

Eutin. Heimatkundler Uwe Stock aus Lensahn und der Förderkreis Kloster Cismar sind die Kulturpreisträger des Kreises Ostholstein 2024. Der bereits zum 17. Mal verliehene Kulturpreis ist mit insgesamt 2.500 Euro dotiert und wird seit 1991 alle zwei Jahre verliehen.
Mit dem Preis soll die Arbeit der Kulturschaffenden im Kreis Ostholstein gewürdigt und anerkannt werden. In diesem Jahr hat das Kuratorium der Kulturstiftung Ostholstein aus 17 eingegangenen Vorschlägen ausgewählt, erneut den Kulturpreis geteilt und jeweils zur Hälfte den beiden Preisträgern zuerkannt. Die Urkunden und Preise wurden am vergangenen Donnerstagabend im Rahmen eines Festaktes im Eutiner Ostholstein-Museum nach Begrüßung durch Kreispräsidentin Petra Kirner von Landrat Timo Gaarz und dem Kuratoriumsvorsitzenden der Kulturstiftung Ostholstein, Harald Werner, an die beiden Preisträger überreicht. Für den Förderkreis Kloster Cismar nahm die Vorsitzende Sabine Höft-Dammer den Preis entgegen.
In ihrer Begrüßung hob die Kreispräsidentin hervor, dass die ausgewählten Preisträgerinnen und Preisträger den Kulturpreis immer auch Stellvertreter für alle kulturell aktiven Personen oder Vereine in Ostholstein erhalten: „Er soll nicht nur Lohn für bisherige Mühen und Verdienste, sondern zugleich Anreiz für alle Kulturschaffenden in Ostholstein sein, in ihrer wichtigen Tätigkeit nicht nachzulassen.“ Kultur präge die Gesellschaft, sie schaffe Identität, Orientierung wie auch Zugehörigkeit. Landrat Timo Gaarz und der Kuratoriumsvorsitzende Harald Werner würdigten in den Laudationen die besonderen Verdienste der Kulturpreisträger gebührend.
So erhielt Uwe Stock den Kulturpreis für herausragende Leistungen im Bereich der Heimatkunde sowie als Autor regionalgeschichtlicher Veröffentlichungen und Archivar der Gemeinde Lensahn. Seit den 1980er Jahren war er aktiv – zeitweilig auch im Vorstand – in der Stiftung Oldenburger Wall, im Museumshof Lensahn und vor allem in der Arbeitsgemeinschaft der Heimatkunde Oldenburg. Seit 1988 leitet Uwe Stock ehrenamtlich das historische Archiv der Gemeinde Lensahn. Er hat dort für Lensahn und die umliegenden Gemeinden weit über 22.000 historische Dokumente geordnet und zugänglich gemacht und außerdem ein beeindruckendes Bildarchiv mit mehr als 13.000 Bildern aus der Geschichte und Gegenwart aufgebaut. Seit 2003 legte er außerdem mehrere Dorf- und Gemeindechroniken vor, und zwar zu Lensahn in zwei Teilen, Harmsdorf, Kabelhorst und Schwienkuhl, Sipsdorf sowie zu den Gemeinden Beschendorf und Manhagen.
Der Förderkreis Klosters Cismar wurde mit dem Kulturpreis für herausragende Leistungen durch seine langjährige und kontinuierliche ehrenamtliche wie finanzielle Unterstützung des Klosters Cismar zu einem überregional bedeutenden Ort der Kultur ausgezeichnet. Der Förderkreis wurde mit dem Ziel gegründet, das Kloster Cismar für den Tourismus, aber auch für die einheimische Bevölkerung in allen Belangen zu einem kulturellen Zentrum in Ostholstein werden zu lassen. Dies sei dem unermüdlichen ehrenamtlichen Engagement des Vorstands, aber auch seinen mittlerweile über 550 Mitgliedern zu verdanken. Bis heute nimmt der Förderkreis, auch in finanzieller Hinsicht, regen Anteil an der Instandhaltung und Inwertsetzung des Klosters und des Geländes an. Etliche Maßnahmen konnten realisiert oder unterstützt werden, beispielsweise die Anschaffung der Kronleuchter für den Chorraum der Klosterkirche, die Unterstützung bei der Erneuerung der Brückenanlagen oder der historischen Pflasterung des Vorplatzes. Ganz aktuell arbeitet der Förderkreis in Zusammenarbeit mit der Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen, der Gemeinde und dem Tourismus-Service Grömitz sowie den örtlichen Vereinen und der Feuerwehr Cismar aktiv an der bestehenden umfangreichen Sanierungsplanung und brandschutztechnischen Modernisierung des großen Gewölbesaals, der Amtmannwohnung und des Brunnenkellers der Klosteranlage mit.
Dieses ungewöhnliche große Engagement geht einher mit einer außergewöhnlichen Vereinsarbeit im Kulturbereich, bildet sozusagen auch die Grundlage für das eigene kulturelle Wirken, das sich äußerst vielseitig gestaltet. Hierzu gehört beispielsweise die Organisation des weit über die regionalen Grenzen Klosterfestes, welches jedes Jahr am zweiten Wochenende im August an die 80.000 Besucherinnen und Besucher nach Cismar lockt. „Dem Förderkreis gelingt es vor Ort seit Jahrzehnten, die unterschiedlichsten Initiativen und Akteure vor Ort in der Gemeinde Grömitz zusammenzubringen, ist Netzwerker und Vorbild im kommunikativen Miteinander und in der aktiven Umsetzung gemeinsamer Ziele gleichermaßen“, betonte Landrat Timo Gaarz. (ab/red)