

Neustadt. Im Februar diesen Jahres offenbarte ein extremes Niedrigwasser massive Schäden an der Neustädter Seebrücke (der reporter berichtete), die bis heute nicht behoben sind. Lediglich der beschädigte Bereich wurde teilgesperrt, um einer Überlastung der betroffenen Achse 4 entgegenzuwirken.
Jetzt scheint einer der Brückenpfeiler weggesackt zu sein und die Strandbesucherinnen und -besucher machen sich zunehmend Sorgen um die Standfestigkeit der Brücke am Neustädter Strandbad. Wir haben deshalb bei der Stadt noch einmal „kurz nachgefragt“, ob die Seebrücke derzeit noch sicher ist und wie es mit ihr weitergeht.
Bürgermeister Mirko Spieckermann berichtete, dass bei einer Bauwerks-Sonderprüfung im Mai die Seebrücke mit der Note 3,5 bewertet worden sei. Eine Sperrung der Brücke müsse erst beim Erreichen der Note 4,0 erfolgen. Ob diese Note mittlerweile erreicht wurde, scheint nicht erneut geprüft worden zu sein. Dass die Brücke noch immer nicht repariert worden ist, begründete der Bürgermeister damit, dass es Lieferschwierigkeiten bei dem benötigten Material gebe. Die Reparatur der Seebrücke Neustadt (und der Seebrücke Pelzerhaken - der reporter berichtete) werden nach dem derzeitigen Plan erst Anfang September erfolgen. Diese Reparatur werde einige Tage in Anspruch nehmen. Währenddessen wird die Seebrücke voraussichtlich temporär tageweise gesperrt.
Seebrücken in Neustadt und Pelzerhaken
Beide Seebrücken der Stadt Neustadt sind stark in die Jahre gekommen und stehen kurz vor der Sperrung. Zuletzt hatte sich im Mai auch der Bauausschuss mit den Bauwerken beschäftigt. Um die Brücken in Neustadt und Pelzerhaken für die nächsten 2 bis 3 Jahre geöffnet halten zu können, seien Reparaturkosten in Höhe von insgesamt 104.000 Euro notwendig, lautete die damalige Prognose.
Ob die Seebrücken komplett neu aufgebaut werden, steht derzeit noch nicht fest: Bei diesen Neubauten würde es sich um Millionenprojekte handeln, die zwar, verglichen mit Scharbeutz (19,9 Millionen Euro), Timmendorfer Strand (12 Millionen Euro) oder Haffkrug (19 Millionen Euro) deutlich kostengünstiger geplant werden, jedoch immer noch mit 5,7 Millionen Euro (Pelzerhaken) und 3,7 Millionen Euro (Neustadt) empfindlich teuer wären. Hinzu kommt, dass die Fördertöpfe für neue Seebrücken strapaziert sind und die Förderung inzwischen von 90 auf 60 Prozent gesunken ist. Auch steht noch gar nicht fest, ob die Seebrücken überhaupt gefördert werden könnten. Gespräche laufen bereits. Je nachdem wie die Gespräche hierzu ausfallen, wäre der frühestmögliche Baubeginn für neue Seebrücken Herbst 2026. (gm)