Marlies Henke

Seefest und Ausstellung zum Kunstkalender – Grube feierte sich und seine beeindruckende Geschichte

Grube. Grube hat viel mehr zu bieten, als man auf den ersten Blick vermuten könnte. Dies wurde am vergangenen Samstag bei einer eintägigen Ausstellung in der Festscheune auf dem Paasch-Eyler-Platz einmal mehr deutlich. Der Künstler Dr. Jürgen Henrich präsentierte dort seine Werke, die Grundlage für den neuen Kunstkalender „Schön hier oben“ sind.


Dr. Jürgen Henrich erklärte, dass er sich intensiv mit der Historie Grubes auseinandergesetzt habe: „Der ganze Ort ist voller guter Geschichten.“ Seine Werke im Stil des Urban Sketching, bei dem Künstler ihre Umgebung direkt vor Ort skizzieren, enthalten neben Aquarellen auch kurze Anmerkungen zu dem Dargestellten.

Besonders beeindruckend sind die Geschichten hinter den Kalenderblättern, wie das Porträt von Edvard Munch mit einem Bild, das Munch 1903 von zwei Gruber Jungs malte. Munchs Original befindet sich heute im Museum Behnhaus Drägerhaus in Lübeck, dessen Direktor Dr. Alexander Bastek am Samstag ebenfalls anwesend war.

Der Kalender widmet sich zudem lokalen Themen wie den Gruber Störchen, Kapitän Paasch, der St. Jürgen Kirche, der Schützengilde, dem Dorfmuseum und dem Gruber See, sowie kulinarischen Besonderheiten wie der „Knicksupp“. Tourismusleiterin Susanne Hasenbeck zeigte sich begeistert von der Vielfalt und brachte es auf den Punkt: „Das Leben ist Geschichte, und Erinnerungen sind auch Geschichte.“ Grubes Bürgermeisterin Kirsten Sköries würdigte die künstlerische Arbeit von Henrich: „Die Aquarelle fangen die Essenz unserer Gemeinschaft und die Schönheit unserer Welt auf wunderbare Weise ein.“ Sköries und Hasenbeck dankten ebenfalls der Familie Ehlers, deren Freundschaft zu Dr. Henrich diese Ausstellung erst ermöglicht habe.

Das Titelbild des Kalenders, „Schön hier oben“, ist übrigens ebenfalls eine Geschichte für sich: Er entstand aus einer Begegnung des Künstlers mit einer älteren Dame in Siggeneben, die auf seinen Gruß „Sie haben es aber schön hier oben, oder?“ schlagfertig antwortete: „Was heißt hier oder?“

Die Bilder zum Kunstkalender „Schön hier oben“ sind ab sofort im Haus des Gastes zu sehen.

Ein Tag voller Highlights: das Seefest

Anschließend eröffnete Bürgermeisterin Kirsten Sköries das Gruber Seefest auf dem Paasch-Eyler-Platz, wo sich alles um Kunsthandwerk, Kulinarik und gute Laune drehte. Von regionalen Kunsthandwerkern bis hin zu einem Live-Musik-Programm, das bis in die Abendstunden andauerte, war für jeden etwas dabei. Der Bummel über den Platz weckte Appetit auf kleinere und größere Gaumenfreuden. Ein abwechslungsreiches Kinderprogramm mit traditionellen Spielen ließ auch die kleinen Besucher voll auf ihre Kosten kommen.

Der Handwerker- und Gewerbeverein organisierte das Seefest, doch alle Gruber Vereine, Verbände und Einrichtungen machten mit und zogen an einem Strang. „Es ist doch immer wieder erstaunlich, dass eine Handvoll Leute mithilfe ganz vieler so etwas Tolles auf die Beine stellen kann,“ meinte Sköries, „aber davon lebt Grube. Das ist Grube.“ Die musikalische Unterhaltung zur Eröffnung übernahm die Clarinet and Sax Revival Group, die mit ihren beschwingten Melodien alle zum Mitwippen brachte. (he)


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