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Kristina Kolbe

Zeugnis to go am Küstengymnasium Drive through ermöglichte persönliche Zeugnisübergabe

Das Zeugnis wurde im Vorbeifahren, aber immerhin persönlich ausgehändigt.

Das Zeugnis wurde im Vorbeifahren, aber immerhin persönlich ausgehändigt.

Neustadt. Seine Schüler*innen trotz Homeschooling endlich einmal wiedersehen, ein kurzes persönliches Wort wechseln und sich nach dem aktuellen Befinden erkundigen, das konnten die Lehrer*innen des Küstengymnasiums in der vergangenen Woche bei der Zeugnisübergabe. Um die Hygienebestimmungen trotzdem einhalten zu können, hat sich Schulleiter Karsten Kilian etwas ganz Besonderes einfallen lassen.
 
„Einmal Pommes rot/weiß für dich?“, scherzte Lehrerin Annika Femerling bei der Zeugnisübergabe, für die das Küstengymnasium an der Bushaltestelle vor der Schule einen „Drive through“ eingerichtet hatte. Im Stundentakt wechselten sich die Lehrer*innen an der Ausgabestelle ab, um ihren jeweiligen Schüler*innen das Zeugnis sozusagen im vorbeifahren auszuhändigen. Die einzelnen Klassen wurden zusätzlich in vier Gruppen unterteilt, sodass kein Stau entstehen konnte. Auch die An- und Abfahrtswege wurden als Einbahnstraßensystem klar geregelt. Auf diesem Weg blieb sogar Zeit, noch ein persönliches Wort an die Jugendlichen zu richten. „Es ist schön, die Schüler*innen endlich einmal wiederzusehen“, freute sich Klassenlehrerin Annika Femerling. Zuvor hatten sie ihren Unterricht völlig digitalisiert von Zuhause aus abgehalten.
 
Das lief so erfolgreich, dass die Noten der Schüler*innen insgesamt etwas besser ausfielen als zum Sommerhalbjahr. Der digitale Kurs des Küstengymnasiums hat sich also bewährt. Schüler*innen, die vielleicht etwas introvertierter sind, konnten beim digitalen Lernen aufblühen und ihre Leistungen verbessern. „Wir evaluieren permanent, was wir aus dem digitalen Lernen in den Präsenzunterricht integrieren können und haben viele gute Erkenntnisse gewonnen“, so Kilian. Diese Zeit biete eben auch Chancen: „Die Schüler*innen lernen und vertiefen das eigenverantwortliche Lösen von Aufgaben, das werden wir beibehalten“.
 
Die Begleitung durch die Lehrkräfte spielt beim digitalen Lernen eine große Rolle. Das kann auch Schulelternbeiratsvorsitzender Sven Schulz-Westensee bestätigen: „Die Schüler*innen können immer die Lehrer*innen fragen, wenn sie etwas nicht verstanden haben“. Auf der anderen Seite habe aber auch ein enger Austausch zwischen Lehrer*innen, Eltern und Schüler*innen stattgefunden.
 
Dennoch: Sich bei der Zeugnisausgabe einmal wiederzusehen war allen beteiligten ein Anliegen, genau wie die Möglichkeit, dieses Dokument von Angesicht zu Angesicht auszuhändigen.
 
„Bei aller Distanz und Funktionalität ist uns die persönliche Übergabe als Ausdruck der Wertschätzung wichtig gewesen“, erklärt Kilian. Und natürlich sei der „Drive through“ mit einem kleinen Augenzwinkern zu betrachten, der die angespannte Situation für alle ein wenig auflockern solle. (ko)


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