Beschendorf. „Ich hatte vom Feeling her ein gutes Gefühl“, sagte einst der ehemalige Fußball-Nationalspieler Andreas Möller. Nicht viel anders dürfte es Uwe Kripke am vergangenen Dienstag ergangen sein, als er mit den Stimmen seiner FWB-Fraktion zum neuen Bürgermeister der Gemeinde Beschendorf gewählt wurde. Um exakt 20.15 Uhr vereidigte der bis dato kommissarische Bürgermeister Klaus de Vries (CDU) seinen Nachfolger.
 
Uwe Kripke zeigte sich nach der Wahl erleichtert. Trotz der Gegenstimmen der CDU konnte er die Mehrheit auf sich vereinen. In seiner Antrittsrede bedankte er sich nicht nur beim Amt Lensahn, sondern auch bei seiner Frau, bei seinen Parteikollegen und bei Claus de Vries. Uwe Kripke versicherte allen Bürgerinnen und Bürgern, dem Ort ein fairer, guter und ehrlicher Bürgermeister sein zu wollen.
 
Der Besetzung des Bürgermeister-Postens in der Gemeinde Beschendorf liegt ein kleines Verwirrspiel zugrunde. Nach dem Rücktritt von Bürgermeister Lutz Schlünzen im vergangenen Sommer übernahm zunächst Claus de Vries als Stellvertreter die Amtsgeschäfte. Bei der Sitzung der Gemeindevertretung am 9. Dezember 2021 schlug die FWB Uwe Kripke als neuen Bürgermeister vor. Da zwei Mitglieder aus den eigenen Reihen allerdings fehlten, wurde nicht die erforderliche Mehrheit erreicht und Klaus de Vries blieb im Amt. Im zweiten Anlauf hat es jetzt geklappt.
 
Unmittelbar vor der Wahl ließ die CDU in Person von Michael Leja verlauten, auch bei dieser neuerlichen Wahl nicht für Uwe Kripke zu stimmen. Seine Fraktion vermisse die Transparenz im gemeinsamen Umgang und sähe Uwe Kripke lieber weiterhin als Vorsitzenden des Bau- und Wegeausschusses. In diese Position wurde im weiteren Verlauf der Sitzung Peter Ruge gewählt.
 
Uwe Kripke ist 68 Jahre alt und seit über 20 Jahren kommunalpolitisch aktiv. Bis 2008 gehörte er der CDU an. Nach Unstimmigkeiten war es Uwe Kripke, der die Freien Wähler Beschendorf gründete. Für diese Partei war er in den letzten 14 Jahren als Vorsitzender des Bau- und Wegeausschusses tätig. Im Gespräch mit dem reporter erläutere Uwe Kripke, dessen Amtszeit bis zur nächsten Kommunalwahl 2023 läuft, seine Ziele für die Gemeinde. Oberste Priorität habe dabei die Schaffung von Bauplätzen und damit verbundenem Wohnraum. „Wir müssen versuchen, junge Menschen nach Beschendorf zu locken“, sagte Uwe Kripke, der zudem den Abschluss der Renovierungsarbeiten in der Alten Schule sowie eine gute Zusammenarbeit mit der CDU anstrebt. (mg)