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Reporter Eutin

Ein Storchennest für Schellhorn

Schellhorn (tg). Das neue Heim ist fertiggestellt: nun heißt es warten, auf den ersten Einzug seiner Untermieter. Auf dem Grundstück der Familie Schwormstede im Klinkredder steht seit einigen Tagen ein neu errichtetes Storchennest – das erste seiner Art in der Gemeinde. Mit etwas Glück, so die Hoffnung von Rainer Schwormstede und seinen Mitstreitern, wird hier vielleicht bald ein Storchenpaar dauerhaft einziehen und mit seinem lauten Geklapper die Fußgänger auf ihrem Weg zum Lanker See begrüßen. Die Idee für das erste Schellhorner Storchennest entstand letztes Jahr, als Rainer Schwormstede in seinem Garten eine Blühwiese schaffen wollte und hierfür den Boden mit einem Grubber auflockern musste. „Dabei haben wir vier Jungstörche beobachtet, die im aufgewühlten Boden nach Würmern gesucht haben, - und so kam die Idee, ein Storchennest zu bauen, als Nisthilfe“, blickt Rainer Schwormstede zurück. Mit Schwiegersohn André Staack und dessen Vater, Hans-Jürgen Staack, hatte der Schellhorner auch gleich zwei Mitstreiter aus der Familie für sein Projekt gefunden. „Rainer war etwas ungeduldig und wollte gleich loslegen“, erzählt Hans-Jürgen Staack schmunzelnd. Bevor die Idee jedoch in die Tat umgesetzt werden konnte, mussten sich die Schellhorner Nestbauer zunächst Informationen einholen, wie ein solcher Storchennistplatz aussehen muss und was bei der Errichtung konkret zu beachten ist. Hierfür wurde Kontakt zu den Weißstorch-Gebietsbetreuern vom NABU aufgenommen und zu einem Storchenexperten aus der Probstei. „Dieser war dann auch hier und hat sich den möglichen Standort des Nistplatzes angesehen“, berichtet Rainer Schwormstede. Es wurde empfohlen, den Horst möglichst freistehend zu errichten. Schließlich fiel die Wahl auf eine Stelle, dicht an dem Verbindungskanal zwischen Lanker See und Scharsee und somit nicht weit entfernt, von dem feuchten Wiesengrund des Lanker Sees. „Hier haben die Störche vom Frühjahr bis Herbst ein ideales Futtergebiet, mit Kleinfischen, Schlangen usw.“, erklärt Rainer Schwormstede. Nachdem der Standort feststand, hieß es für die drei Schellhorner Nestkonstrukteure, das notwendige Material für das Storchennest heranzuschaffen. Rainer Schwormstede besorgte hierfür einen zehn Meter großen, alten Lichtmast. Hans-Jürgen Staack schweißte anschließend eine 1x1 Meter große Bodenplatte an und oben, an der Spitze, wurde eine Holzkonstruktion für den Nestkorb befestigt. Dieser muss stabil mit der Holzkonstruktion verbunden werden, damit er die zukünftige Last auch tragen kann – Störche bauen ihren Horst ständig weiter, so dass oft mehrere hundert Kilo zusammenkommen können. „Als Basis haben wir Holzhackschnitzel in den Nestkorb gefüllt und ein paar Birkenäste als erste Grundlage“, erklärt Hans-Jürgen Staack. Damit Familie Adebar sich sofort heimisch fühlt, wurde vom dem zugezogenen Storchenexperten empfohlen, mit weißer Farbe Flecke auf dem Nest zu platzieren, um Storchkot zu imitieren. Nach rund einer halben Stunde war, mit Hilfe einer angemieteten Hebebühne, die Errichtung des ersten Storchennistplatzes in Schellhorn bereits abgeschlossen. Möglicherweise gefällt es den zukünftigen Bewohnern so gut, dass sich bald Nachwuchs einstellt. Die Voraussetzungen für einen Bezug noch in diesem Frühjahr sind jedenfalls vorhanden. Die Chance, dass der Nistplatz bereits im ersten Jahr von einem Storchenpaar bezogen wird, liegt laut dem Storchenexperten bei 20-30%. „Wir sind gespannt“, freuen sich Rainer Schwormstede und seine Mitstreiter.


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