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Marco Gruemmer

„Zwischen Himmel und Hölle“ - Wolfgang Kulow ist zurück

Lensahn. „Jeden Tag konnte ich meinen Hosengürtel ein Loch enger stellen“, sagt Wolfgang Kulow mit einem Schmunzeln, als er sich mit dem reporter im heimischen Lensahn trifft, um über die Erlebnisse seines jüngsten Abenteuers zu berichten. Zusammen mit seinem Kumpel und Extremsport-Kollegen Stefan Schlett hieß das Ziel schon zum vierten Mal Baikalsee.
 
Eine Routine stellt sich jedoch nicht ein. „Jede Reise ist anders, ob hinsichtlich des Wetters oder der Eisbeschaffenheit“, erklärte Wolfgang Kulow, der bei bester Gesundheit und sichtlich schlanker das Erlebte schilderte.
 
Nach der Ankunft auf der Insel Olchon hieß es zunächst, diese einmal zu umrunden. Dafür benötigte das Duo sieben Tage. Anschließend ging es von Olchon aus Richtung Zielort Listwjanka, eine Siedlung städtischen Typs in Sibirien. Auf diesem 11-Tage-Trip über insgesamt 200 Kilometer haben die beiden Ausdauersportler neue, bislang nicht bekannte Erfahrungen gesammelt.
 
„Himmel und Hölle lagen dicht beieinander. Zum einen die Schönheit der Natur, zum anderen extreme Wetterkapriolen mit heftigen Stürmen und Windhosen. Schlussendlich waren wir froh, es geschafft zu haben“, bilanzierte Wolfgang Kulow.
 
Weniger erfreulich war hingegen der Moment, als Wolfgang Kulow bei stürmischem Wind und rund drei Tage Fußmarsch vor Listwjanka seine Drohne aus den Augen verlor und auch nach langer Suche nicht finden konnte. In Listwjanka angekommen und wieder mit dem Internet verbunden, konnte er das Gerät allerdings orten. Kurzerhand charterte er sich ein Luftkissenboot, sauste übers Eis zur angegeben Stelle zurück und fand die Drohne unbeschädigt wieder.
 
Insgesamt war die Reise über das Eis des Baikalsees allerdings schon mit enormen Strapazen verbunden. „Mit Kältewellen bis zu Minus 22 Grad, der ständigen Belastung, den verschiedenen Herausforderungen mit Blank-, Pack- oder Brucheis und dem vielen Schnee kamen einige Faktoren zusammen“, erzählte Wolfgang Kulow. Neu sei auch gewesen, dass man unterwegs auf andere Abenteurer traf. „Wir sind Spaniern, Franzosen und Engländern begegnet. Das warsonst nicht so, liegt aber auch daran, dass das Gebiet am Ufer des Baikalsees mehr und mehr touristisch erschlossen wird“, meinte der Lensahner Extremsportler, der das Gespräch mit folgenden Worten beendete: „Die Mongolei wäre sicher auch mal eine Reise wert.“ (mg)


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