Reporter Eutin

Gut Freund mit kleinen Bienen und Brummern

Ascheberg (los). Im Ascheberger Vogelsang summt und brummt es. Und das nicht nur, weil die eine oder andere Hummel hier ihren Wohlfühlort anfliegt. Insgesamt hat sich der Gemeindekindergarten Am Mühlenholz den kleinen Krabblern verschrieben und sogar das Imkermobil von Sven Petersen, Schwentinental, im Mai zu Gast gehabt. Die Finanzierung dieses nachhaltigen Naturprojekts, insbesondere die Imkerarbeit, unterstützte Dörte Schmidt, Inhaberin von Schmidt's Augenblick mit einer Spende. Aus gutem Grund: „Es ist für die Zukunft der Kinder wichtig, dass wir etwas tun und uns auf Grundsätzliches im Umgang mit der Natur besinnen“, macht sie deutlich. Auf den achtsamen Umgang mit den Tieren und der Natur komme es an. „Deshalb bin ich gern bereit, sowas zu unterstützen.“

Erzieher Marvin Pfeiffer und Kindergartenleiterin Brigitte „Gitti“ Lehmann haben sich für das Projekt stark gemacht. Denn die Auseinandersetzung mit dem Thema Natur nehme immer breiteren Raum ein, sagen sie. Die Kenntnisse der Kinder werden dabei über alle Sinneserfahrungen erweitert: Malend, bastelnd und handwerklich, musisch, theatralisch-tänzerisch, schnuppernd und schmeckend. Nicht zuletzt nimmt das Gärtnerische, der Blick auf die Pflanzenwelt, in der die verschiedenen Insekten zu Hause sind, viel Raum ein. „Wenn man Insekten beobachtet, kommt man in das Thema Natur sehr gut rein“, sagt Marvin Pfeiffer. Ein insektenfreundlicher Garten ist dafür Voraussetzung. Seit dem Winter seien die Gruppen mit dem Thema intensiv beschäftigt. Anfang Mai war endlich Sven Petersen zu Gast, mit an Bord ein Bienenvolk und seine Schleuder. Zu zeigen, wie Blüten dank emsiger kleiner Sammlerinnen mit einem Honigbrot in Verbindung stehen, ist seine Mission. Während er eine Wabe herumreicht, stellen andere Gruppen gerade „Saatbomben“ für einen ergiebigen Flor her, bauen fachkundig geeignete Insektenhotels, oder ahmen tänzerisch-gestalterisch die Bewegungen der Tiere nach. Das sich Hineinfühlen in das Tier zählt, verdeutlicht Marvin Pfeiffer. Eine Ameise bewegt sich anders durch die Welt als der Käfer, die Hummel oder der Falter. Und dann der Geruchssinn: „Bienen riechen mit den Fühlern“. Immer der Nase nach versuchten die Kinder wie sie, die verschiedenen Pflanzen wiederzufinden und ihnen mit dem dazugehörigen Duft auf die Spur zu kommen. Eine Bildergeschichte um die „Biene Hermine“ erweiterte die Kenntnisse über die Tierart. Ebenso die Klanggeschichten, bei denen die Kinder die arttypischen Geräusche der Tiere mit Instrumenten nachahmen, sobald diese in der Geschichte ihren Einsatz haben, es gleicht fast dem Prinzip eines Orchesters: Das rhythmische Zirpen der Grillen, das Brummen des fliegenden Maikäfers oder den zarten hohen Summton einer kleinen Mücke. Ein anderer Ort für Beobachtungen ist eine Totholzhecke. Die hat Marvin Pfeiffer mit einer arbeitsamen „Ameisenstraße“ errichten lassen, die Kinder in der Rolle der Ameisen, die mit Begeisterung vom Waldrand her das trockene Holz holen. Auch werde über das zwei Meter lange und achtzig Zentimeter hohe Holzobjekt gesprochen: Wie Tiere hier Schutz finden, mürbe Stücke als geeeignete Kinderstube für ihre Larven zur Verfügung haben, die sich hier fangende Wärme der Sonne und den Windschutz nutzen können. Nicht zuletzt bekommen Wildblumen ihren Platz auf dem Gelände am Mühlenholz. Die Wahl fiel sehr bewusst auf heimische Spezies, denn diese brauchen die hiesigen Insekten. „Wir sprechen dann darüber, was ein Samen braucht, um keimen zu können“, erzählt Marvin Pfeiffer. So gibt es Licht-, Dunkel-, Kühl- und sogar Frostkeimer, haben die Kinder gelernt. Was daraus bald entstehen kann, wurde zugleich künstlerisch erfasst: Mit Schere, Stift und Papier lassen die Kinder schöne Blumen als Raumschmuck entstehen; im Garten stimmt eine Gruppe die schönsten Frühlingslieder an.


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