudem sollen Dienstleister und Hotelbetriebe für nachhaltiges Handeln sensibilisiert werden. Auch der verantwortungsvolle Umgang mit Ressourcen spielt eine Rolle, insbesondere hinsichtlich der touristischen Nutzung von Flächen. Die Stadt plant zudem Umfragen, um sicherzustellen, dass nachhaltiger Tourismus auch für die Einheimischen von Nutzen ist.

Im Themenfeld „Nachhaltiger Konsum und gesundes Leben“ legt die Stadt Wert auf die Sensibilisierung und Ansprache von Unternehmen, um nachhaltiges Wirtschaften zu fördern. Weitere Aspekte sind verstärkte Öffentlichkeitsarbeit und Kooperationen, die Reduzierung von Verpackungsmüll und die Förderung von Sport und Spiel durch kostenfreie Angebote. (he)

Agenda 2030 und Neustadt: Lokale Verpflichtung zur nachhaltigen Entwicklung

Die Agenda 2030, von den Vereinten Nationen 2015 verabschiedet, umfasst 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung, die bis 2030 weltweit erreicht werden sollen. Diese beinhalten soziale, wirtschaftliche und ökologische Aspekte und haben das Ziel, weltweite Armut zu reduzieren, Ungleichheit zu bekämpfen und Umweltprobleme zu lösen. Die Umsetzung erfordert die Zusammenarbeit auf globaler, nationaler und kommunaler Ebene. Die Stadt Neustadt hat sich im Februar 2021 als „Global Nachhaltige Kommune“ verpflichtet, die Umsetzung der Agenda 2030 auf lokaler Ebene zu fördern. Ihre Nachhaltigkeitsstrategie dient als Handlungsgrundlage für konkrete Maßnahmen vor Ort.


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