

Neustadt in Holstein. Die Volkshochschule (VHS) Neustadt als eingetragener Verein ist Geschichte. Was sich zunächst nach einer eher traurigen Nachricht anhört, ist bei genauer Betrachtung der Sachlage ein vielversprechendes Zukunftsbekenntnis. Die wichtigste Aussage und Botschaft an alle Bürgerinnen und Bürger: Der Kern, das Bildungsangebot, wird erhalten bleiben.
Schon in der Stadtverordnetenversammlung am 10. Dezember 2020 wurde einstimmig die Übernahme durch die Stadt beschlossen. Nachdem nun auch die Mitglieder des Volkshochschulvereins Neustadt einstimmig der Auflösung des Vereins und der Übergabe der Trägerschaft in die Hände der Stadt Neustadt zugestimmt haben, wird die VHS ab dem 1. Januar 2022 unter Leitung des seit August tätigen pädagogischen Leiters Mirco Schlippes als Kultureinrichtung der Stadtverwaltung weitergeführt.
Für die am 7. Juni 1947 gegründete Einrichtung der Erwachsenenbildung bedeutet das auch in Zeiten der coronabedingten Einschränkungen eine zukunftssichere Planung und ein klares Bekenntnis der Stadt zu ihrem Angebot der außerschulischen Bildung. Gemeinsam mit dem zeiTTor, dem Cap Arcona Museum, der Stadtbücherei und dem Theater bildet die Volkshochschule nun die neue Abteilung Kulturservice im Amt für gesellschaftliche Angelegenheiten der Stadt.
„Über die Zukunft der Volkshochschule haben wir uns lange Gedanken gemacht. Die komplizierte Konstruktion zwischen Verein und Stadt hat oft zu Irritationen geführt. Jetzt haben wir die beste Lösung zum Fortbestand gefunden“, erklärte Noch-Vorsitzender Eberhard Jaensch-Sauerland, der seit 6,5 Jahren bis Jahresende an der Spitze des etwas über 60 Mitglieder starken Vereins steht.
„Mit der Übernahme übernimmt die Stadt die Verantwortung für die Erwachsenenbildung. Der Prozess der Abstimmung zwischen Stadt und Verein hat hervorragend funktioniert“, ergänzte Bürgermeister Mirko Spieckermann, der zudem von einer klaren Konstruktion und einer soliden Grundlage sprach. Spiekermann bedankte sich gleichzeitig bei Eberhard Jaensch-Sauerland, der den Verein in einer nicht einfachen Zeit übernommen und ihn auf ein höheres Level geführt habe.
Bürgervorsteher Sönke Sela, dessen Mutter Anfang der 50er Jahre selbst die Angebote der VHS nutzte, um ihre Sprachkenntnisse zu verbessern, bedankte sich bei den Ehrenamtlern, die stetig auch Kultur und Geschichte vermittelt haben. Die VHS sei eine Institution, die in der Stadt einen hohen Stellenwert genieße.
„Damit ist die Volkshochschule zukunftssicher aufgestellt. Es ist auch eine Entscheidung der Nachhaltigkeit“, erklärte Amtsleiter Klaas Raloff.
Für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ergeben sich außer den geänderten Zahlungsmodalitäten dank der reibungslosen Übergabe keine Änderungen. Die Kurse des Frühjahrssemesters 2022 können wie gewohnt über die Homepage www.vhsneustadt.de, telefonisch unter 04561/619-340 oder persönlich in der Volkshochschule in der Kremper Straße 32 ab Januar gebucht werden. Trotz eines bestehenden starken Angebotes ist die Volkshochschule stets für neue Ideen und Kurse aufgeschlossen. (mg)